Ob die TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) im Jahre 2022 den Turnaround schafft, das dürfte von einigen Faktoren abhängig sein. Selbst die Erkenntnis, dass die Anteilsscheine zwischenzeitlich ca. 80 % an Wert eingebüßt haben, führt nicht automatisch zu einer Gegenbewegung. Nein, sondern da gehört in der Regel auch etwas anderes, Operatives dazu.
Riskieren wir daher einen Foolishen Blick darauf, was bei der TeamViewer-Aktie ein Rezept für den Turnaround sein könnte. Ob ein einzelnes Börsenjahr dafür ausreichend ist, ist natürlich eine andere Frage.
TeamViewer-Aktie: Rezept für den Turnaround in 2022! Grundsätzlich können wir jedenfalls sagen, dass das Management der TeamViewer-Aktie an einigen Stellschrauben drehen müsste, um einen Turnaround hinzulegen. Zunächst einmal ist das Umsatzwachstum eine wichtige Komponente. Auch für den Abverkauf ist diese Kennzahl relevant gewesen.
Zuletzt konnte das Tech-Unternehmen einen Quartalsumsatz von 9 % auf 127,7 Mio. Euro vorweisen. Wobei die Billings um 18 % auf 125,8 Mio. Euro stiegen. Ohne Zweifel dürfte das eine Mindestschwelle auch für das zukünftige Wachstum sein. Wobei es durchaus ein Tick mehr sein darf als das Umsatzwachstum von lediglich 9 %. Das ist vielleicht ein wenig mager.
Eine zweite wichtige Komponente, auf die das Management der TeamViewer-Aktie selbst stets verweist, ist das profitable Wachstum. So lag das bereinigte EBITDA bereits bei 42,3 Mio. Euro und das Unternehmen ist entsprechend profitabel. Auch an diesem Wert sollte sich besser nicht viel verändern. Sowie an der operativen Marge von 33,6 %. Wenn das Management hier glänzen und profitabel weiterwachsen kann, so spricht das dafür, dass ein wenig mehr Vertrauen wiederhergestellt werden könnte.
Allerdings ist das nicht alles: Im Weiteren sollten wir als Investoren erste Schritte in Richtung Besserung sehen. Beispielsweise, was die Personalpolitik angeht. Das Tech-Unternehmen verwies darauf, zu schnell zu viele Beschäftigte eingestellt und nicht so recht eingearbeitet zu haben, was sich in einem langsameren Wachstum äußerte. Mitarbeiter sind eine Kennzahl, auf die im Quartalszahlenwerk ebenfalls eingegangen wird.
Außerdem sollten wir einen besseren Kapitaleinsatz erkennen. Von Erneuerungen teurer Sponsorings im Sportbereich, sofern derartige Verträge auslaufen, sollte das Management in Zukunft besser absehen. Dass das im Zweifel nicht für ein besonders starkes Wachstum reicht, das haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten gesehen.
Eine lange Liste! Es gibt viel zu tun für die TeamViewer-Aktie. Operativ sollte der Wachstumskurs so zumindest gehalten werden. Oder aber sich einen kleinen Tick verbessern, um zurück in die Spur zu kommen. Aber auch andere operative Fehlentscheidungen gilt es zu revidieren. Das Jahr 2022 dürfte jedenfalls besonders spannend sein. Foolishe Investoren sollten die richtigen Dinge anvisieren, die sie in dieser Börsenzeit überprüfen.
Vincent besitzt Aktien von TeamViewer (DE:TMV). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021