Bei der TUI-Aktie (DE:TUIGn)(WKN: TUAG00) ist so einiges im Gange. Zuletzt ist es allerdings insbesondere der Turnaround im Sommer gewesen, der die Investoren aufatmen ließ. Reisen ist nicht nur möglich. Nein, sondern auch überaus beliebt. Buchungszahlen und auch die Umsätze dürften damit wieder in die Höhe schießen. Nach Aussagen des Top-Managements hinter dem Reisekonzern sogar über das Vor-COVID-19-Niveau hinaus.
Allerdings sind auch andere Dinge in Bewegung. So trennte sich das Management des Reisekonzerns zuletzt von einigen nicht relevanten Beteiligungen. Mit dem Cash sollte die Bilanz der TUI-Aktie saniert werden. Schuldentilgung ist eine wichtige Aufgabe, um einen besseren Investment-Case zu schaffen. Die Staatshilfen schlagen hier schließlich schwer ins Gewicht.
Jetzt könnte es weitere Neuigkeiten in diesem Kontext geben. Allerdings womöglich auch eine, die Investoren der TUI-Aktie nicht gefallen dürfte. Schauen wir im Folgenden daher einmal darauf, was Foolishe Investoren jetzt wissen sollten.
TUI-Aktie: Erneute Kapitalerhöhung? Wie zuletzt erneut diskutiert worden ist, gibt es möglicherweise eine weitere Kapitalerhöhung. Genauer gesagt titeln unter anderem Börsenportale wie finanzen.net unter Berufung auf Nachrichtenagenturen wie Bloomberg, dass ein solcher Schritt erneut ausgelotet werden könnte.
Demnach plant das Management hinter der TUI-Aktie womöglich eine weitere Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro. Nach einem solchen Schritt bereits im Januar wäre das die zweite Erhöhung der Kapitalbasis in diesem Jahr. Eine Verwässerung für Investoren dürfte damit natürlich einhergehen. Wobei die Frage ist, was schwerer wiegt: Verwässerungseffekte oder die hohen Zins- und Tilgungszahlen für die Staatshilfen?
Mit einem solchen Schritt könnte das Management jedenfalls die geleisteten Hilfen zu einem größeren Teil zurückzahlen. Foolishe Investoren sollten jedoch auch die Auswirkungen bedenken. Die aktuelle Marktkapitalisierung aller TUI-Aktien liegt im Moment bei ca. 5 Mrd. Euro. Oder anders ausgedrückt: Damit könnte es erneut eine Verwässerung von ca. 20 % geben, die die künftige, hoffentlich auch wieder positive Ergebnisentwicklung auf mehr Schultern verteilt.
Ein hochverschuldeter Konzern! Bei allen positiven Meldungen rund um den Sommerturnaround der TUI-Aktie dürfen wir eines nicht vergessen: Der Reisekonzern ist hoch verschuldet. COVID-19 hat zu einer schwachen Bilanz mit vielen Staatshilfen geführt. Positiv zu werten ist allerdings, dass das Management sehr akribisch daran arbeitet, diese Schulden schnell und möglichst zeitnah zurückzuzahlen.
Auch mithilfe weiterer Verwässerungseffekte kann das möglich sein. Die Option liegt jedenfalls auf dem Tisch. Foolishe Investoren dürfen daher weiterhin berechtigterweise kritisch hinterfragen, ob das unternehmensorientierte Gesamtpaket attraktiv erscheint. Wie gesagt: Ein Sommerturnaround ist nicht alles. Es gibt weitere Baustellen, die man bei der TUI-Aktie im Auge behalten sollte. Verwässerungen, Staatshilfen und die Rückzahlung sind jedenfalls drei Begriffe, die einen weiteren Analyseschritt eröffnen.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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