Investing.com - Die US-Regierung bereitet sich auf die Einführung einer neuen Bestimmung vor, die darauf abzielt, den Zugang chinesischer Unternehmen zu modernen KI-Chips über Drittländer zu beschränken. Das berichtet die South China Morning Post (SCMP) in ihrer aktuellen Ausgabe von heute unter Berufung auf ungenannte Quellen.
Die vorgeschlagene Exportkontrollmaßnahme, die für Ende Dezember erwartet wird, zielt auf weltweite Lieferungen von Hochleistungs-Grafikprozessoren (GPUs) ab, die für das Training von KI-Modellen entscheidend sind. Damit sollen bestehende Schlupflöcher in den aktuellen Vorschriften geschlossen werden, um die Führungsrolle der USA im Bereich der KI-Technologie zu sichern.
Die Vorschrift, die noch nicht endgültig verabschiedet ist, würde nach der jüngsten Welle von US-Sanktionen eine erhebliche Verschärfung der Beschränkungen für Chips darstellen, so der Bericht von SCMP.
Anfang dieses Monats hatte die US-Regierung von Joe Biden 140 chinesische Halbleiterfirmen auf die schwarze Liste gesetzt und den Verkauf von Speicherchips mit hoher Bandbreite nach China verboten. Peking reagierte daraufhin mit der Einschränkung von Exporten wichtiger Mineralien wie Graphit in die USA und leitete eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Nvidia ein.
Es wird erwartet, dass die neue Vorschrift, die unter Mitwirkung von US-Handelsministerin Gina Raimondo und des nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan ausgearbeitet wurde, Maßnahmen wie länderspezifische Obergrenzen für GPU-Lieferungen und ein globales Lizenzierungssystem mit Berichtspflichten umfasst. Diese Bestimmungen sollen chinesische Firmen daran hindern, Exportkontrollen über Länder wie Singapur und Malaysia zu umgehen, die nach wie vor wichtige Drehscheiben für den GPU-Schmuggel sind, berichtet SCMP.
Berichten zufolge gehen die Schmugglernetzwerke immer raffinierter vor. Einzelpersonen transportieren GPUs Stück für Stück nach China und schaffen so einen Schwarzmarkt für sehr begehrte Chips wie Nvidias RTX 4090. Der Preis für diese Consumer-GPU ist dem Bericht zufolge in letzter Zeit aufgrund von Lieferengpässen stark angestiegen.
NVIDIA Corporation (NASDAQ:NVDA) erklärte in einer Stellungnahme, dass es bereit sei, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten.