von Robert Zach
Investing.com - Neben der Fed heben auch die Zentralbanken in anderen Teilen der Welt ihre Zinsen aggressiv an. Gleichzeitig schießen die Energiepreise aufgrund fehlender Neuinvestitionen in die Energieinfrastruktur in die Höhe. Hinzu kommen die üblichen Unruhestifter wie Engpässe in den Lieferketten sowie politische Unruhen in einzelnen Ländern, die das Investitionsklima an der Börse trüben.
Die Bank of America (NYSE:BAC) hat nun eine Liste von Aktien zusammengestellt, die ihrer Einschätzung nach in den nächsten drei Monaten eine Outperformance erzielen und der Volatilität an den Aktienmärkten trotzen könnten.
In einer von CNBC am 3. Oktober eingesehenen Notiz schrieben die Marktexperten, dass die folgenden fünf Aktien eine "signifikante" Outperformance gegenüber ihren Peers erwarten lassen.
Die Liste enthält sogar eine Aktie, die um über 100 Prozent steigen könnte. Konkret haben es die folgenden Aktien auf die Auswahlliste der US-Großbank geschafft:
- STMicroelectronics (EPA:STM)
- HSBC Holdings (LON:HSBA)
- Fortum (HE:FORTUM) (ETR:FUM1V)
- Equinor (OL:EQNR)
- Croda International (LON:CRDA)
Dem Halbleiterhersteller STMicroelectronics trauen die Experten der Bank of America bis Juli nächsten Jahres einen Kurssprung von 109 Prozent auf 71 Euro zu. Zur Begründung heißt es bei CNBC: "Wir gehen davon aus, dass die Preisgestaltung und der Produktmix angesichts der anhaltenden Lieferengpässe auch im zweiten Halbjahr Rückenwind bieten werden. Mittelfristig rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Bruttomargen dank einer stärkeren Preissetzungsmacht und einem verbesserten Produktmix."
Das Kursziel für das finnische Energieunternehmen Fortum lautet 20 Euro. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau ergibt sich daraus ein Renditepotenzial von über 51 Prozent. Die Turbulenzen um den deutschen Gashändler Uniper (ETR:UN01), an dem Fotrum beteiligt war, sorgten für einen Überhang in der Aktie. Dieser werde nun durch die Verstaatlichung von Uniper allmählich abgebaut, immerhin konnte Fortum durch diesen Schritt seine Bilanz um 8 Milliarden Euro Risiko entlasten. Nach Ansicht der Experten sei Fortum nun eine Wette auf saubere Stromerzeugung.
Ebenfalls auf die Liste geschafft hat es der norwegische Energiekonzern Equinor. Hier sehen die Analysten der Bank of America ein Kurspotenzial von 19 Prozent auf 453 Norwegische Kronen. In ihren Augen ist Equinor der große Profiteur der explodierenden Gaspreise in Europa und stellt zugleich die wichtigste Alternative zu russischem Gas dar. Mit dem Wegfall der russischen Gaslieferungen durch Nord Stream 1 wachse die Abhängigkeit Europas vom Flüssiggasmarkt, der bereits sehr eng sei, so die Bank of America in ihrer Studie. "Deshalb dürften die Gaspreise noch für längere Zeit hoch bleiben und Equinor davon profitieren", heißt es dazu von den Analysten.
Die Liste wird durch das Spezialchemieunternehmen Croda (LON:CRDA) vervollständigt. Seit diesem Jahr ist das Unternehmen schuldenfrei, was ihm in einem Umfeld steigender Leitzinsen zugute kommen dürfte. Die Analysten billigen der Aktie bis August nächsten Jahres einen Richtpreis von 83 Pfund zu. Daraus ergibt sich ein Ertragspotenzial von rund 26 Prozent.