Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktie von Volkswagen (ETR:VOWG_p) ist am Donnerstag im Vormittagshandel in Europa unter Druck geraten. Der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt gab bekannt, dass die Auslieferungen im März aufgrund des Russland-Krieges in der Ukraine und anhaltender Probleme in seiner Lieferkette um 31% eingebrochen sind.
Das Unternehmen warnte außerdem vor einem möglichen finanziellen Schaden durch die Volatilität auf den "nicht vorhersagbaren" Rohstoffmärkten und erklärte, dass die dortigen Entwicklungen "deutliche Effekte auf die Bewertung der Sicherungsgeschäfte" haben könnten.
Die Warnung kommt einen Tag, nachdem JPMorgan (NYSE:JPM) eingeräumt hat, dass es aufgrund des Preisanstiegs bei Nickel an der Londoner Metallbörse 120 Millionen Dollar verloren hat. Auch die Preise für andere Batteriemetalle und Kupfer waren in diesem Jahr bisher volatil. VW (ETR:VOWG) äußerte sich jedoch nicht weiter zu seinen Engagements.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen fielen um 1,6 % und gehörten damit zu den Schlusslichtern im Leitindex DAX an diesem Tag.
Auf Konzernebene gingen die Auslieferungen im März gegenüber dem Vorjahr um 31 % auf 655.800 zurück.
Die Stilllegung des Werks in Kaluga, Russland, und die kriegsbedingte Lieferunterbrechung von Kabelbäumen aus Werken in der Ukraine führten zu einem Rückgang der Auslieferungen um 43 % in Osteuropa und um 24 % in Westeuropa, dem größten Markt des Unternehmens. Besonders betroffen waren die Verkäufe der Massenmarke VW. Denn die knappen Ressourcen wurden vorrangig für die margenstärkeren Marken Porsche (ETR:PSHG_p) und Audi eingesetzt.
Auch in China wurde der Geschäftsbetrieb vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Stilllegungen von Industrie- und Logistikanlagen zur Eindämmung des Covid-19-Virus offenbar erheblich gestört. Die Verkäufe in China gingen um 37 % auf 217.800 zurück und sind offenbar auf absehbare Zeit bedroht, nachdem Präsident Xi Jinping am Mittwoch das Engagement des Landes für seine aggressive "Dynamic Clearing"-Politik zur Bekämpfung des Coronavirus bekräftigt hat. Nomura-Analysten schätzen, dass derzeit fast 400 Millionen Menschen in China aufgrund von Covid-19 in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Die beunruhigende Entwicklung der Auslieferungen überschattete positivere Meldungen, wonach der Konzern im ersten Quartal einen operativen Gewinn vor Sondereinflüssen von rund 8,5 Milliarden Euro und eine operative Marge von etwa 13,5 % erzielte.