Als Investor will man ja immer nur das Beste. An erster Stelle natürlich für sich selbst. Und so bin ich sicherlich nicht der Einzige, der sich mit seinem Depot in Sachen Rendite einen schönen Gefallen tun will. Denn gerade wir Foolishen Anleger wissen natürlich, was man mit einem gut strukturierten Portfolio über die Jahre so alles erreichen kann. Aber trotzdem schleicht sich manchmal ein unschönes Gefühl ein.
Und zwar immer dann, wenn man von Aktien hört, die sich gerade in einer fulminanten Aufwärtsbewegung befinden. Oder auch über Titel liest, die in den letzten fünf oder zehn Jahren eine grandiose Performance hingelegt haben. Das ist doch aber eigentlich positiv, wirst du jetzt denken. Grundsätzlich natürlich schon. Aber nicht, wenn es sich um Aktien handelt, die man selbst nicht besitzt.
Dann ist man nämlich unter Umständen frustriert und ärgert sich über sich selbst. Vielleicht weil man sich den Vorwurf macht, eben gerade diese oder jene Aktie nicht gekauft zu haben. Eventuell fragt man sich auch, warum man das Potenzial eines bestimmten Titels nicht schon viel früher erkannt hat. Doch solche Gedanken sind meines Erachtens nicht zielführend und können einen durchaus in eine schlechte Stimmung versetzen.
Aber was kann man dagegen tun? Wenn man sich zu viel mit Aktien beschäftigt, die man nicht im Portfolio hat, die aber sehr gut laufen, dann kann man schnell zu einem Trugschluss kommen. Nämlich, dass man vielleicht kein guter Investor ist. Denn sonst hätte man sie ja schließlich selbst im Depot. Doch sollte man an dieser Stelle einmal realisieren, dass viele Tausend Aktien an den weltweiten Börsen gelistet sind. Und hier wird es dann schon rein rechnerisch schwer, ausgerechnet immer die erfolgreichsten eingesammelt zu haben.
Anstatt sich über den Erfolg anderer Werte zu ärgern, sollte man meiner Meinung nach ab und zu seinen eigenen Aktien etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Denn ich möchte behaupten, dass es fast in jedem Depot ein oder zwei Ausreißer gibt, die recht ordentlich performt haben. Man könnte solch eine Erfolgsstory dann noch einmal Revue passieren lassen und sich daran erinnern, wann und warum man ausgerechnet in diese tolle Aktie investiert hat.
Bei mir funktioniert so etwas eigentlich immer ganz gut. Warum? Weil es schließlich meine Leistung als Investor in den Vordergrund stellt. Dies kann das Selbstbewusstsein stärken und könnte vielleicht auch dabei helfen, noch die eine oder andere gute Investmententscheidung in seinem Leben zu treffen.
Fazit Dieses Thema ist natürlich äußerst kompakt. Aber ich wollte einfach einmal darauf hinweisen, dass man sich durchaus als guten Investor sehen kann, auch wenn man nicht die aktuellen Kursraketen im Depot hat. Nochmals mein Tipp an dieser Stelle: Einfach auf die eigenen Erfolge blicken und weiterhin ein Gespür dafür entwickeln, zu erkennen, in welchem Bereich sich gerade eine tolle Investitionsmöglichkeit anbahnen könnte.
Motley Fool Deutschland 2021