Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die US-Aktienmärkte starteten am Dienstag uneinheitlich in den Handel. Ungewöhnlich starke Ergebnisse der Einzelhändler schürten Ängste vor Inflation und einer möglichen frühzeitigen Straffung der Geldpolitik und schmälerten die Kursgewinne der Futures.
Sowohl Walmart (NYSE:WMT) als auch Home Depot (NYSE:HD) übertrafen mit ihren Quartalsberichten die Erwartungen und waren offenbar mehr als nur in der Lage, die gestiegenen Inputkosten an die Verbraucher weiterzugeben, die nach der letzten Stimulus-Runde in Geld schwimmen.
Gegen 15.40 Uhr notierte der Dow Jones Industrial Average mit 34.364 Punkten um 36 Punkte bzw. 0,1% höher. Der S&P 500 legte um 0,1% zu und der Nasdaq Composite erhöhte sich um 0,4%. Alle drei großen Börsenindizes hatten die Woche am Montag mit Verlusten eingeleitet.
Die Stimmung wurde zudem durch die Finanzministerin Janet Yellen gedämpft, die in einer Rede vor der US-Handelskammer das Thema höhere Unternehmenssteuern wieder aufgriff. Yellen sagte vor der Kammer, dass die Unternehmenssteuern in den USA "auf einem historischen Tiefstand" seien.
Allerdings waren es die Einzelhandelsergebnisse, die am meisten Aufmerksamkeit erregten. Die Walmart-Aktie stieg um 3,5%, nachdem das Unternehmen in den drei Monaten bis April einen Anstieg der Umsätze ohne Treibstoff um 6% gemeldet hatte. CEO Doug McMillon sagte, er sei nun optimistischer als zu Beginn des Jahres und erwarte, dass die aufgestaute Nachfrage die Umsätze das ganze Jahr über hochhalten werde.
Die Aktie von Home Depot fiel unterdessen um 0,1 %, obwohl es Anzeichen dafür gab, dass die Kunden trotz der in diesem Jahr stark gestiegenen Preise für Bauholz (etwa 10% des Umsatzes) weiterhin zugreifen. Der Umsatz stieg um 33% gegenüber dem Vorjahr.
Analysten gehen davon aus, dass das letzte Quartal so etwas wie eine High-Water-Mark für den Baumarkt-Sektor darstellen wird, da die Wiederbelebung der Wirtschaft das Geld weg von Handelswaren und hin zu Dienstleistungen und Erlebnisangeboten fließen lässt. Die Zahlen für die Baubeginne im April, die im Vergleich zum März um fast 10% gesunken sind, bestätigen dies in gewisser Weise. Die Baugenehmigungen erhöhten sich im April geringfügig, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Home Depot selbst sah sich nicht in der Lage, eine Prognose für das Gesamtjahr abzugeben.
Aus den Depots flogen die Papiere von AT&T (NYSE:T). Sie stürzten um weitere 7% ab, als die Analysten zu dem Schluss kamen, dass der Rückzug aus dem Mediengeschäft und die Zusammenlegung der Assets in ein Joint Venture mit Discovery (NASDAQ:DISCA) die Aufrechterhaltung der großzügigen Dividende in Zukunft erschweren würde. Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) stiegen um 0,3% und wischten die Meldung beiseite, dass Michael Burry, der für seine Wette gegen hypothekenbesicherte Wertpapiere vor dem Crash 2008 bekannt wurde, eine neue Short-Position in dem Elektroautohersteller eingegangen ist.
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