Wie ist Warren Buffett so erfolgreich geworden, wie er heute nun einmal ist? Dazu gehören natürlich viele Eigenschaften eines Investors. Beispielsweise dass man unternehmensorientiert und langfristig agiert. Mit dem Zinseszinseffekt und guten Renditen, die hervorragende Unternehmen erwirtschaften, ist der Rest quasi nur eine Frage der Zeit.
Allerdings wirft diese Einleitung mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Beispielsweise: Was ist ein gutes Unternehmen? Und wie konzentriert man sich darauf, wirklich nur die besten Aktien von Unternehmen in seinem Depot zu vereinen?
Während wir über den ersten Teil auch nach dem Credo von Warren Buffett ein Buch schreiben könnten, lässt sich der zweite Part relativ einfach beantworten. Vier Buchstaben prägen jedenfalls den Auswahlprozess des Orakels von Omaha. Und sie könnten auch für dich überaus relevant sein.
Warren Buffett: Diese 4 Buchstaben helfen Um es klar zu formulieren: Es geht nicht um Warren Buffetts vier Buchstaben, die im Deutschen ein Synonym für das Hinterteil sind. Nein, sondern um andere, die das Orakel von Omaha gerne bei der Auswahl seiner Aktien bedient. Es ist das einfache Wörtchen „nein“, das sie formen. Eines, das der Starinvestor häufiger benutzt als „ja“.
Ist das nicht ein wenig zynisch oder pessimistisch? Ganz im Gegenteil. Warren Buffett weiß, dass er bei der Aktienauswahl in sehr vielen Fällen etwas findet, das ihm nicht gefällt. Beispielsweise dass er die Investitionsthese nicht ganz versteht. Diese Unternehmen kommen auf seinen „Zu schwierig, um das zu verstehen“-Stapel. Oder aber die fundamentale Bewertung ist zu teuer. Möglicherweise zweifelt das Orakel von Omaha aber auch am Geschäftsmodell oder den Wettbewerbsvorteilen. In wirklich vielen, ja sogar den meisten Fällen verwirft der Starinvestor seine Investitionsthese.
Natürlich kann das ein leicht frustrierender Prozess sein. Viel Arbeit, wenig Investition ist das Schema dahinter. Allerdings kann Warren Buffett nur so die wirklich besten Unternehmen identifizieren, die seiner Ansicht nach über Jahre und Jahrzehnte hinweg eine Investition verdient haben. Ein entscheidendes Merkmal, das auch wir verwenden können.
Oder bist du eher der Ja-Sager? Zugegebenermaßen ist mir der Ansatz von Warren Buffett ebenfalls zu konzentriert. Allerdings gefällt mir die Idee immer mehr, häufiger Nein als Ja zu sagen. Vor allem bei Aktien und der Auswahl. Es gibt schließlich nur eine begrenzte Qualität, aber eine eigentlich niemals so recht zu bewältigende Anzahl möglicher Aktien, in die man investieren kann.
Kritischer zu sein und proaktiv nach Gründen zu suchen, warum man vielleicht besser Nein sagen sollte, könnte dich auch zu einem besseren Investor machen. Das heißt natürlich nicht, unentwegt jede Aktie zu ignorieren. Das eine oder andere Risiko gibt es schließlich immer. Aber es kann gewiss nicht schaden, auf wirklich günstige Chance-Risiko-Verhältnisse zu achten. Das ist jedenfalls, was ich von diesem Erfolgsrezept von Warren Buffett definitiv mitnehme.
Motley Fool Deutschland 2021