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Warum die Daimler-Aktie die VW-Aktie dieses Jahr um 20 % schlägt

Veröffentlicht am 30.10.2021, 12:17
Warum die Daimler-Aktie die VW-Aktie dieses Jahr um 20 % schlägt
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Nach Volkswagen (DE:VOWG) (WKN: 766403) hat nun auch Daimler (WKN: 710000) seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Anders als bei VW reagierte der Markt positiv auf den Quartalsbericht, die Daimler-Aktie (DE:DAIGn) legte leicht zu. Damit baut sie ihre Overperformance für das laufende Jahr auf fast 20 % aus (Stand: 29. Oktober 2021).

Die Quartalszahlen der Daimler-Aktie im Überblick Wie alle Autohersteller hatte auch Daimler im dritten Quartal unter dem Chipmangel zu leiden. Der Absatz an Pkw und Nutzfahrzeugen brach im Vergleich zum Vorjahr um ganze 25 % ein.

Jedoch hat es Daimler gut verstanden, aus der schwierigen Situation das Beste zu machen. Da der Konzern die hochpreisigen Fahrzeuge der S-Klasse und G-Klasse sowie die Marken Maybach und AMG priorisierte, bewegte sich der Umsatz mit 40,1 Mrd. Euro ziemlich genau auf dem Vorjahresniveau. Beim operativen Gewinn konnten die Stuttgarter sogar positiv überraschen und eine Steigerung um 16,6 % auf knapp 3,6 Mrd. Euro aus dem Hut zaubern.

Die gestiegene Profitabilität resultiert einerseits aus der Priorisierung der hochpreisigen und gewinnträchtigen Fahrzeuge, ist andererseits aber auch der Lohn für die Sparpolitik des Konzerns. Im Vergleich zu 2019 hat Daimler seine Fixkosten (diejenigen Kosten, die unabhängig vom Produktionsniveau in gleicher Höhe anfallen) um 15 % gesenkt.

Warum die Daimler-Aktie zulegt und die VW-Aktie fällt Bei Volkswagen ist zuletzt eine Diskussion um die Produktivität des Konzerns entbrannt. VW-Chef Herbert Diess sieht seinen Konzern gegenüber der Konkurrenz zurückfallen.

Der Vergleich mit Daimler zeigt, dass der Volkswagen-Boss recht hat. Die Schwaben erzielen im Verhältnis zur Bilanzsumme und zur Größe der Belegschaft höhere Umsätze als die Niedersachsen. Noch dazu zieht Daimler aus einem Euro Umsatz mehr operativen Gewinn als Volkswagen (und sogar dessen Premiumtochter Audi). Insgesamt verstehen die Stuttgarter es besser, ihr Kapital und ihre Arbeitskraft gewinnbringend einzusetzen – oder anders gesagt: Daimler ist produktiver als Volkswagen.

Und auch ein einfacher Blick auf die Entwicklung des operativen Gewinns zeigt, dass Daimler aktuell besser dasteht als VW. Denn während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Schwaben im dritten Quartal deutlich zweistellig zulegte, ging Volkswagens operativer Gewinn in einer ähnlichen Größenordnung zurück.

Für Autohersteller war es selten so wichtig wie jetzt, mit möglichst geringen Ressourcen möglichst viel bewerkstelligen zu können. Der Konzern von Ola Källenius könnte hier die Nase vorn haben – zumindest aktuell.

Für die Mobilitätswende sind noch andere Dinge entscheidend Die höhere Produktivität von Daimler kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Gleichwohl ist es nicht das einzige Kriterium, auf das Anleger achten sollten, wenn sie aktuell in einen Autohersteller investieren möchten. Bevor du dich für die Daimler-Aktie, die VW-Aktie oder irgendeine andere Auto-Aktie entscheidest, solltest du auch einen Blick auf die Zukunftsambitionen der Unternehmen werfen. Denn diese werden diktieren, wie sich die Rentabilität der verschiedenen Autohersteller in Zukunft verändert. Und wo die Gewinne nachhaltig zulegen, werden auch die Aktienkurse steigen.

Hier scheint mir Volkswagen derzeit die Nase vorn zu haben. Der Konzern hat sich so früh und klar wie kein anderer zur Elektromobilität und zur Bedeutung von Software für das Auto der Zukunft bekannt. VW-Chef Herbert Diess scheint den Ernst der Lage wie kein anderer erkannt zu haben.

Für beide Autohersteller sprechen also gewichtige Punkte. Daher hat für mich weder die Daimler-Aktie noch die VW-Aktie einen Bewertungsaufschlag verdient.

Der Artikel Warum die Daimler-Aktie die VW-Aktie dieses Jahr um 20 % schlägt ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG .

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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