Wenn Investoren und Aktienmärkte im Allgemeinen zu optimistisch sind, so ist das womöglich ein Problem. Schon Warren Buffett sagte schließlich sinngemäß, dass die Summe der Teilnehmer eigentlich immer ein wenig depressiv sei. Sowie auch, dass Gier dazu führt, dass er selbst ängstlich sei. Wichtige Aussagen in diesem Kontext.
Riskieren wir daher heute einen Blick darauf, was ich mache, wenn mir Investoren und die Aktienmärkte zu optimistisch erscheinen. Vielleicht kannst du davon den einen oder anderen Hinweis für dich und deinen Ansatz mitnehmen.
Investoren & Aktienmärkte zu optimistisch? Portfolio-Pflege Wenn mir die Investoren und die Aktienmärkte zu optimistisch sind, ist das für mich Anlass genug für eines: ein wenig Portfolio-Pflege. Das bedeutet, ich schaue mir die Aktien an, bei denen die Investitionsthese nicht aufgegangen ist. Beziehungsweise an die ich nicht mehr glaube oder wo ich bessere Alternativen sehe. Und überlege, sie zu verkaufen.
Timing ist natürlich auch beim Verkaufen alles andere als eine clevere Option. Aber: Wenn ich schon über Verkäufe nachdenke anstatt über das Kaufen, so sind mir gute Börsenzeiten lieber als schlechte. Der Verkaufserlös ist hier womöglich ein wenig höher.
Die Pflege meines Portfolios ist daher ein erster Schritt, den ich gehe, wenn die Investoren und die Aktienmärkte mir zu optimistisch erscheinen. Er führt außerdem zu einem zweiten, den wir ebenfalls heute thematisieren wollten.
Das Aufbauen von Cash Cash ist natürlich wenig renditestark. Allerdings bedeutet Cash für mich vor allem eines: Flexibilität. Das Verkaufen einer Aktie führt in der Regel dazu, dass sich der Bestand an flüssigen Mitteln erhöht. Insofern bedingt der erste Schritt in gewisser Weise diesen zweiten, der das Aufbauen einer Bargeld-Position heißt.
Wenn die Investoren und die Aktienmärkte zu optimistisch sind, ist Cash etwas, das mich persönlich beruhigt. Sollte sich das Momentum drehen und die Börsen stark korrigieren oder sogar crashen, so bin ich handlungsfähig. Das hilft mir im Zweifel immer sehr, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Ganz einfach die Möglichkeit, dass ich etwas tun kann, nämlich günstig Aktien zu kaufen.
Für mich gehört das Halten von Cash daher immer ein wenig dazu. Wenn jedoch Optimismus an der Börse verbreitet ist, erhöhe ich leicht meine Cash-Position. Flexibilität ist mir persönlich dann sehr wichtig.
Aktienmärkte & Investoren optimistisch? Nicht überall Zu guter Letzt bin ich überzeugt: Selbst wenn die Aktienmärkte und Investoren insgesamt sehr optimistisch erscheinen, so trifft das nicht auf jede Aktie zu. Das heißt im Umkehrschluss: Ich versuche die Aktien vermehrt in den Fokus zu rücken, die bislang nicht so gefragt gewesen sind. Sie könnten häufig günstig sein und bei einem selektiven Ansatz interessante unternehmensorientierte Qualität beinhalten.
Das heißt, dass ich auch in dieser Phase weiterhin investiere. Nur eben nicht überall. Kleiner Tipp für den Moment: Einige Wachstumsaktien könnten vielleicht zu diesem Kreis dazugezählt werden. Oder vielleicht auch spannende günstige Namen aus dem Kreis der Real Estate Investment Trusts. Wobei es natürlich an dir liegt, zu entscheiden, ob die Aktienmärkte und Investoren jetzt überhaupt übermäßig optimistisch erscheinen.
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