Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F) erfüllen die wichtigste Voraussetzung für Aktienrückkäufe. Sie schwimmen im Geld. Der Barbestand von Berkshire Hathaway wuchs im jüngsten Quartal auf 145,4 Mrd. US-Dollar. Bei Alphabet ist es zwar nicht ganz so viel, mit 135 Mrd. US-Dollar lässt sich allerdings auch einiges anstellen.
Beide Unternehmen haben das Geld aber auf den ersten Blick recht unkreativ verwendet. Alphabet hat in 2020 für Aktienrückkäufe 31 Mrd. US-Dollar ausgegeben. Bei Bekanntgabe der Quartalszahlen für das erste Quartal 2021 hat man ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Wert von 50 Mrd. US-Dollar angekündigt. Warren Buffett gab für seine eigenen Aktien 24,7 Mrd. US-Dollar im Kalenderjahr 2020 aus.
Weshalb Aktienrückkäufe in beiden Fällen Sinn ergeben
Warren Buffett hat Alphabet bei der jüngsten Hauptversammlung seiner Holding als unglaubliche Firma mit kapitalschonendem Geschäftsmodell gefeiert. Alphabet generiert mehr Geld, als für weiteres Wachstum sinnvoll investiert werden kann. Gleichzeitig sind viele der Firmen, die für Übernahmen infrage kommen, wegen der jüngsten Kursanstiege viel zu teuer. Es macht daher Sinn, dass der Technologiegigant seine eigenen Aktien zurückkauft. Da die Firma hochprofitabel wächst und fair bewertet wird, steigt der Alphabet-Aktienkurs mit hoher Wahrscheinlichkeit immer weiter. Das Unternehmen schafft dadurch einen Wert für die Aktionäre. Zumal man im Frühjahr 2020 unter Beweis gestellt hat, dass man Kursrücksetzer für verstärkte Rückkäufe nutzt.
Auch Berkshire Hathaway hatte gute Gründe seine Aktienrückkäufe seit dem Ausbruch der Pandemie zu verstärken. Während der S&P 500, einschließlich Dividenden, seit Anfang 2020 um 32 % gestiegen ist, hat die Berkshire-Aktie nur eine Rendite von 21 % erzielt. Charlie Munger lieferte mit folgender Aussage bei der Hauptversammlung die Begründung für die Aktienrückkäufe: „Ich persönlich ziehe es vor, Berkshire zu halten, anstatt den Markt zu halten. Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich Berkshire halte. Ich denke, unsere Geschäfte sind besser als der Durchschnitt des Marktes.“
Charlie Munger kritisiert Kritiker
Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen, die Aktienrückkäufe dann tätigen, wenn die Geschäfte gut laufen und der Aktienkurs Zeichen einer Überbewertung zeigt, haben Alphabet und Berkshire Hathaway während 2020 besser gehandelt. Sie haben günstige Kurse bei ihren Aktien für Rückkäufe genutzt. Auch hier hat es Charlie Munger während der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway sehr gut auf den Punkt gebracht: „Wenn Sie Aktien nur zurückkaufen, um den Kurs nach oben zu treiben, ist das zutiefst unmoralisch. Aber wenn Sie Aktien zurückkaufen, weil es das Richtige ist, im Interesse Ihrer bestehenden Aktionäre, dann ist es eine höchst moralische Handlung. Und die Leute, die das kritisieren, sind verrückt.“
Da sich die Aktie von Berkshire Hathaway seit Jahresanfang 2021 besser entwickelt hat als der Markt, hat Warren Buffett das Tempo der Aktienrückkäufe etwas gebremst. Bis er diese allerdings wieder auf das Niveau vor 2020 zurückfährt, kann man davon ausgehen, dass er noch eine Unterbewertung seines Unternehmens sieht.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Amazon (NASDAQ:AMZN). Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien) und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short June 2021 $240 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B shares) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2021