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Wird Pfizer bis 2040 1 Billion Dollar wert sein?

Veröffentlicht am 31.03.2022, 07:46
Wird Pfizer bis 2040 1 Billion Dollar wert sein?
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In 3 Sätzen

  • Pfizer (NYSE:PFE) scheffelt Geld wie nie zuvor und wird in diesem Jahr noch mehr einnehmen als 2021.
  • Normalerweise können Pharmariesen nicht Jahr für Jahr deutlich mehr Umsatz machen.
  • Es gibt ein nicht allzu verrücktes Szenario, in dem diese Aktie bis 2040 mehr als 1 Billion US-Dollar wert sein wird.

Mit Tech-Schwergewichten wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) ist der Club der Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 1 Billion US-Dollar noch ziemlich exklusiv. Bisher hat es noch kein einziges Unternehmen aus dem Gesundheitssektor geschafft, aufgenommen zu werden – aber könnte Pfizer (WKN: 852009) vielleicht das erste sein?

Derzeit beträgt die Marktkapitalisierung von Pfizer etwa 303 Mrd. US-Dollar. Könnte diese in den nächsten 18 Jahren auf 1 Billion US-Dollar anwachsen? Stellen wir dazu ein paar Berechnungen an und vergleichen die Ergebnisse mit dem Kerngeschäftsmodell und der bisherigen Performance. Ich denke, dass wir hier zu einem überraschenden Ergebnis kommen.

Die Ausgangslage

Wie wir alle wissen, ist Pfizer ein Pharmaunternehmen, das für die Entwicklung und den Verkauf von Medikamenten zuständig ist.

Der Umsatz des Unternehmens liegt nach zwölf Monaten bei ca. 81,2 Mrd. US-Dollar, wobei das Management davon ausgeht, dass es in diesem Jahr ca. 100 Mrd. US-Dollar einnehmen wird. Daher werde ich diese Zahl als Ausgangspunkt verwenden und die Einnahmen zum Ausgleich um 17 statt 18 Jahre in die Zukunft projizieren.

Unter der Annahme, dass Pfizer seine Schätzungen für 2022 erfüllt, werden die Gesamteinnahmen des Unternehmens im Jahresvergleich um etwa 23 % steigen. Dieser Wachstumsschub ist garantiert nur vorübergehend und auf lange Sicht vielleicht sogar unhaltbar. Kurz gesagt, die Verkäufe des Coronavirus-Impfstoffs Comirnaty und des antiviralen Coronavirus-Präparats Paxlovid sind die Haupttreiber für einen so großen Einkommenssprung. Für Paxlovid wird ein Umsatz von 22 Mrd. US-Dollar erwartet, für Comirnaty von 32 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen gibt zu, dass es ohne diese beiden Wundermittel im Jahr 2021 nur um etwa 6 % gewachsen wäre.

Dennoch scheint es wahrscheinlich, dass die Welt weiterhin einen ständigen Bedarf an Medikamenten zur Bekämpfung des Coronavirus haben wird. Im Umsatzmix des Jahres 2022 werden Comirnaty und Paxlovid voraussichtlich 54 Mrd. US-Dollar ausmachen, was 54 % der erwarteten Gesamteinnahmen des Jahres entspricht.

Gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach diesen Produkten für die Dauer unserer Projektion anhalten wird, es aber nicht zu einer Wachstumsexplosion wie in den Jahren 2021 und 2022 kommt. Schließlich sind die entwickelten Märkte wahrscheinlich mit Impfstoffen gegen das Coronavirus gesättigt und Pfizer ist nicht das einzige Unternehmen, das wirksame Impfstoffe oder antivirale Mittel zur Bekämpfung der Pandemie herstellt. Und man muss bedenken, dass die Umsatzbasis von Pfizer auch ohne diese beiden Produkte leicht anstieg.

Für die Projektion gehe ich also davon aus, dass das Unternehmen seine jährlichen Einnahmen in den nächsten 17 Jahren weiterhin um mindestens 8 % steigern kann. Das ist für ein reifes Unternehmen kein unhaltbar hohes Tempo, aber es beinhaltet eine Reihe weiterer Annahmen, nämlich dass das Pharmaunternehmen weiterhin effektiv neue Medikamente entdecken, entwickeln und vermarkten wird.

Wird das Unternehmen dem Billionen-Dollar-Club beitreten?

Nachdem wir nun eine Schätzung der künftigen Wachstumsrate von Pfizer festgelegt haben, ist es an der Zeit, sich mit der Bewertung zu befassen. Das 12-Monats-Kurs-Umsatz-Verhältnis (K/U-Verhältnis) liegt hier derzeit bei etwa 3,5, was am unteren Rand der normalen Spanne der letzten zehn Jahre liegt. Wir gehen davon aus, dass sich die Bewertung des Unternehmens im Laufe der Zeit nicht wesentlich ändern wird. Es ist wohl unwahrscheinlich, dass es ein weiteres Ereignis wie die Pandemie geben wird. Das hat die Preissensibilität des Marktes und die Vorstellungen über den Wert der Aktie massiv erschüttert.

Somit können wir nun eine fundierte Schätzung abgeben, ob die Aktie bis 2040 1 Billion US-Dollar wert sein wird. Wenn das Unternehmen seine Einnahmen um 8 % pro Jahr steigern kann, wird es bis zu unserem Stichtag insgesamt 300,4 Mrd. US-Dollar pro Jahr verdienen. Wenn wir diesen Wert mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis multiplizieren, ergibt sich eine Marktkapitalisierung von – tataaa – knapp über 1 Billion US-Dollar!

Natürlich darf man aus diesem Ergebnis nicht zu viel herauslesen.

Obwohl es prinzipiell möglich ist, dass Pfizer im Jahr 2040 1 Billion US-Dollar wert ist, wenn es die von mir genannten Bedingungen beibehält, hat das Unternehmen ganze Jahrzehnte erlebt, in denen Wachstum schwer zu erreichen war. So lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) des Umsatzes zwischen 2009 und 2019 bei etwas über 0,3 % pro Jahr. Die Leistung in der Vergangenheit sagt nichts über die künftige Leistung aus. Aber sie zeigt, dass es für große Unternehmen (wirklich) schwierig ist, über einen längeren Zeitraum hinweg mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu wachsen.

Andererseits fiel dieser Zeitraum nicht in die Zeit einer weltweiten Pandemie, in der das Unternehmen zwei der wirksamsten und am weitesten verbreiteten Instrumente zum Schutz der Gesundheit herstellte.

Abschließend lässt sich sagen, dass Pfizer in den nächsten Jahren ein ziemliches Wachstum erleben dürfte. Andererseits ist es auch sehr wahrscheinlich, dass das Wachstumstempo nachlässt, einfach weil es schwierig ist, eine solche Dynamik aufrechtzuerhalten. Wer auf der Suche nach einer langfristigen Investition ist, die man über Jahre hinweg halten kann, könnte mit dieser Aktie genau das Richtige finden. Man darf nur nicht erwarten, dass sie den Markt schlägt, wenn die Verkäufe von Medikamenten gegen das Coronavirus ihren Höhepunkt erreichen.

Alex Carchidi besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt Aktien von Alphabet (A und C). Dieser Artikel erschien am 20.3.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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