Aktienrückkäufe bei der Zalando-Aktie (WKN: ZAL111)? Ja, offensichtlich schon. Wie unter anderem finanzen.net (aber natürlich auch das Unternehmen auf der Investor-Relations-Seite) berichtete, möchte das Management des E-Commerce-Akteurs eigene Aktien zurückkaufen. Wie es weiter heißt, reagierten die Anteilsscheine im späten Handel mit einem Plus von ca. 1 %.
Blicken wir auf die Details rund um die Zalando-Aktie und die Aktienrückkäufe. Sowie die Erkenntnis, dass diese Form der Kapitalrückführungen mal positiv und mal nicht ganz so positiv sein kann. Zumindest für uns als Investoren.
Zalando-Aktie: Eher schlechte Aktienrückkäufe? Wie es weiter heißt, möchte das Management der Zalando-Aktie 200 Mio. Euro verwenden und in eigene Aktien investieren. Mit dem Geld sollen bis zu 2,2 Mio. Anteilsscheine des E-Commerce-Akteurs gekauft werden. Gemessen an einer Marktkapitalisierung in Höhe von 17,7 Mrd. Euro entspräche das jedenfalls einem Anteil von ca. 1,1 %. Ohne Zweifel nicht wenig.
Allerdings ist die Verwendungsform keine, die Mehrwerte für uns als Investoren schafft. Anstatt die gekauften Zalando-Aktien nämlich einzuziehen, sollen sie Teil der Vorstands- und Mitarbeitervergütung sein. Das heißt, bis auf einen kurzen Impuls beim Kauf gibt es keinen nennenswerten Effekt. Dadurch, dass die Anteilsscheine nicht eingezogen werden, verbessern sich auch nicht die Ergebnisse je Aktie.
Natürlich gibt es aufgrund des Volumens einen gewissen Effekt. Aber es handelt sich dabei trotzdem nicht um die von mir favorisierte Version der Aktienrückkäufe. Nein, sondern das Management der Zalando-Aktie verwendet einen nicht unerheblichen Teil der freien Mittel für Vorstand und Mitarbeiter. Ohne Zweifel wichtige Elemente für ein Unternehmen. Aber die Rendite für Investoren wird damit ein wenig limitiert.
Nicht zu stark gewichten, diese News Die Neuigkeiten bei der Zalando-Aktie zu den Aktienrückkäufen würde ich als Investor daher nicht überbewerten. Diese Form der Kapitalrückführungen ist eher auf Mitarbeiter und Top-Management gemünzt. Bis auf einen kurzfristigen Aktienkursimpuls erleben wir davon nicht so viel als Investoren.
Insofern sollte der Fokus weiterhin darauf liegen, was entscheidend ist: die Wachstumsgeschichte der Zalando-Aktie sowie die Profitabilität. Oder auch der Fokus darauf, wie sich die Marktlage in einer postpandemischen Welt entwickelt. Und was Konkurrenten machen und wie sich der Markt dadurch verändert.
Aktienrückkäufe können zwar ein Katalysator sein. In erster Linie jedoch vor allem, wenn die gekauften Anteilsscheine auch eingezogen werden. Das passiert in diesem Fall nicht, weshalb diese Kapitalrückführungen wirklich eher eine kleine Randnotiz sind.
Der Artikel Zalando-Aktie: Gute Aktienrückkäufe, schlechte Aktienrückkäufe? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Vincent besitzt Aktien von Zalando (DE:ZALG). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.
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