Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

Zalando-Aktie in der Detailanalyse: Warum sie nach den Quartalszahlen um 9,5 % gefallen ist

Veröffentlicht am 05.11.2021, 09:13
Aktualisiert 05.11.2021, 09:38
Zalando-Aktie in der Detailanalyse: Warum sie nach den Quartalszahlen um 9,5 % gefallen ist
ZALG
-

Die Quartalszahlen der Zalando-Aktie (WKN: ZAL111) haben den Anlegern überhaupt nicht geschmeckt. Am Mittwoch fiel die Aktie des Modehändlers um satte 9,46 %.

Die guten News aus dem Quartalsbericht Zalando (DE:ZALG) konnte im dritten Quartal 2021 den Umsatz um 23,4 % auf 2,3 Mrd. Euro steigern, obwohl das Unternehmen im Vorquartal noch erheblich von den nun aufgehobenen Corona-Einschränkungen profitierte. Der Gesamtwert der verkauften Waren (GMV) stieg sogar noch stärker um 25,3 %. Die Abweichung von Umsatz- und GMV-Wachstum entstammt dem wachsenden Partnerprogramm bei Zalando. Im Rahmen dessen treten die Berliner nicht als Händler, sondern lediglich als Plattformanbieter auf, der eine Provision einnimmt. Das Partnergeschäft gilt als profitabler als der reine Handel.

Auch bei den wichtigsten nicht finanziellen Kennzahlen konnte Zalando deutlich zulegen. Die Seitenaufrufe nahmen im Vorjahresvergleich um 34,3 % zu, und Zalando verfügt nun über 30 % mehr aktive Kunden als noch vor einem Jahr. Die aktiven Kunden bestellen zudem etwas häufiger als vor einem Jahr. Die durchschnittliche Warenkorbgröße legte ebenfalls leicht zu. Das sind erfreuliche Ergebnisse, die zeigen, dass Zalando in der Pandemie viele treue Neukunden gewonnen hat. Seit Beginn der Corona-Krise ist die Zalando-Aktie um mehr als 55 % gestiegen.

Wie hoch war der Gewinn der Zalando-Aktie? Dennoch näherte sich die Zalando-Aktie am Mittwoch wieder ihren Jahrestiefs an. Der Grund dafür lag in der schwachen Gewinnentwicklung: Das bereinigte operative Ergebnis lag bei lediglich 9,8 Mio. Euro, die Marge bewegte sich auf einem ähnlichen Niveau wie im dritten Quartal 2019. Aufgrund von Skaleneffekten und weil das profitablere Partnerprogramm mittlerweile für einen größeren Teil der Umsätze steht, hatten viele Anleger mit einer nachhaltigen Verbesserung der Gewinne gerechnet.

Das Management selbst sprach von einer „Normalisierung“ des Geschäfts. Die schwache EBIT-Marge ging einerseits auf gestiegene Marketingkosten infolge des Marktstarts in sechs neuen Ländern und andererseits auf gestiegene Materialkosten zurück. Die gestiegenen Materialkosten begründete das Management wiederum mit dem verzögerten Start der Wintersaison, nachdem es im September ungewöhnlich warm war, sowie mit gezielten Rabatten, die die Wettbewerbsfähigkeit mit dem wieder eröffnenden stationären Handel sicherstellen sollten.

Wie geht es weiter für die Zalando-Aktie? Seit über einem Jahr scheint die Zalando-Aktie in einem Seitwärtstrend gefangen. Die schwache Gewinnperformance dürfte nicht unbedingt dabei helfen, diesen in nächster Zeit nach oben zu verlassen.

Immerhin bestätigte das Management die Prognose, die (unter anderem) auf Jahressicht ein bereinigtes EBIT von 437,5 bis 475 Mio. Euro erwartet. Im bisherigen Jahresverlauf erzielte das Unternehmen ein bereinigtes EBIT von 287,2 Mio. Euro. Für das Weihnachtsquartal dürfen sich Investoren der Zalando-Aktie also wieder über höhere operative Gewinne freuen.

Langfristige Investoren der Zalando-Aktie sollten diesen Quartalsbericht meiner Ansicht nach nicht überbewerten. Schließlich litt der Konzern teilweise unter Einmaleffekten wie dem unerwartet warmen Wetter im September. Dennoch sollten Anleger die Profitabilität ihres Unternehmens in nächster Zeit im Auge behalten. Schließlich ist eines der zentralen Versprechen von Zalandos Plattformstrategie eine verbesserte Umsatzrendite. Daran wird sich das Management messen lassen müssen.

Immerhin zeigen die starken Wachstumskennzahlen, dass der andere Teil der Strategie – nämlich Zalando zur führenden europäischen Modeplattform auszubauen – aufzugehen scheint. Das ist etwas, worüber sich die Aktionäre freuen können und was die Zalando-Aktie längerfristig gesehen wieder antreiben kann.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.