So schnell kann sich eine sicher geglaubte Übernahme in offenbar kurz bevorstehenden Bieterwettstreit verwandeln. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als würde Zooplus (WKN: 511170) schon bald ein neues Zuhause finden. Die Beteiligungsgesellschaft Hellman & Friedman hat Mitte August ein öffentliches Übernahmeangebot vorgelegt. Dabei wurde den Aktionären ein mit 390 Euro je Anteilsschein sehr attraktives Angebot gemacht, das bereits etwa 40 % über dem Börsenkurs lag.
Erst einer, dann zwei, jetzt drei? Zuerst sah es so aus, als wäre die Angelegenheit damit bereits abgehakt. Denn das Zooplus-Management hat das Angebot akzeptiert und plant den Anlegern zu empfehlen, es anzunehmen. Normalerweise sind damit die größten Hindernisse aus dem Weg geräumt. Denn wenn das Angebot deutlich über dem Kurs des Vortages liegt, das Management vom Sinn der Übernahme überzeugt ist und von den Wettbewerbsbehörden kein Veto zu erwarten ist, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen, oder?
Offenbar kann doch noch so einiges dazwischenkommen. Genauer gesagt haben sich scheinbar mehrere weitere Interessenten für eine Übernahme gefunden. Vor wenigen Tagen sind erste Gerüchte aufgetaucht, denen zufolge auch der Investor EQT an einer Übernahme von Zooplus interessiert sein könnte. In der Hoffnung auf ein höheres Gebot ist der Kurs der Zooplus-Aktie daraufhin in die Höhe geschossen. Zwar gibt es bis heute noch kein Angebot von EQT, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wer jetzt weiter auf höhere Kurse spekuliert, könnte tatsächlich sogar Glück haben. Denn nun gibt es Gerüchte, dass es mit der Beteiligungsgesellschaft KKR & Co. (WKN: A2LQV6) sogar einen dritten Bieter geben könnte! Das hat die Aktie ein weiteres Mal in die Höhe schießen lassen. Aktuell kostet ein Anteilsschein deshalb bereits mehr als 440 Euro (Stand: 07.09.2021).
Die Gerüchte haben also schon jetzt dazu geführt, dass der Kurs um mehr als 10 % über dem bisher einzigen offiziellen Gebot liegt. Wie hoch könnte die Aktie wohl noch steigen, wenn die Gebote erst mal vorliegen?
Ist bei der Zooplus-Aktie jetzt noch mehr drin? Das hängt ganz davon ab, wie ernst es den neuen Interessenten ist. Das Angebot von Hellman & Friedman lag schon mehr als 40 % über dem Kurs der vorangegangenen Tage. Theoretisch könnte es natürlich zu einem Bieterwettstreit kommen, der den Preis der Zooplus-Aktie weiter in die Höhe treibt. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen.
Immerhin stehen die Chancen jetzt aber sehr gut, dass das finale Gebot oberhalb der bisher gebotenen 390 Euro liegen wird. Denn wenn die Zooplus-Aktie weiterhin auf dem aktuellen Kursniveau verharren sollte, wird wohl kaum jemand das Angebot annehmen und die Übernahme scheitern. Bei gleich drei potenziellen Bietern wirkt ein komplettes Scheitern eher unwahrscheinlich. Aber auch ein Gebot jenseits von 390 Euro ist natürlich keineswegs garantiert.
Der Artikel Zooplus-Aktie: Schon 140 % plus in diesem Jahr und jetzt besteht die Chance auf noch mehr ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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