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Zuckerbergs Milliardengrab: Was genau ist eigentlich das Metaversum?

Veröffentlicht am 16.11.2022, 07:44
© Reuters.  Zuckerbergs Milliardengrab: Was genau ist eigentlich das Metaversum?
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Die Meta-Aktie (WKN: A1JWVX) befindet sich in einer tiefen Sinnkrise. Infolge der jüngsten, enttäuschenden Quartalszahlen war der Börsenwert des Unternehmens kurzzeitig unter 250 Mrd. US-Dollar gefallen. Es ist weniger als eineinhalb Jahre her, da war der Facebook-Konzern an der Börse eine Billion US-Dollar schwer.

Doch das war vor der Umbenennung des Unternehmens in Meta Platforms (NASDAQ:META), die nun etwa ein Jahr zurückliegt. Die Strategie, auf virtuelle Welten und das Metaversum zu setzen, geht nicht auf. Mehr als 36 Mrd. US-Dollar hat das Unternehmen bereits in den Bereich investiert, und die Verluste wachsen von Jahr zu Jahr weiter. Von der jüngsten Entlassungswelle blieb das Metaversum verschont. Das zeigt die Priorität, die das Segment innerhalb des Konzerns hat.

Das Metaversum – eine Verzweiflungstat?

2022 ist ein besonderes Jahr für Tech-Aktien (NYSE:XLK) wie die Meta-Aktie. Denn Investoren setzen im derzeit unsicheren Umfeld lieber auf klassische, etablierte Branchen. Außerdem schafft es der Konzern nicht mehr, mit seinen Apps neue Nutzer anzuziehen. Hinzu kommt noch das frostige Wirtschaftsklima, weshalb viele Unternehmen ihre Werbebudgets kürzen. Das bekommt Meta direkt zu spüren.

Ganz nach dem Vorbild von Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) versucht Meta nun, aggressiv in langfristige Zukunftsprojekte zu investieren. CEO Mark Zuckerberg ist voller Superlative: Man schaffe Historisches, und noch in Jahrzehnten würden Menschen auf die Bedeutung der hier geleisteten Arbeit zurückblicken.

Der Boss hat keine andere Wahl, als das Metaversum derart anzupreisen: Es ist die derzeit einzige Chance für Meta und die Meta-Aktie, wieder zu operativem Wachstum zurückzukehren.

Meta-Aktie: Was ist das Metaversum?

Das Hardware-Portal in das Metaversum sind die Virtual Reality (VR)-Brillen der „Quest“-Reihe. Nachdem Facebook 2014 den VR-Brillenhersteller Oculus für 2 Mrd. US-Dollar gekauft hatte, entwickelte es die Technologie weiter. Heute kann Meta stolz auf einen Marktanteil von geschätzten 80 % blicken. Aber der Markt ist klein, die VR-Brillen mit einem Einstiegspreis von 399 US-Dollar teuer, und möglicherweise liegt selbst dieser Preis noch unter den Herstellungskosten.

In Deutschland sind die Quest-Brillen übrigens nicht erhältlich, was mit einem laufenden Kartellverfahren zusammenhängt.

Langfristig soll das Metaversum zu einem Ort werden, an dem man „in immersiven Onlineerlebnissen arbeitet, spielt und sich miteinander vernetzt“. Bausteine dieses virtuellen Universums sind die Horizon Worlds, innerhalb derer man sich mit Freunden austauschen, Spiele spielen und Events besuchen kann, sowie die Arbeitsumgebung Horizon Workrooms. Über eine Partnerschaft mit Microsoft (NASDAQ:MSFT) soll die Integration der Dienste Teams und Office 365 erfolgen.

Hat sich Mark Zuckerberg verrannt?

Obwohl die Horizon Worlds derzeit eher eine überflüssige Spielerei sind, ist es durchaus vorstellbar, dass sowohl Privat- als auch Unternehmenskunden in Zukunft gute Einsatzbereiche finden könnten, in denen ihnen das Metaversum Mehrwerte liefert. Die Meta-Aktie wäre als Plattformentwickler gut positioniert, um unabhängig vom Use Case zu profitieren. Denn solange möglichst viele Nutzer möglichst lange in den virtuellen Welten verbleiben, freut sich Meta.

Den aktuellen Entwicklungsstand sollte man also nicht heranziehen, um das Zukunftspotenzial des Metaversums zu beurteilen. Man kann sich allerdings fragen, ob ein kumulierter Verlust von über 30 Mrd. US-Dollar nicht vielleicht von einer brutal ineffizienten Ausgabenpolitik bei der Meta-Aktie zeugt.

Wir dürfen gespannt sein, welchen Weg das Metaversum in Zukunft gehen wird, und ob Investoren der Meta-Aktie das Projekt in Zukunft positiver sehen werden.

Der Artikel Zuckerbergs Milliardengrab: Was genau ist eigentlich das Metaversum? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (A-Aktien) und Amazon. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon, Meta Platforms, Inc. und Microsoft.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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