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Aktien Frankfurt: Dax wieder unter 12 000 Punkten - Talfahrt wegen Handelsstreit

Veröffentlicht am 03.04.2018, 12:03
Aktualisiert 03.04.2018, 12:05
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax wieder unter 12 000 Punkten - Talfahrt wegen Handelsstreit
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) erleidet am Dienstag nach Ostern schon wieder den nächsten Rücksetzer. Der Leitindex fiel zur Mittagszeit um 1,25 Prozent auf 11 945,18 Punkte und tauchte damit wieder unter die zuletzt umkämpfte Marke von 12 000 Punkten ab. Der weiter schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China und eine erneut eingetrübte Industriestimmung in der Eurozone hinterließen dabei ihre Spuren.

"Die Euphorie von Gründonnerstag ist schon wieder Vergangenheit", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Als Grund dafür gilt vor allem, dass China als Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle zahlreiche US-Produkte mit höheren Abgaben für Einfuhren belegt. Dies hatte zu Wochenbeginn bereits die richtungweisenden US-Börsen deutlich belastet.

Der Dax weitete seine Verluste im Laufe des Vormittags dann aus, als nicht gerade ermutigende Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht wurden. Die Industriestimmung in der Eurozone hatte sich den dritten Monat in Folge eingetrübt. Sie verbleibt aber auf einem Niveau, das weiterhin auf ein robustes Wachstum hindeutet.

Im Sog dieser Entwicklungen fiel der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte am Dienstag um 1,51 Prozent auf 25 205,58 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sogar 1,84 Prozent auf 2448,56 Zähler einbüßte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,88 Prozent auf 3332,06 Zähler bergab.

Ein anhaltender Kursrutsch bei Technologiewerten in New York machte sich nun auch bei europäischen Branchenvertretern negativ bemerkbar. Ursprünglich ausgelöst vom Datenskandal bei Facebook (2:FB), reißt die Serie an Belastungsfaktoren in der Branche nicht ab. Neuerdings sorgt US-Präsident Donald Trump mit öffentlichen Attacken gegen den Handelsriesen Amazon (2:AMZN) für Aufsehen.

Im Halbleiterbereich sorgte ein Bericht, wonach Apple (2:AAPL) ab dem Jahr 2020 eigene Prozessoren in seinen Mac-Computern einsetzen will, für besonders massiven Verkaufsdruck. Nachdem die Aktien von Intel (2:INTC) am Vorabend in New York mehr als 6 Prozent eingebüßt hatten, folgten nun einige Europäer nach unten. Am Dax-Ende wurden Infineon-Papiere (4:IFXGn) mit etwa 2,8 Prozent Minus in Mitleidenschaft gezogen.

Im TecDax schlossen sich die Aktien von Dialog Semiconductor (4:DLGS) dem mit einer Talfahrt in einem ähnlichen Größenbereich wie bei Infineon an. Nach einem frühen Kursrutsch auf das tiefste Niveau seit 2014 konnten sie sich zwar etwas berappeln und schafften es sogar zeitweise ins Plus. Letztlich verließ die Anleger aber schnell wieder der Mut.

Positiv ragten im Technologiewerte-Index die Aktien von RIB Software (4:RIB) mit einem Satz nach oben um zuletzt 14 Prozent heraus. Hier war nach dem jüngsten Kurssturz ein Erholungsversuch angesagt. Seit Mitte März hatte sich der Wert der Papiere des Bausoftwareherstellers unter anderen wegen einer Kapitalerhöhung und einer kritisch beäugten Unternehmensstrategie in etwa halbiert.

Kursbewegendes zu Einzelwerten war ansonsten Mangelware. Einziger Gewinner im Dax waren zur Mittagszeit die Eon-Aktien (4:EONGn) mit etwa einem Drittel Prozent Plus. Versorgerwerte (STOXX Europe 600 Utilities) gehörten am Dienstag im schwachen Marktumfeld europaweit zu den vergleichsweise stabilsten Branchen.

Anders als vorbörslich erwartet blieben die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) kräftig mit mehr als 2 Prozent unter Abgabedruck. Bei dem Bankhaus reißen die Diskussionen um das zukünftige Führungspersonal nicht ab. Die Unsicherheiten haben die Aktien seit Jahresbeginn schon fast ein Drittel an Wert gekostet. Mit dem neuerlichen Abschlag nähern sich die Papiere ihrem tiefsten Stand seit November 2016.

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