Investing.com - Der Dax verharrte bis zum frühen Nachmittag in der Verlustzone. Zur jetzigen Stunde notiert der deutsche Leitindex ein leichtes Minus von 0,13% auf 9.493,80 Punkte. In der zweiten Börsenliga verzeichnen der MDax und der TecDax moderate Gewinne von jeweils 0,12% auf 16.609,63 Zähler und 0,08% auf 1.195,68 Punkte.
Die Anleger scheinen sich im Vorfeld der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag zurückzuhalten. Nachdem am Vortag eine schwache Inflationsrate im Euroraum gemeldet wurde, erwarten manche Investoren eine weitere Zinssenkung oder gar negative Einlagezinsen.
Auch die Lage am europäischen Arbeitsmarkt hat sich im Wesentlichen nicht gebessert. Im November lag die Arbeitslosenquote im Euroraum unverändert bei 12,1%, verharrt somit auf demselben Niveau wie April, meldete heute die europäische Statistikbehörde (Eurostat). In der gesamten EU liegt die Arbeitslosenrate seit Mai bei 10,9%.
Starke Zahlen verzeichnete im November dagegen der Einzelhandel der Eurozone. Das Absatzvolumen legte gegenüber dem Vormonat um 1,4% zu, hieß es ersten Schätzungen des Eurostat zufolge. Im Vorjahresvergleich nahm der Einzelhandelsindex sogar um 1,6% zu. In der gesamten EU betrug das Plus gegenüber Oktober 1,2% und 2% gegenüber dem Vorjahresmonat.
An den europäischen Aktienmärkten notieren die wichtigsten Leitindex uneinheitlich. Der FTSE 100 sinkt um 0,37% und der CAC 40 geht um 0,21% zurück. Der Ibex 35 und der FTSE MIB dagegen legen dagegen um jeweils 0,46% und 0,41% zu.
Auch ein starker Anstieg der Auftragseingänge in der deutschen Industrie wurde von den Börsianern in Frankfurt kaum beachtet. Dabei haben diese im November gegenüber dem Vormonat stark um 2,1% zugenommen, wie heute das Bundesministerium für Wirtschaft mitteilte. Dabei war der Anteil der Großaufträge überdurchschnittlich hoch, hieß es. Im Vormonat waren die Aufträge noch um 2,1% gefallen.
Im Gegensatz dazu legten im November sowohl die Bestellungen aus dem Inland (plus 1,9%) sowie die aus dem Ausland (plus 2,2%) deutlich zu. Vor allem zog die Nachfrage nach Investitionsgütern an. Diese wuchs um 3,2%. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Auftragseingänge in der Industrie von Oktober bis November arbeitstäglich bereinigt sogar um 4,3% erhöht.
Am Morgen wurde zudem bekannt, dass im November die deutschen Exporte den vierten Monat in Folge gestiegen sind. In dem Monat wurden Waren im Wert von 94,6 Mrd. Euro exportiert, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 1% entspricht. Die Einfuhren gingen leicht um 0,4% zurück sich auf 76,5 Mrd. Euro, teilte heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Gegenüber Oktober 2013 stiegen die Ausfuhren um 0,3 %, während die Einfuhren um 1,1 % abnahmen.
Überraschend gute Nachrichten kamen am Nachmittag dann aus den USA. In der Privatwirtschaft sind im Dezember 238.000 neue Jobs geschaffen worden, wie aus dem heute vorgelegten ADP Arbeitsmarktbericht hervorgeht. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg von lediglich 200.000 Arbeitsplätzen gerechnet. Der Bericht lässt im Vorfeld der für Freitag vorgesehenen offiziellen Arbeitsmarktdaten auf einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in den USA hoffen.
Heute Abend dürfte die Veröffentlichung durch die Federal Reserve Bank des Protokolls der letzten Sitzung des Offenmarktausschuss weiteres Licht auf die Entwicklung der US-Wirtschaftserholung werfen.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde K+S, wie bereits am Morgen, Spitzenreiter im Dax bei einem Gewinn von 5,64%. Celesio und Dialog Semiconductor sind momentan Topwerte im MDax und TecDax bei Anstiegen von jeweils 8,45% und 5,59%. Zu den derzeitigen Flops gehören RWE, Salzgitter und Nordex bei Abschlägen von jeweils 1,77%, 3,01% und 4,94%.