Nach einer fulminanten Rallye, die in der vergangenen Woche die wichtigsten Wall Street-Indizes auf neue Rekordhochs katapultierte, begeben sich die Märkte in eine heikle Phase. Der Höhenflug könnte in der kommenden Woche eine Hürde nehmen, falls die USA und China keine konkreten Aussagen über den Handel liefern.
Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Wochenende, dass die beiden Länder am Samstag "konstruktive Gespräche" geführt hätten. Es wurde jedoch keine Einigung erzielt, obwohl beide Seiten "sich darauf verständigten, eine enge Kommunikation aufrechtzuerhalten".
Über die makroökonomischen Risiken hinaus stehen in der kommenden Woche noch einige wichtige Quartalszahlen an, insbesondere von einer Vielzahl großer Einzelhandelsunternehmen. Im Folgenden finden Sie drei Aktien, auf die Sie sich konzentrieren sollten:
1. Home Depot
Die US-amerikanische Baumarktkette Home Depot (NYSE:HD) (F:HD) legt am Dienstag, den 19. November, vor US-Börseneröffnung ihr Zahlenwerk für das abgelaufene Quartal vor. Im Schnitt erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 2,52 US-Dollar bei einem Umsatz von 27,53 Milliarden US-Dollar.
Die weltweit größte Baumarktkette hat in den letzten Jahren eine Vielzahl erfolgreicher Strategien entwickelt, um das Wachstum zu fördern und von einem starken Konsum zu profitieren. Im zweiten Quartal konnte Home Depot seine Anleger jedoch nicht überzeugen, als es seine Umsatzprognose senkte und warnte, dass sinkende Holzpreise - ebenso wie die möglichen Auswirkungen von Zöllen auf die US-Verbraucher - das Wachstum belasten könnten.
Nach einer beachtlichen Rallye in den letzten fünf Jahren, in denen die Home Depot-Aktie, die am Freitag bei 237,29 US-Dollar schloss, um mehr als 142% zulegte, konnte der Anteilsschein im vergangenen Monat nicht am jüngsten Höhenflug der Wall Street teilnehmen. Sollten sinkende US-Hypothekenzinsen jedoch dazu beitragen, die Hausverkäufe und Renovierungsausgaben zu steigern, könnte die Erfolgsgeschichte von Home Depot weitergehen.
2. Salesforce
Salesforce.com (NYSE:CRM) (F:FOO), ein Unternehmen, das Software und Cloud-basierte Dienste an Firmenkunden anbietet, wird am Mittwoch, den 20. November, seinen jährlichen Anlegertag veranstalten. Der Tag steht im Zeichen des Optimismus hinsichtlich der Geschäftsausrichtung und der Wachstumsstrategie des Unternehmens.
In seinem jüngsten Quartalsbericht vom August gab Salesforce eine Umsatzprognose bekannt, die die Schätzungen der Wall Street übertraf und signalisierte, dass das in San Francisco ansässige Unternehmen weiterhin ein rasantes Wachstum aufweisen wird.
Für den Zeitraum bis Oktober wird ein Umsatz von bis zu 4,45 Milliarden US-Dollar erwartet, unterstützt durch die jüngsten Akquisitionen des Unternehmens. Im August schloss Salesforce seinen größten Deal aller Zeiten ab, indem es für 15,3 Milliarden US-Dollar die Tableau-Software kaufte und eine Vereinbarung zur Übernahme von ClickSoftware Technologies Inc. für 1,35 Milliarden US-Dollar bekannt gab.
Salesforce-Aktien schlossen am Freitag bei 163,21 US-Dollar. In diesem Jahr stieg der Anteilsschein bereits um 19%.
3. Aurora Cannabis
Aurora Cannabis (TSX:ACB) (F:21P) wurde das jüngste Opfer eines Blutbads im Cannabis-Sektor, nachdem das Unternehmen am Freitag miserable Quartalszahlen vorgelegt hatte. Der Cannabis-Produzent glaubt noch immer, dass er vor "seinen Konkurrenten" die Gewinnzone erreichen wird, aber der Vorsitzende des Unternehmens, Michael Singer, hat nicht genau gesagt, wann das passieren wird.
Der Ausverkauf der Pot-Aktien wird sich voraussichtlich noch verstärken, da die Hersteller den Erwartungen der Investoren nicht gerecht werden. Nach der Cannabis-Legalisierung durch Kanada stieg die Hoffnung, dass diese Unternehmen eine robuste Expansion zeigen würden.
Aurora wies für das am 30. September abgelaufene Quartal einen bereinigten EBITDA-Verlust von 39,7 Mio. C$ (30,33 US-Dollar) aus und reihte sich damit in die Liste anderer Top-Produzenten ein, die hinter den Erwartungen zurückblieben, darunter Canopy Growth (TSX:WEED) (F:11L1), das am Donnerstag ebenfalls die Analystenschätzungen enttäuschte.
Die Aurora-Aktien brachen am Freitag um bis zu 18% ein und schlossen bei 2,73 Dollar - dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.