Die Börsen in den USA verzeichneten eine weitere Minuswoche. Schuld daran war die anhaltende Besorgnis der Anleger über die sich ausbreitende Corona-Variante Delta und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in den USA.
Der Dow Jones verlor in der vergangenen Woche rund 2,2 % und verbuchte damit die zweite Verlustwoche am Stück. Für den S&P 500 ging es um etwa 1,7% abwärts, während der NASDAQ Composite um 1,6% nachgab. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat die Delta-Variante in Florida und anderen Bundesstaaten offenbar ihren Höhepunkt erreicht, obwohl die Zahl der Fälle und Krankenhausaufenthalte in Kentucky, North Carolina und Teilen des Mittleren Westens noch immer zunimmt.
Wie schnell man diese Variante in den Griff bekommt und wie zügig die wirtschaftliche Erholung wieder einsetzt, hat erhebliche Auswirkungen auf die Performance der USA in diesem Herbst und während der Weihnachtszeit. Vor dem Hintergrund dieser unsicheren Wirtschaftsaussichten stellen wir im Folgenden drei Aktien vor, die das Marktgeschehen in dieser Woche dominieren könnten.
1. Oracle
Oracle (NYSE:ORCL) veröffentlicht am Montag, den 13. September, nach Börsenschluss seinen Gewinnbericht für das erste Quartal 2022. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 0,97 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 9,76 Milliarden Dollar.
Die Aktien des in Austin, Texas, ansässigen Technologieunternehmens haben in diesem Jahr aufgrund der wachsenden Nachfrage nach den Cloud-Computing-Diensten des Tech-Giganten zugelegt, die zuvor jahrelang stagniert hatte. Am Freitag schloss das Papier bei 89,68 Dollar und stieg damit in diesem Jahr bereits um 38 %.
Es überrascht nicht, dass auch die Geschäftssparte die Wachstumsaussichten beflügelt hat, denn das Unternehmen setzt auf Cloud Computing als Beschleuniger für das Umsatzwachstum des zweitgrößten Softwareherstellers der Welt.
ORCL will künftig mehr in seine Cloud-Sparte investieren, um mit anderen Tech-Giganten wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) mitzuhalten.
2. Apple
Die Aktien von Apple (NASDAQ:AAPL) werden wohl auch in der kommenden Woche unter Druck bleiben, nachdem eine Bundesrichterin dem Unternehmen am Freitag auferlegt hat, die Art und Weise, wie es sein App-Store-Geschäft betreibt, zu ändern. Dem Unternehmen wurde ein "monopolistisches" Verhalten vorgeworfen.
Nach dem Urteil ging es für die Aktie um 3,3 % bergab. Es war der stärkste Kursrückgang seit dem 4. Mai, der den Börsenwert des iPhone-Herstellers um rund 85 Milliarden Dollar schmälerte. Die Aktien schlossen am Freitag bei 148,97 Dollar.
Eine Bundesrichterin gab einer von Epic Games, dem Hersteller von Fortnight, beantragten einstweiligen Verfügung statt, wonach es Entwicklern erlaubt ist, Kunden auf andere Bezahlmethoden für mobile Apps zu verweisen. Gleichzeitig ordnete sie an, dass der Spielehersteller Apple wegen Vertragsbruchs Schadenersatz zahlen müsse.
"Der öffentlichkeitswirksame Fall rückt die allgemeine Sorge um Online-Plattformen und den digitalen Handel in den Vordergrund. Regulierungsbehörden und Gesetzgeber in Washington, Brüssel und anderswo suchen nach Möglichkeiten, die großen Tech-Unternehmen an die Kandare zu nehmen", heißt es in einem Bericht des Wall Street Journal.
3. Zoom Video
Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM) organisiert am Montag ein Briefing für Finanzanalysten, da es erste Anzeichen dafür gibt, dass sich das rasante Wachstum der Videokonferenzplattform mit der Wiedereröffnung von Schulen und Büros dem Ende nähert.
Die Aktien des in San Jose, Kalifornien, ansässigen Unternehmens waren unter Druck geraten, nachdem das Management am 30. August eine Umsatzprognose für das laufende Quartal abgegeben hatte, die hinter den Schätzungen einiger Analysten zurückblieb.
Die Aktie schloss am Freitag zu 301,50 Dollar und lag damit auf Jahressicht mehr als 10 % im Minus. Im Vorjahr hatte sich der Kurs noch verfünffacht, als die Nutzung der Kommunikationsplattform inmitten der Pandemie explodierte. Aber dieses kometenhafte Wachstum verlangsamt sich nun früher als viele Analysten prognostiziert hatten.
Der Umsatz von Zoom erhöhte sich im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020 um 369 %, im ersten Quartal 2021 um 191 % und in den drei Monaten bis zum 31. Juli um 54 %. Die Prognosen des Unternehmens deuten darauf hin, dass sich die Erlöse im vierten Quartal des Geschäftsjahres nur um 15 % erhöhen werden.