Den Aktienanlegern steht eine weitere geschäftige Woche ins Haus, in der einige der größten US-Unternehmen ihre Quartalsergebnisse vorlegen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Aussagen der Unternehmen zu den weltweiten Lieferengpässen und dem Arbeitskräftemangel.
Selbst die beiden größten Tech-Unternehmen Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) sind vor den Problem nicht gefeit. In der vergangenen Woche hatten sie bei der Vorlage ihrer Quartalsergebnisse die Erwartungen der Analysten verfehlt, woraufhin bei den Anlegern erste Zweifel aufkamen, ob sie ihr hohes Wachstumstempo in den kommenden Quartalen beibehalten können.
Trotz dieser Ungewissheit markierte der US-Aktienmarkt am Freitag erneut neue Rekordhochs. Alle drei großen Indizes - der S&P 500, der Dow Jones und der NASDAQ - schlossen auf dem höchsten Stand ihrer Geschichte. Der SPX und der NASDAQ erzielten sogar ihr bestes Monatsergebnis seit November 2020.
In der kommenden Börsenwoche erhalten die Anleger erneut die Gelegenheit, die Bilanzen einiger der größten Unternehmen des Landes unter die Lupe zu nehmen. Im Folgenden stellen wir Ihnen daher drei Aktien aus verschiedenen Sektoren vor, die Sie im Auge behalten sollten:
1. Pfizer
Der internationale Pharmariese Pfizer (NYSE:PFE) meldet am Dienstag, den 2. November, vor Börseneröffnung seine Ergebnisse für das dritte Quartal. Analysten schätzen den Gewinn des Megakonzerns aus dem Gesundheitswesen auf 1,08 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 22,58 Milliarden Dollar.
Pfizer zählt zu den weltweit führenden Corona-Impfstoffherstellern und liefert Milliarden von Impfdosen an Regierungen in aller Welt im Kampf gegen das tödliche Virus. Das Unternehmen hat im Juli prognostiziert, dass sein Corona-Impfstoff in diesem Jahr 33,5 Milliarden Dollar Umsatz einspielen wird. Sollte sich die Prognose bewahrheiten, wäre das Präparat eines der meistverkauften Medikamente aller Zeiten, berichtete Bloomberg.
Der in New York ansässige Pharmakonzern hatte zuvor einen Impfstoffumsatz von 26 Milliarden Dollar für das Jahr in Aussicht gestellt. Die Aufwärtsrevision ist ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach den Spritzen, die Pfizer zusammen mit dem deutschen Partner BioNTech SE (NASDAQ:BNTX) vertreibt, weiterhin ungebrochen ist. Inzwischen will das Unternehmen auch neue Produkte mit seiner Boten-RNA-Technologie entwickeln.
Die Pfizer-Aktien haben in diesem Jahr um 19 % zugelegt und schlossen am Freitag bei 43,74 Dollar.
2. Qualcomm
Mit Qualcomm (NASDAQ:QCOM) gewährt ein weiterer namhafter Konzern am Mittwoch, den 3. November, nach Börsenschluss, einen Einblick in seine Quartalsergebnisse. Nach Einschätzung von Analysten dürfte der in San Diego ansässige Chiphersteller bei einem Umsatz von 8,85 Milliarden Dollar einen Gewinn von 2,26 Dollar pro Aktie ausweisen.
Qualcomm, das primär Chips für die Smartphone-Industrie herstellt, dürfte bei der Vorlage seiner Bilanz neue Erkenntnisse über Lieferunterbrechungen und Engpässe bei Chips liefern, insbesondere im Hinblick auf den iPhone-Hersteller Apple, der vor kurzem mitgeteilt hat, dass er im wichtigen Weihnachtsquartal aufgrund der Chipknappheit weniger iPhones produzieren wird.
Im Juli gab der weltgrößte Smartphone-Chiphersteller eine optimistische Quartalsprognose ab, die durch das Wachstum der 5G-Netze und die Nachfrage der Verbraucher nach neuen Geräten unterstützt wurde. Die Qualcomm-Aktie ist jedoch in diesem Jahr um mehr als 12 % gefallen. Grund dafür ist der weltweite Chip-Mangel, der die Zukunftsaussichten des Unternehmens unsicher macht.
Die Aktie schloss am Freitag bei 133,04 Dollar.
3. Uber
Der weltgrößte Fahrdienstleister Uber Technologies (NYSE:UBER) gibt am Donnerstag, den 4. November nach Börsenschluss die Ergebnisse aus dem dritten Quartal bekannt. Nach den Konsensprognosen der Analysten dürfte die in San Francisco ansässige Fahrdienstplattform bei einem Umsatz von 4,41 Milliarden Dollar einen Verlust von 0,34 Dollar pro Aktie ausweisen.
Die Uber-Aktie ist in diesem Jahr unter Druck geraten und um mehr als 14 % gefallen. Auslöser dafür ist die Sorge, dass ein Mangel an Fahrern das Wachstum im Zuge der Wiedereröffnung der Wirtschaft und der daraus resultierenden Zunahme der Buchungen für seine Fahrten verlangsamen wird. Die Aktie büßte am Freitag rund 2 % ein und schloss bei 43,82 Dollar.
Das Unternehmen hatte seinen Investoren in diesem Jahr mitgeteilt, dass sich die Personalkosten für die Beschäftigung neuer Fahrer auf den Gewinn auswirken werden, was wiederum Zweifel an dem Ziel von Uber aufkommen lässt, bis zum Jahresende die Gewinnschwelle zu erreichen.
Zur gleichen Zeit expandiert Uber aggressiv in das Liefergeschäft. Im Juli kaufte Uber Transplace für 2,25 Milliarden Dollar. Neben der Lieferung von Lebensmitteln und Alkohol bietet Uber inzwischen auch Paketzustellungen an. Darüber hinaus ist der Fahrdienst eine Kooperation mit dem in Philadelphia ansässigen Unternehmen GoPuff eingegangen, das Lebensmittel an Kunden ausliefert.