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3 Öl-Aktien, die sich lohnen, wenn die Lage im Nahen Osten weiter eskaliert

Veröffentlicht am 07.01.2020, 17:31
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Als ein Konflikt zwischen den USA und dem Iran, einem der größten Ölproduzenten der Welt, im Bereich des Möglichen bleibt, werden die Ölaktien endlich wieder attraktiv. Die Ölpreise schlugen diese Woche aus, auf Ängste, dass ein schwerwiegender Bruch zwischen den beiden Mächten die Ölversorgung aus dem Nahen Osten stören und eine Preisinflation auslösen wird.

Öl verlängerte am Montag seinen dramatischen Anstieg über 70 USD das Fass, bevor es einige Gewinne wieder abgab, als das Nachbeben nach der Ermordung eines der mächtigsten Generäle der Islamischen Republik durch die USA anhielt. Das US-Außenministerium warnte vor einem "erhöhten Risiko" von Raketenangriffen in der Nähe von Militärstützpunkten und Energieeinrichtungen in Saudi-Arabien.

US-Präsident Donald Trump wiederholte seine Androhung weiterer Angriffe, falls sich der Iran rächen sollte. Der Rohölpreis war zuletzt im September so hoch gewesen, als saudische Produktionsstätten angegriffen wurden, was etwa 5% der globalen Produktion zum Erliegen brachte.

Wie wir schon in der Vergangenheit klargemacht haben, sollte eine Investition in einige Ölschwergewichte Teil einer langfristigen Strategie sein, um von Szenarien wie den sich derzeit entwickelnden profitieren zu können. Diese Strategie hat den Anlegern im vergangenen Jahr wenig eingebracht, als die großen US-Energietitel hinter dem breiteren Markt zurückblieben.

Der Energy Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLE), ein börsengehandelter Fonds, in dem die großen US-amerikanischen Energiewerte versammelt sind, bewegte sich im vergangenen Jahr kaum von der Stelle, obwohl der Gesamtmarkt mit dem S&P 500 um mehr als 25% hochgeschossen ist. Aber eine Investition in Ölwerte ist eine Langzeitwette.

XLE Wochenkurse

Für Anleger in Ölaktien bleibt die Entscheidung sehr einfach, ungeachtet des jüngsten Anstiegs der Ölpreise: Kaufen Sie Aktien von Unternehmen, die eine gute Finanzdisziplin aufweisen und in guten und schlechten Zeiten gesunde Cashflows generieren können, um steigende Dividenden zahlen.

Dieser Ansatz macht angesichts der drastischen Verschiebung der Gewichte an den Energiemärkten noch mehr Sinn. Der Nahe Osten zum Beispiel verliert seinen Status als größter Ölproduzent. Die Schieferrevolution hat die USA zum weltweit größten Produzenten von Öl und Erdgas gemacht.

Versorgungsstörungen

In 2019 wurden die USA zum Nettoexporteur von Rohöl für den ersten vollen Monat seit mindestens 70 Jahren. Die Produktion lag laut Bloomberg Ende November auf einem Rekordwert von 12,9 Millionen Fass am Tag, mehr als der Irak, der Iran, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate zusammen aus dem Boden holen.

Sollten sich die derzeitigen Feindseligkeiten vertiefen, besteht eine gute Möglichkeit, dass Öl in einem viel höheren Bereich gehandelt wird als von Analysten im letzten Jahr prognostiziert. Dies würde kurzfristig den Investoren viele Möglichkeiten zum Geldverdienen öffnen, insbesondere bei Bohrunternehmen, deren Bilanzen gestresst sind und die viel höhere Preise benötigen, um die Gewinnschwelle zu erreichen.

Wir finden diesen kurzfristigen Ansatz jedoch nicht sehr attraktiv, zumal einige Top-Analysten einer anhaltenden Ölpreiserholung skeptisch gegenüberstehen. Die Kosten für schwarzes Gold könnten in den kommenden Wochen sinken, wenn der US-Iran-Konflikts zu keinen größeren Versorgungsunterbrechungen führt, sagten Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Notiz und fügten hinzu, dass es nur begrenzte Hinweise auf eine Beschleunigung des globalen Wachstums gibt, die höhere Preise untermauern könnte.

Nach unserer Einschätzung sollten Dividenden zahlende integrierte Energieerzeuger wie die Chevron Corp (NYSE:CVX), (DE:CVX), ein weitaus besserer Weg sein, um von hohen Ölpreisen zu profitieren. Chevron hatte in 2019 unter den großen Ölkonzernen den besten Lauf an der Börse, nachdem es seine Aktienrückkäufe um 25% erhöht und die Dividende um 6% angehoben hatte. CEO Mike Wirth verfolgt eine Strategie, nicht viel Geld auszugeben, sondern sich eher darauf zu konzentrieren, Kapital an die Anleger zurückzugeben. Bei einer jährlichen Dividendenrendite von 4% zahlt das Unternehmen je Quartal 1,19 USD pro Anteilsschein aus.

Diejenigen mit einem etwas höheren Appetit auf Risiko können bis zu 6% an Dividendenrendite verdienen, wenn sie in Royal Dutch Shell (NYSE:RDSa), (DE:RDSa) investieren. Der Energieriese ist führend in der Umstellung von Öl auf kohlenstoffarme Erdgas- und Stromerzeugung. Es gibt auch ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 25 Milliarden US-Dollar, das den Aktienkurs weiterhin stützen sollte. Der Ölriese zahlt vierteljährlich 0,42 USD pro Aktie.

Die in London ansässige BP PLC (NYSE:BP), (DE:BP) ist ein weiterer starker Wert, wenn es um Dividenden geht. Derzeit beträgt die Rendite 6,45%, was einer vierteljährlichen Ausschüttung von 0,615 USD je Aktie entspricht. Diese Auszahlung ist seit 2014 um lediglich 5% gestiegen, was zeigt, dass der Ölriese sich seither mit Liquiditätsengpässen konfrontiert sieht.

Einer der Hauptgründe, aus denen BP weiterhin am Geldmangel leidet, ist die Ölpest von Deepwater Horizon 2010 im Golf von Mexiko. Das Unternehmen zahlt immer noch für diese Katastrophe und wird dies noch einige Jahre tun. Sollte der Ölpreis jedoch weiter steigen, ist der Energieriese in einer stabileren Liquiditätslage als bisher angenommen.

Fazit

Investitionen in zuverlässige globale Energieaktien, die höhere Renditen und stabile Cashflows bieten, sind eine viel bessere Strategie als der Kauf volatiler Ölaktien, deren Schicksal eng mit der kurzfristigen Ausrichtung der Ölmärkte verbunden ist.

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