Die 26. UN-Klimakonferenz (auch COP26-Gipfel genannt) beginnt am 31. Oktober in Glasgow, Schottland. Wir hatten kürzlich zwei Exchange Traded Funds (ETFs) für Anleger vorgestellt, die in den Bereich der alternativen Energien investieren möchten. Heute bauen wir darauf auf und stellen drei weitere Fonds zu diesem Thema vor.
1. ALPS Clean Energy ETF
- Aktueller Kurs: 73,43 USD
- 52-Wochen-Spanne: 54,27 - 101,72 USD
- Dividendenrendite: 0,56%
- Kostenquote: 0,55% pro Jahr
Der ALPS Clean Energy Fund (NYSE:ACES) investiert in US-amerikanische und kanadische Unternehmen, die sich auf saubere Energie konzentrieren. Der Fonds ist seit Juni 2018 handelbar.
Der ACES-ETF hält 40 Beteiligungen und bildet den Atlas Clean Energy Index nach. Seine größten 10 Positionen machen etwa die Hälfte seines Nettovermögens von 1,02 Milliarden US-Dollar aus. Unter den Teilsektoren hat die Solarenergie mit 23,95% den größten Anteil, gefolgt von Windkraft (20,18%), Elektrofahrzeugen/Speichern (13,34%), Effizienz/LED/Smart-Grid-Unternehmen (10,50%) und Brennstoffzellen (9,88%).
Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören das Elektroauto-Schwergewicht Tesla (NASDAQ:TSLA), der Wasserstoff-Brennstoffzellenspezialist Plug Power (NASDAQ:PLUG), das Solar- und Stromspeicherunternehmen Sunrun (NASDAQ: RUN); der Hersteller von Photovoltaik-Solarmodulen First Solar (NASDAQ:FSLR); und Enphase Energy (NASDAQ:ENPH), das im Bereich Solarenergie und Energiespeicherung tätig ist.
Der Fonds hat über die vergangenen 12 Monate eine Rendite von 27,5% erzielt, ist jedoch in diesem Jahr 2021 bisher um mehr als 7% gefallen. Nach einem Rekordhoch im Februar hat der ACES-ETF mehr als 28% an Wert verloren. Interessierte Langzeit-Investoren könnten bei diesem Niveau einen guten Einstiegspreis bekommen.
2. Invesco MSCI Green Building ETF
- Aktueller Kurs: 24,04 USD
- 52-Wochen-Spanne: 23,10 - 26,81 USD
- Dividendenrendite: 2,88%
- Kostenquote: 0,39% pro Jahr
Der Invesco MSCI Green Building ETF (NYSE:GBLD) bietet Zugang zu Unternehmen des "nachhaltigen Bauens". Sie kommen meist aus der Immobilienbranche und konzentrieren sich auf die Planung, den Bau oder die Sanierung von grünen Immobilien.
Eine neue Studie erläutert:
"Die in umweltfreundlichen Gebäuden eingesetzten Materialien werden lokal hergestellt, was die Nachhaltigkeit fördert und umfangreiche Energieeinsparungen sowie ausreichend natürliches Licht ermöglicht... Die steigende Nachfrage nach nachhaltigem Bauen, das den Energieverbrauch minimiert und die Leistung, die Energieeffizienz und den Komfort der Bewohner verbessern kann, lässt den Markt wachsen."
Der GBLD-ETF mit 83 Positionen bildet die Renditen des MSCI Global Green Building Index ab. Über 93% der Aktien stammen aus dem Immobiliensektor, gefolgt von zyklischen Konsumgütern (6,33%). Der Fonds kam im April 2021 an die Börse und verwaltet netto 4,4 Millionen Dollar. Mit anderen Worten, es ist ein neuer, noch kleiner Fonds.
Der U.S. Real Estate Investment Trust (REIT) Alexandria Real Estate Equities (NYSE:ARE), der sich auf Life Sciences und Technologiezentren konzentriert, Sun Hung Kai Properties (OTC:SUHJY) aus Hongkong, der Boston Properties (NYSE: BXP) REIT, der Büros, Wohnungen und Hotels finanziert, der japanische REIT Nippon Building Fund (T:{1036819|8951}}) und die französische Immobiliengruppe WFD Unibail Rodamco (OTC:UNBLF) stehen ganz oben auf der Beteiligungsliste.
Seit seinem Debüt Ende April ist der GBLD um etwa 3% gesunken. Interessierte Anleger sollten den Fonds auf dem Radar behalten.
3. KraneShares Global Carbon (DE:SGCG) ETF
- Aktueller Kurs: 41,59 USD
- 52-Wochen-Spanne: 18,88 - 43,37 USD
- Kostenquote: 0,78% pro Jahr
Unser letzter Fonds für heute könnte für Anleger interessant sein, die in den Emissionshandel (Carbon Cap-and-Trade-System) investieren wollen. Der Environmental Defense Fund erklärt das System wie folgt:
"Eine optimale Klimapolitik - ökologisch und ökonomisch - begrenzt die Emissionen und gibt ihnen einen Preis... Der Deckel für die Treibhausgasemissionen, welche die globale Erwärmung auslösen, ist eine feste Grenze für die Umweltverschmutzung. Diese Obergrenze wird mit der Zeit immer strenger. Der Handel ist ein Markt für Unternehmen, um Zertifikate zu kaufen und zu verkaufen, die ihnen die Emission einer nur begrenzten Menge an Treibhausgasen erlauben, wobei Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen."
Mit dem KraneShares Global Carbon ETF (NYSE:KRBN) kann man in den Terminmarkt für Emissionszertifikate investieren. Der Fonds bildet den IHS Markit Global Carbon Index ab, der sich wiederum aus den Zertifikaten der European Union Allowances (EUA), der Regional Greenhouse Gas Initiative (RGGI) und den California Carbon Allowances (CCA) zusammensetzt.
Seit seiner Auflegung im Juli 2020 hat das Nettovermögen 1,03 Milliarden Dollar erreicht.
Die Fondsmanager schreiben dazu:
"Am 31. Dezember 2020 lag der globale CO2-Preis bei 24,05 Dollar pro Tonne CO2. Schätzungen zufolge müssten die Preise für CO2-Zertifikate 147 Dollar pro Tonne CO2 erreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen."
Mit anderen Worten: der KRBN eignet sich für Anleger, die ein Engagement auf dem Markt für Emissionszertifikate, insbesondere in Europa, anstreben. Weist ein Unternehmen hohe Emissionsraten auf, muss es unter Umständen zusätzliche Emissionszertifikate auf dem freien Markt kaufen. Sobald "die Kosten der CO2-Emissionen dann steigen, profitiert der KRBN-ETF in der Regel davon, während Unternehmen mit einem starken CO2-Fußabdruck in der Regel darunter leiden."
Nebenbei bemerkt, Tesla generiert erhebliche Einnahmen durch den Verkauf zusätzlicher Emissionszertifikate an andere Unternehmen. Laut dem jüngsten Q3-Bericht beliefen sich diese Einnahmen auf 279 Millionen Dollar, bei einem Umsatz von 12,06 Milliarden Dollar, den Tesla mit dem Verkauf von Autos erzielte. Das mag nicht viel erscheinen, entspricht aber etwa einem Fünftel des freien Cashflows des Unternehmens.
Bisher ist der KRBN-ETF in diesem Jahr um 68,3% gestiegen. Leser, die glauben, dass der CO2-Preis in den kommenden Quartalen weiter steigen könnte, sollten diesen Fonds auf ihre Watchlist setzen.
Für Anleger aus dem Euroraum bietet der KRBN ETF einen weiteren Vorteil. Dank der hohen Gewichtung der EUA entfällt das Risiko von Wechselkursschwankungen bis zu einem gewissen Grad.