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6 % Dividendenrendite bei Exxon Mobil: Lohnt sich das Risiko für Anleger?

Veröffentlicht am 20.08.2021, 10:28
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Nachdem Exxon Mobil (NYSE:XOM) im vergangenen Jahr durch die globale Pandemie einen schweren Schlag erlitten hatte, gibt es nun einige Anzeichen der Stärke ab.

Der größte US-amerikanische Öl- und Gasproduzent konnte im letzten Monat in seinem Bericht zum zweiten Quartal seinen höchsten Gewinn der letzten Jahre ausweisen, der dank steigender Rohstoff- und Chemikalienpreise zustande kam. 

Der in Irving, Texas, ansässige Konzern verzeichnete im zweiten Quartal einen bereinigten Gewinn von 1,10 US-Dollar je Aktie, den höchsten seit mehr als zwei Jahren. Im Chemiegeschäft wurde sogar so viel Gewinn erzielt wie noch nie. 

Dieser Turnaround macht die 6% Dividendenrendite von Exxon attraktiver für Einkommensinvestoren, die ihr Portfolio um einen hochwertigen Dividendenwert erweitern möchten. Bevor man jedoch eine Kaufentscheidung trifft, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich Exxon in den letzten zwei Jahren stark verändert hat. Und der Schwerpunkt liegt derzeit nicht darauf, mehr Geld an die Investoren auszuschütten.

Exxon Mobil

Exxon befindet sich nach zwei schwierigen Jahren, in denen die globale Gesundheitskrise die Öl- und Gasnachfrage geschwächt hat, in einer Position der Schwäche. In dieser Zeit hat das Unternehmen fast 28 Milliarden Dollar an Barmitteln verbrannt und viele Schulden gemacht, um die drittgrößte Dividende im S&P 500 zu finanzieren und den Pandemie-Stillstand in den Volkswirtschaften der Welt zu überstehen. 

Um die Krise zu bewältigen, kürzte Exxon seine Investitionsausgaben und entließ 14.000 Mitarbeiter. Als ob diese Schocks nicht schon genug wären, verlor Konzernchef Darren Woods Anfang des Jahres auch noch einen Streit mit dem aktivistischen Investor Engine No. 1 über die Besetzung des Vorstands. Exxon war gezwungen, ein Viertel seines Vorstands durch Kandidaten zu ersetzen, die sich für eine Verbesserung der Finanzergebnisse und der Klimastrategie des Unternehmens einsetzen. 

Bilanzreparatur

Nach all diesen Verlusten konzentriert sich Exxon nun stärker darauf, seine Bilanz zu reparieren, bevor es erwägt, seine vierteljährliche Dividende von 0,87 USD pro Aktie anzuheben. Die Nettoverschuldung des Unternehmens stieg in 2020 um etwa 40% auf den Rekordwert von 68 Milliarden US-Dollar.

Davon abgesehen sieht die Dividendenrendite der Aktie von 6% aber viel sicherer aus als noch vor einem Jahr. Damals war die Ölnachfrage im Keller und der Cashflow des Unternehmens reichte nicht aus, um seine Auszahlungen zu decken. Im jüngsten Quartalsabschluss schrieb das Unternehmen, dass es einen Cashflow von 9,7 Milliarden US-Dollar aus dem operativen Geschäft generiert hat, der ausreicht, um Dividenden, Kapitalinvestitionen und Schuldenabbau zu finanzieren. 

Darüber hinaus floriert das Chemiegeschäft des Unternehmens. Die Nachfrage nach Chemikalien ist trotz des weltweiten Stillstands der Wirtschaftstätigkeit stabil geblieben. Die Nachfrage nach Polyethylen, einem der wichtigsten chemischen Produkte von Exxon, war laut einem Bericht von Citigroup (NYSE:C) während der Covid-19-Pandemie "unglaublich widerstandsfähig, obwohl sie historisch gesehen etwas mit dem Gesamt-BIP korreliert".

Ermutigt von dieser Stärke hat die Bank of America (NYSE:BAC) Exxon erneut als Top-Pick bestätigt. In einer kürzlich veröffentlichten Notiz hieß es: 

"Wir glauben weiterhin, dass sich XOM im Zuge der Erholung durch einen überdurchschnittlichen freien Cashflow von der Konkurrenz abheben wird, was eine Wiederaufnahme des Dividendenwachstums unterstützen sollte, das wir noch vor Jahresende erwarten."

Fazit zur Exxon Mobil-Aktie

Die Dividendenrendite von 6% von Exxon ist mit vielen Risiken behaftet, einschließlich volatiler Energiemärkte, der Beteiligung eines aktivistischen Investors und der sich schnell verbreitenden Delta-Variante des Coronavirus.

Trotz all dieser Gefahren erscheint die Dividende von Exxon viel sicherer als im letzten Jahr. Mit einem KGV vom 13-fachen des 12-Monats-Gewinns gilt die Exxon-Aktie, die den Mittwoch bei 54,39 USD beendete, im Vergleich zu ihrem 10-Jahres-Durchschnitt als Schnäppchen.

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