Die Aktienindizes an der Wall Street gaben am Freitag nach und schlossen im Minus. Grund dafür war die erneute Sorge über eine Zunahme der Corona-Infektionen mit der Delta-Variante.
Den US-Börsen steht in dieser Woche mehr Volatilität ins Haus, denn die Berichtssaison für das zweite Quartal geht mit einigen namhaften US-Technologiewerten in die heiße Phase. Neben Netflix (NASDAQ:NFLX) und IBM (NYSE:IBM) werden auch Intel (NASDAQ:INTC), Twitter (NYSE:TWTR) und Snap (NYSE:SNAP) einen Blick in ihre Bücher gewähren.
Ebenfalls in dieser Woche melden andere renommierte Unternehmen wie Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), Coca-Cola (NYSE:KO), AT&T (NYSE:T), Verizon (NYSE:VZ), American Express (NYSE: AXP), sowie United Airlines (NASDAQ:UAL), American Airlines (NASDAQ:AAL), Southwest Airlines (NYSE:LUV), Domino's Pizza (NYSE:DPZ), und Chipotle (NYSE:CMG) ihre aktuellen Zahlen.
In dieser Zahlenflut - und der zunehmenden Neuinfektionen mit der Delta-Variante - werfen wir ein Schlaglicht auf eine Aktie, die in den kommenden Tagen gefragt sein dürfte, und eine andere, die weitere Verluste erleben könnte.
Zur Erinnerung: unsere Prognose gilt nur für die kommende Woche.
Kaufempfehlung: DocuSign
Befürchtungen über einen Anstieg der Coronavirus-Fälle im Zusammenhang mit der hochansteckenden Delta-Variante stehen wieder im Fokus. Mehr als 18 Monate nach Beginn der Pandemie sind die USA mit einem erneuten Infektionsschub konfrontiert.
Nach den neuesten Daten ist in allen 50 Bundesstaaten ein Anstieg der Neuerkrankungen zu verzeichnen, und die Gesundheitsbehörden warnen vor einem außergewöhnlichen Anstieg, der noch kommen kann.
Da die Zahl der Ansteckungen zunimmt, haben einige Behörden bereits damit begonnen, erneut pandemiebedingte Einschränkungen zu erlassen.
Das könnte sich positiv auf das Cloud-basierte Software-as-a-Service-Unternehmen DocuSign (NASDAQ:DOCU) auswirken, das weithin als Marktführer im Bereich der elektronischen Unterschrift gilt.
Die DOCU-Aktie, die am 12. Juli mit 298,35 Dollar ein neues Rekordhoch markierte, schloss am Freitag bei 282,05 Dollar, womit das in San Francisco, Kalifornien, ansässige Unternehmen mit rund 55 Milliarden Dollar an der Börse bewertet ist.
DocuSign hat sich im vergangenen Jahr prächtig entwickelt. Besonders die COVID-19-Pandemie und die Verlagerung des Arbeitslebens ins Homeoffice haben die Nachfrage nach der E-Signatur-Plattform des Unternehmens in die Höhe schnellen lassen.
Seit Jahresbeginn haben die Aktien um 26,7% zugelegt und damit den Anstieg des S&P 500 von 15,2% im gleichen Zeitraum deutlich übertroffen.
Angesichts der Angst vor einer weiteren potenziellen Coronavirus-Welle - und den damit einhergehenden Abriegelungsmaßnahmen, um die rasche Ausbreitung zu verlangsamen - ist es für Investoren aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Tools für die Fernarbeit naheliegend, wieder in den führenden Anbieter elektronischer Signaturen einzusteigen.
Verkaufsempfehlung: Carnival Corporation
Die Aktien der Carnival (LON:CCL) Corporation (NYSE:CCL) - dem weltgrößten Kreuzfahrtanbieter - stehen vor einer weiteren schwierigen Woche wegen der wachsenden Angst vor der Ausbreitung der hochgradig übertragbaren COVID-Delta-Variante in den USA.
Der aktuelle gleitende 7-Tage-Durchschnitt der täglichen Neuerkrankungen stieg im Vergleich zur Vorwoche um fast 70% auf etwa 26.000 Fälle - so viele wie seit Mitte Mai nicht mehr, wie die neuesten Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention zeigen.
Auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle nimmt wieder zu. Mit einem Anstieg um 36% bzw. 26% wurde ein monatelanger Rückgang, der Mitte Januar begann, umgekehrt.
Der besorgniserregende Anstieg der Infektionen und Todesfälle könnte Städte und Bundesstaaten im ganzen Land zur Wiedereinführung von Schutzmasken und anderen sozialen Distanzierungsmaßnahmen veranlassen, was möglicherweise die Hauptferienzeit im Sommer beeinträchtigen könnte.
In einer für Carnival besorgniserregenden Entwicklung hat sich Florida als nationaler Hotspot herauskristallisiert, auf den in der vergangenen Woche 1 von 5 Fällen entfiel.
Der Kreuzfahrtveranstalter kündigte kürzlich an, dass er von Passagieren und Urlaubern in Florida den Abschluss einer speziellen COVID-19-Reiseversicherung verlangen werde, wenn sie an Bord seiner Schiffe gehen wollen.
Vor diesem Hintergrund könnte Carnival, dessen Aktien stetig auf neue Tiefststände gefallen sind und sich nun möglicherweise gezwungen sehen, mehr Kapital zu beschaffen, in den kommenden Tagen weiteren Gegenwind erfahren, als Investoren auf weitere negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit COVID reagieren.
Die CCL-Aktie schloss am Freitag mit 20,92 Dollar auf einem Fünf-Monats-Tief und lag damit rund 33% unter ihrem am 8. Juni erreichten Zwischenhoch von 31,52 Dollar.
Auf dem aktuellen Kursniveau kommt der Kreuzfahrtriese aus Doral, Florida, auf eine Marktkapitalisierung von 24 Milliarden Dollar.
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