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Börse: 3 Sektoren, die in der Q2- Berichtssaison mit explosivem Wachstum aufwarten

Veröffentlicht am 14.07.2021, 16:17
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Die Berichtssaison für das zweite Quartal begann an der Wall Street in dieser Woche gestern mit den Bankengiganten JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und Goldman Sachs (NYSE:GS); die Kreditinstitute Bank of America (NYSE:BAC), Wells Fargo (NYSE:WFC) und Citigroup (NYSE:C) gewährten alle am Mittwoch einen Blick in ihre Bücher. Am Donnerstag ist dann noch Morgan Stanley(NYSE:MS) (NYSE:MS) an der Reihe.

Die Daten von FactSet zeigen, dass Analysten die Gewinne des S&P 500 im Q2 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 64,0% steigen sehen, hauptsächlich aufgrund der nachlassenden Auswirkungen der Covid-19-Gesundheitskrise auf mehrere Branchen und Unternehmen.

Sollte es so kommen, hätte das zweite Quartal 2021 das höchste vom Index ausgewiesene Gewinnwachstum im Jahresvergleich seit dem vierten Quartal 2009, als die Gewinne um 109,1% hochgeschnellt waren.

Im Hinblick auf die Branchen wird für alle 11 Sektoren im S&P ein Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr prognostiziert, angeführt von den Sektoren Energie, Industrie, zyklische Konsumgüter, Finanz und Grundstoffe.

S&P 500: Gewinnwachstum Q2 2021

Auch die Umsatzerwartungen sehen vielversprechend aus, denn die Erlöse sollen im Vergleich zum Vorjahr um 19,7% steigen. Das wäre das höchste Umsatzwachstum im Jahresvergleich für den Index, seit FactSet diese Kennzahl im Jahr 2008 zu erfassen begann. Der aktuelle Rekord stammt aus dem zweiten Quartal 2011, als die Umsätze um 12,7% stiegen.

Zehn von elf Sektoren dürften im Jahresvergleich ein Umsatzwachstum aufweisen, angeführt von den Sektoren Energie (NYSE:XLE), Grundstoffe (NYSE:XLB) und Nicht-Basiskonsumgüter (NYSE:XLY). Bei den Versorgern wird dagegen ein Rückgang um 0,1% vorhergesagt.

S&P 500 Umsatzwachstum Q2 2021

Im Folgenden schauen wir uns drei Sektoren an, deren Finanzergebnisse unter den aktuellen Marktbedingungen ein explosives Wachstum im Vergleich zum Vorjahr aufweisen dürften.

​1. Energie: Höhere Ölpreise bringen Umsatzschub

  • Q2-Prognose für den Gewinn pro Aktie: N/A
  • Q2-Prognose für das Umsatzwachstum: +87,0% im Jahresvergleich

Für den Energiesektor wird für das zweite Quartal ein Gewinn von 13,5 Milliarden US-Dollar vorhergesagt, viel besser als der Verlust von 10,6 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum, als die Covid-19-Gesundheitskrise begann die Wirtschaft großteils lahmzulegen.

Da der Sektor von höheren Rohölpreisen profitiert – der Durchschnittspreis von WTI lag im zweiten Quartal 2021 bei 66,17 US-Dollar pro Barrel, 136% über dem Durchschnittspreis von 28,00 US-Dollar im zweiten Quartal 2020 – wird den Zahlen von FactSet nach prognostiziert, dass er mit 87,0% den höchsten Umsatzanstieg im Jahresvergleich aller 11 Sektoren verzeichnen wird.

Bei den Einzelunternehmen dürften ExxonMobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) die größten Beiträge zum Gewinnanstieg im Sektor leisten. Zusammen machen die beiden Ölgiganten 13,0 Milliarden US-Dollar der prognostizierten Ertragsverbesserung um 24,2 Milliarden US-Dollar für den Sektor aus.

Die beiden anderen wichtigen Werte, die ihre Finanzergebnisse im zweiten Quartal deutlich verbessern dürften, sind Diamondback Energy (NASDAQ:FANG), das den Vorhersagen nach einen Rekordanstieg des Gewinns pro Jahr um 1.300% gegenüber dem Vorjahr verzeichnen wird, und Marathon Petroleum (NYSE:MPC), das voraussichtlich einen Gewinn pro Aktie von 0,52 US-Dollar ausweisen wird, nach einem Verlust von 1,33 US-Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum.

XLE

Der Energy Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLE), der einen nach Marktkapitalisierung gewichteten Unterindex von US-Energieunternehmen aus dem S&P 500 abbildet, ist seit Jahresbeginn um 38,2% gestiegen, während beim S&P 500 im gleichen Zeitraum nur 16,3% zu Buche stehen.

Neben Exxon und Chevron zählen ConocoPhillips (NYSE:COP), EOG Resources (NYSE:EOG), Schlumberger (NYSE:SLB), Marathon Petroleum, Pioneer Natural Resources (NYSE:PXD), Phillips 66 (NYSE:PSX), Kinder Morgan (NYSE:KMI) und Williams Companies (NYSE:WMB) zu den größten Beteiligungen des XLF-ETFs.

​2. Nicht-Basiskonsumgüter: Hotels, Restaurants und Freizeitunterhaltung

  • Q2-Prognose für den Gewinn pro Aktie: 207,7% im Jahresvergleich.
  • Q2-Prognose für das Umsatzwachstum: +32,2% im Jahresvergleich

Der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter, der letztes Jahr um diese Zeit zu den am stärksten von den Covid-bedingten Schließungen betroffenen Sektoren gehörte, soll FactSet nach den zweitgrößten Gewinnzuwachs im Jahresvergleich aller 11 Sektoren verzeichnen, mit einem beeindruckenden Anstieg des Gewinns pro Aktie im Q2 um 207,7%.

Die Branche, die möglicherweise am empfindlichsten auf die Wirtschaftslage und die Verbraucherausgaben reagiert, wird voraussichtlich auch das drittgrößte Umsatzwachstum im Jahresvergleich ausweisen, wobei der Umsatz im zweiten Quartal um 32,2% steigen soll.

Neun der zehn Branchen des Sektors werden demnach zweistellige Zuwächse melden, angeführt von Hotels, Restaurants und Freizeitaktien, deren Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr um 104% steigen soll.

Bei den Einzelunternehmen sind Caesars Entertainment (NASDAQ:CZR) und Penn National Gaming (NASDAQ:PENN) die beiden, die man im Auge behalten sollte. Caesars Q2-Umsatzprognose für das zweite Quartal liegt mit 2,34 Milliarden US-Dollar fast 1.700% über dem Umsatz von 126,4 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr, während Penn einen Umsatz von 1,46 Milliarden US-Dollar erwartet, was einem Anstieg von etwa 400 Prozent gegenüber dem Umsatz von 305,5 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2020 entspricht.

XLY

Der Consumer Discretionary Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLY), der einen nach Marktkapitalisierung gewichteten Index von Nicht-Basiskonsumgüteraktien aus dem S&P 500 abbildet, ist seit Jahresbeginn um 12,9% gestiegen und hat an den letzten Handelstagen eine Reihe von neuen Kursrekorden aufgestellt.

Die zehn größten Beteiligungen des XLY-ETF sind Amazon (NASDAQ:AMZN), Tesla (NASDAQ:TSLA), Home Depot (NYSE:HD), Nike (NYSE:{ {8948|NKE}}), McDonald's (NYSE:MCD), Lowe's (NYSE:LOW), Starbucks (NASDAQ:SBUX), Target (NYSE :TGT), Booking Holdings (NASDAQ:BKNG) und TJX Companies (NYSE:TJX).

​3. Grundstoffindustrie: Metall- und Bergbau-Unternehmen schüren Gewinn- und Umsatzfantasie

  • Q2-Prognose für den Gewinn pro Aktie: 118,0% im Jahresvergleich.
  • Q2-Prognose für das Umsatzwachstum: +32,6% im Jahresvergleich

Der Sektor Grundstoffe soll laut FactSet den viertgrößten Gewinnsprung aller 11 Sektoren gegenüber dem Vorjahr machen, wobei der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal um 118% gegenüber dem turbulenten Vorjahreszeitraum steigen soll.

Da die höheren Preise von Metallen wie Kupfer und Gold dem Sektor helfen, soll er den Erwartungen nach mit einem Plus von fast 33% auch den zweitgrößten Umsatzanstieg im Jahresvergleich verzeichnen.

Es überrascht nicht, dass für alle vier Branchen in diesem Sektor ein explosives Gewinn- und Gewinnwachstum im zweiten Quartal gerechnet wird, wobei die Teilbranche Metalle & Bergbau einen Gewinn- und Umsatzsprung von 667% bzw. 75% gegenüber dem Vorjahreszeitraum melden soll.

XLB

Der Materials Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLB), der einen nach Marktkapitalisierung gewichteten Index von US-amerikanischen Grundstoffunternehmen im S&P 500 abbildet, ist in 2021 um rund 14% gestiegen.

Die 10 größten Beteiligungen des XLB-ETF sind Linde (NYSE:LIN), Sherwin-Williams (NYSE:SHW), Air Products & Chemicals (NYSE:APD), Freeport-McMoRan (NYSE:FCX), Ecolab (NYSE:ECL), Newmont Mining (NYSE:NEM), DuPont de Nemours (NYSE:DD), Dow (NYSE:DOW), PPG Industries (NYSE:PPG) sowie International Flavors & Fragrances (NYSE:IFF).

Zwei Unternehmen in der Branche stechen aufgrund ihres Potenzials, beeindruckende Ergebnisse zu liefern, besonders hervor. Zum einen Dow, das einen Gewinn je Aktie von 2,30 US-Dollar ausweisen dürfte, nach einem Verlust von 0,26 US-Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum. Beim zweiten handelt es sich um Nucor (NYSE:NUE), das einen Gewinn pro Aktie von 4,74 US-Dollar erwarten lässt, was eine Verbesserung von 1.200 % gegenüber dem Gewinn pro Aktie von 0,33 US-Dollar im Vorjahreszeitraum bedeuten würde.

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