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Aktien fester, USD schwächer – IWF Fiscal Monitor – EZB-Zinsschritt 0,25%

Veröffentlicht am 14.04.2023, 09:01
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1072 (05:40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0978 im europäischen Geschäft markiert wurde. USD/JPY stellt sich auf 132,35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 146,52. EUR-CHF oszilliert bei 0,9826.

Finanzmarkt: Aktien fester, USD schwächer

An den Finanzmärkten dominierte eine positive Grundhaltung, unter anderem getragen von geringer als erwarteten Preisdruck in den USA (PPI, Datenpotpourri). Aktienmärkte insbesondere in den USA profitierten deutlich stärker als europäische Märkte. Am Kapitalmarkt kam es weitgehend zu einer Seitwärtsbewegung. 10 jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,38% (Vortag 2,37%), während US-Staatstitel 3,44% bringen (Vortag 3,41%). Der USD stand unter Druck (Zinserwartungen, Leitwährungsstatus). Gold und Silber legten gegenüber dem USD zu.

IWF: Fiscal Monitor per 04/2023

Gestern wurden neue Daten des IWF zum Thema Staatsverschuldung veröffentlicht. Es sind Strukturdaten, die etwas mit Zukunftsfähigkeit zu tun haben. Die Daten bieten nur quantitative Aussagen. Ebenso entscheidend ist die Verwendung der Mittel (qualitative Merkmale). Im Westen ist die Verwendung maßgeblich konsumtiv (negativ, wirtschaftliche Einmaleffekte), während sie im "Globalen Süden" überwiegend investiv (positiv, wirtschaftliche Multiplikatoreffekte) ist. Fazit: Hinsichtlich dieser Daten und qualitativer Wertung liegt die Zukunft nicht im "Westen".

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EZB-Insider: Diskussionen in Richtung Zinsschritt um 0,25%

Laut Insidern würden die März-EZB-Projektionen als weiter valide angesehen. Unsicherheiten und die verzögerte Wirkung der Zinsmaßnahmen unterstützten die Argumente für eine Verlangsamung zukünftiger Zinsschritte. Nur eine kleine Gruppe votiere für einen Zinsschritt um 0,50%. Die Debatte halte an. Grundsätzlich ginge es in Richtung eines Zinsschritts um 0,25%.

Exkurs und Hintergrund US-Zinspolitik:

Nachfolgender Chart belegt, dass der Handlungsdruck auf die US-Notenbank auch hinsichtlich der US-Lohnentwicklung nicht mehr existent ist. Der Lohndruck bewegt sich auf Niveaus des Frühjahrs 2020 (Nullzinspolitik).

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© Zerohedge

Kommentar: Die Einlassungen der Insider sind interessant. Sie sind meines Erachtens eine Reflexion auch des internationalen Zusammenhangs. Weltweit geht die Preisinflation grundsätzlich zurück. Es gilt, die verzögerten Wirkungen der Zins- und Geldpolitik im Auge zu behalten.

Vor dem Hintergrund, dass die US-Notenbank bei der kommenden Sitzung wahrscheinlich auf Zinserhöhungen verzichten wird (70% Wahrscheinlichkeit nach meiner Auffassung) könnte ein EZB-Zinsschritt um 0,50% einen weiteren Anstieg des Euros zur Folge haben, der sich belastend auf die Wettbewerbsbedingungen auswirken könnte (aktuell EUR USD auf Höchstniveau seit einem Jahr), die durch die diskretionäre Außenpolitik der EU ohnehin schon verschlechtert wurden. Ergo verdichtet sich die Wahrscheinlichkeit eines EZB-Zinsschritts um 0,25%.

Brasiliens Präsident Lula betont Kooperation mit China

Brasiliens Präsident Lula betonte bei seinem China-Besuch die Zusammenarbeit der BRICS-Staaten. Die von China, Russland, Indien, Südafrika und Brasilien gegründete Neue Entwicklungsbank (NDB, Alternative zum IWF) zeige, dass die Schwellenländer in der Lage seien, große soziale und wirtschaftliche Veränderungen zu bewirken. Lula sagte, die Bank habe ein großes Potenzial, weil sie die Schwellenländer von der Unterwerfung unter die traditionellen Finanzinstitutionen befreie.

Kommentar: Die Institutionen des westlich dominierten Finanzsystems verweigerten sich bisher, den veränderten globalen Anteilen an der Weltwirtschaft zu Gunsten der Schwellenländer machttechnisch Rechnung tragen. Als Konsequenz haben sie mit der NDB eine Alternative zum IWF (USA haben eine Sperrminorität) und mit der AIIB eine Alternative zur Weltbank (USA haben eine Sperrminorität) aufgebaut, die beide eine prominente Rolle spielen. Handeln hat Konsequenzen., Nichthandeln auch! Passen US-Sperrminoritäten zu den westlichen Werten, fairer Moral und dem Gebot der Augenhöhe?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Industrieproduktion deutlich besser als erwartet

Die Industrieproduktion nahm per Berichtsmonat Februar im Monatsvergleich um 1,5% (Prognose 1,0%) nach zuvor 1,0% (revidiert von 0,7%) zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,0% (Prognose 1,5%) nach zuvor 0,9%.

Deutschland: Erwartungsgemäß legten die Verbraucherpreise gemäß finaler Berechnung per März im Monatsvergleich um 0,8% und im Jahresvergleich um 7,4% zu. Es war der geringste Anstieg im Jahresvergleich seit August letzten Jahres.

UK: Daten sind in Gesamtheit wenig erbaulich

Das BIP war per Februar im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,1%) nach zuvor 0,4% (revidiert von 0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,5% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,4% (revidiert von 0,0%).

Die Industrieproduktion sank per Februar im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose +0,2%) nach zuvor -0,5% (revidiert von -0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,1% (Prognose -3,7%) nach zuvor -3,2% (revidiert von -4,3%).

Die Handelsbilanz wies per Februar ein Defizit in Höhe von 17,534 Mrd. GBP (Prognose 17,00 Mrd. GBP) nach zuvor -16,09 Mrd. GBP (revidiert von -17,86 Mrd. GBP) aus.

USA: Erzeugerpreise mit geringstem Anstieg seit 01/2021

Die Erzeugerpreise verzeichneten per Berichtsmonat März im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,5% (Prognose 0,0%) nach zuvor 0,0% (revidiert von -0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,7% (Prognose 3,0%) nach zuvor 4,9% (revidiert von 4,6%). Es war der geringste Anstieg seit Januar 2021.

Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per Berichtswoche 8. April 2023 auf 239.000 (Prognose 232.000) nach zuvor 228.000. Das leicht erhöhte Niveau verfestigt sich.

Russland: Devisenreserven wieder über 600 Mrd. USD

Die Devisenreserven lagen per Berichtszeitraum 7. April 2023 bei 600,8 Mrd. USD nach zuvor 593, 9 Mrd. USD.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0500 – 1.0530 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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