Seit der Vereidigung von Donald Trump als 47. Präsident der USA haben die Aktienmärkte zwei volatile Wochen hinter sich. Insgesamt ist der Januar für die großen Indizes - trotz vorübergehendem Kurseinbruch - noch positiv ausgefallen. Überraschend stark hat sich dabei der DAX präsentiert, trotz der heimischen Wirtschaftsschwäche. Die ohnehin international agierenden und eher zyklisch ausgerichteten DAX-Werte profitierten zuletzt von den Leitzinssenkungen der EZB. Impulse gehen derzeit von den Zinssenkungsfantasien in Europa aus.
Zur Überraschung vieler hatte die Wall Street die besten ersten neun Handelstage einer Amtszeit eines US-Präsidenten seit über einem Jahrzehnt. Und das, obwohl Trump eine turbulente Woche beendete, die mit der Befürchtung begann, dass das chinesische Startup DeepSeek mit seinem KI-Modell die Vorherrschaft amerikanischer Unternehmen im KI-Wettbewerb beenden könnte.
Die Präsentation einer offenbar ebenso leistungsfähigen wie günstigen chinesischen KI erwischte die Anleger und US-Konzerne auf dem falschen Fuß und die Aktienkurse rauschten abwärts. Zwar konnten sich die großen Aktienmärkte nach dem KI-Schreck erholen und notieren auch weiterhin nahe ihren Rekordständen, doch die große Frage ist, ob die positiven Impulse seit Trumps Wahl zum US-Präsidenten an den Aktienmärkten damit verpufft sind?
Zum aktuellen Zeitpunkt erwarten wir keinen Kurseinbruch, sondern eine Aufholjagd der zyklischen Titel. Zwar gab es beim Wirtschaftswachstum in den USA im vergangenen Quartal einen leichten Rückgang, doch die fiskalpolitischen Maßnahmen der USA sowie die Lockerung der Deregulierung unter Trump werden das Wachstum sehr wahrscheinlich weiter beflügeln. In diesem Jahr dürfte das Wachstum in den USA wieder an die 5 % herankommen, einige Volkswirte erwarten sogar ein BIP-Wachstum von mehr als 5 %.
Anleger, die damit gerechnet hatten, dass die großen Börsengewinner des letzten Jahres auch im Jahr 2025 wieder die Nase vorn haben würden, erlebten einen turbulenten Januar. Mehrere der großen Tech-Giganten, die als „Magnificent Seven" bekannt sind, versetzten den Aktionären einen Schock, nachdem das chinesische Startup DeepSeek ernsthafte Fragen über potenziell billigere, weniger energieintensive Alternativen zur Nutzung künstlicher Intelligenz aufgeworfen hatte.
Zykliker (NYSE:XLY) gefragt
In Europa wird dagegen ein deutlich niedrigeres Wachstum erwartet, hierzulande sogar ein Rückgang der Wirtschaftsleistung. Dennoch waren europäische Aktien zuletzt bei internationalen Investoren gefragt. Im Januar 2025 stieg die Allokation in europäische Aktien um 26 % im Vergleich zum Vormonat, was den höchsten monatlichen Zuwachs seit Februar 2015 darstellt. Diese Entwicklung zeigt eine signifikante Rotation von US-Aktien zu europäischen Titeln. Wie zyklische Aktien haben sie Nachholbedarf gegenüber Technologieaktien.
Rückenwind bekommen europäische Aktien auch von der Europäischen Zentralbank (EZB), die vor wenigen Tagen die Leitzinsen um einen viertel Prozentpunkt gesenkt hat. Sie geht davon aus, dass die Inflation im Laufe des Jahres wieder auf ihr Ziel von 2 % zurückfallen wird, und deutete an, dass in den kommenden Monaten mit einer weiteren Lockerung zu rechnen ist. Der Einlagensatz der EZB wurde von 3 auf 2,75 % und damit auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gesenkt. Es war die fünfte Zinssenkung der EZB in den letzten sechs Sitzungen, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch bei den Zinssätzen verharrte und signalisierte, dass sie es mit weiteren Senkungen nicht eilig hat.
Trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in Europa wiegt derzeit die Geldpolitik schwerer, weshalb zyklische europäische Aktien ihre Outperformance beibehalten könnten. Auch aus technischer Sicht zeichnen sich aktuell bei zahlreichen solcher Titel Bodenbildungen und erste Hinweise auf technische Gegenbewegungen ab.
Investmentidee(n) auf den DAX
Da der DAX mit vielen zyklischen Werten bestückt ist, bietet sich ein zyklisches Investment in den DAX an. Mit einem Discount-Call profitieren Anleger von moderat steigenden DAX-Notierungen. Das Papier mit der ISIN DE000VG2T8Y7hat einen Cap (Höchstauszahlungsbetrag) bei 21.500 DAX-Punkten und bietet eine Maximalrendite von 25,6 % (18 % p.a.), wenn der DAX bei Fälligkeit im Juni 2026 mindestens bei 21.500 Punkten notiert. Darunter verringert sich der Gewinn. Der Break-Even liegt bei 21.296 Punkten. Unterhalb des Basispreises bei 20.500 Punkten entsteht ein Totalverlust.