Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1225 (06:326 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1189 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,28. EUR-CHF oszilliert bei 1,0645.
Derzeit zeigen sich die Finanzmärkte widerstandsfähig. Das gilt für die Aktienmärkte. Schwächeanfälle wurden bisher schnell ausgebügelt. Die Devisenmärkte sind wenig volatil. Im angelsächsischen und US-Beritt kann man sich nicht mit deutlich festeren Kursen für den Euro anfreunden. Das hat ansatzweise ideologische Qualitäten. Die Edelmetalle halten die erhöhten Niveaus, ohne dynamisches weiteres Aufwärtspotential zu generieren. Zinsen stehen weiter strukturell unter Abwärtsdruck. Diese Woche hat unter anderem die Zentralbank der Philippinen neue historisch tiefe Leitzinssätze verordnet (Anlagenotstand).
Die Wirtschaftsdaten setzten unerwartet positive Akzente. Die negativ angepassten Prognosen des IWF haben verunsichert. Sie stehen im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Entwicklungen und im Widerspruch zu den Erfahrungswerten aus der Krise 2008/2009 (endogene Qualität der Krise seinerzeit).
Die Corona-Krise bewegt die Politik, Wirtschaft und Märkte. Diese Woche war das Thema der 2. Welle prominent und wirkt auf die Finanzmärkte latent belastend. Die Faktenlage ist dabei übersichtlich. In Asien ist die Lage entspannt. In Europa ist die Lage stabil. Sie bessert sich sogar latent. Da aber die Genesungszahlen nicht mehr angemessen veröffentlicht werden, ergibt sich bei den angeblich aktiven Fällen eine Überzeichnung der Problemlage. In den USA und Südamerika ist die Lage kritisch. Das liegt an der Krisenpolitik als auch an den Gesundheitssystemen vor Ort.
Fazit: Es gibt belastbare Gründe für Zuversicht, jedoch keine für Euphorie!
Aktuelle Corona-Lage gemäß der Johns-Hopkins-Universität:
Wir weisen darauf hin, dass die Darstellung der Johns-Hopkins-Universität lediglich eine Annäherung an die reale Lage liefert. Insbesondere das fehlende Nachhalten diverser Länder bei den Genesungszahlen vermittelt eine Überzeichnung der Lage der aktiven Fälle. Die anfängliche Disziplin der Länder im Bemühen um eine transparente Darstellung der realen Lage ist nur noch in Teilen gewährleistet. Warum die Überzeichnung - "Food for thought!"
Das Thema der Exit-Strategien aus den Extremmaßnahmen bestimmt weiter grundsätzlich das Bild. Es gibt aber auch vereinzelt Verschärfungen der Maßnahmen, die aber weitgehend regionalen und nicht nationalen Charakter aufweisen.
In Asien setzt sich die Entspannung (und die wirtschaftliche Erholung) fort. In China liegen 488 akute Infektionen vor. In Südkorea stellt sich die Zahl auf 1.148. In Japan liegt sie bei 942. In Singapur sind es 6.106.
In Kontinentaleuropa ist die Lage stabil. Einige Länder liefern keine aktuellen Genesungszahlen laut Johns-Hopkins, so dass wir uns hier nur auf einige Länder fokussieren, die ihren Aufgaben nachkommen. In Deutschland liegt die Zahl der akuten Infektionen bei 7.667. Österreich liegt bei 459 Fällen. Die Schweiz bringt es auf 470. In Italien sind es noch 18.303. Irritierend sind die Genesungszahlen aus den Niederlanden (186!), Belgien, Spanien, Frankreich und Schweden.
Die Problemländer sind weiter die USA (1.634.119), das UK (264.780, keine Plausibilität bei Genesungen, Bild deutlich überzeichnet), Brasilien (493.619) und Russland (229.997).
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
USA: Sonne und Schatten
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter stieg per Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich um 15,8% (Prognose 10,9%) nach zuvor -18,1% (revidiert von -17,7%). Die Arbeitslosenerstanträge lagen per 20. Juni bei 1.480.000 (Prognose 1.300.000) nach zuvor 1.540.000 (revidiert von 1.508.000). Das BIP sank laut finaler Berechnung per 1. Quartal um 5,0% (annualisierte Darstellung, Prognose und vorläufiger Wert -5,0%). Die Unternehmensgewinne sanken laut revidierter Berechnung per 1. Quartal im Quartalsvergleich um 12,4% (Erstberechnung -14,2%).
UK: Moderate Erholung im Einzelhandel
Der vom CBI ermittelte Index für die Aktivität im Einzelhandel stieg per Juni von zuvor -50 auf -37 Punkte (Prognose -34).
Russland: Devisenreserven sinken geringfügig
Die Devisenreserven stellten sich per 19. Juni auf 567,8 Mrd. USD nach zuvor 570,8 Mrd. USD.
Philippinen: Leitzins auf Allzeittief
Die Notenbank senkte den Leitzins gestern von 2,75% auf 2,25%. Damit wurde ein Allzeittief markiert.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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