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Alibaba: Signale für Optimismus -allerdings bei hohem Risiko

Veröffentlicht am 29.11.2022, 08:27
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Nach einem steilen Rückgang von den Höchstständen des Jahres 2020 erscheint BABA auf Grundlage der Fundamentaldaten günstig
  • Politische Bedenken und Sorgen in puncto Unternehmensführung werden durch das abflauende Wachstum noch verstärkt
  • Ist bei BABA wirklich billig genug?

Vor etwas mehr als zwei Jahren erreichte Alibaba (NYSE:BABA) ein Allzeithoch von über 300 USD. Seitdem ist die Aktie um mehr als 75 % abgestürzt.

Alibaba Wochenchart

Quelle: Investing.com

Damit sieht die BABA-Aktie aktuell unglaublich billig aus. Sie wird zum knapp 10-fachen der diesjährigen Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie gehandelt. Diese Bewertung hat wiederum zu der Annahme geführt, dass kurzfristige Erwägungen - darunter COVID-Lockdowns in China und ein nervöserer Markt - diese äußerst attraktive Kaufgelegenheit geschaffen haben.

Diese Darstellung könnte sich auf lange Sicht bewahrheiten - was aber aber nicht die ganze Geschichte widerspiegelt. Der Kurssturz von BABA wurde auch durch strukturelle Faktoren ausgelöst, die sich kurzfristig sicher nicht in Luft auflösen werden, wenn es überhaupt Lösungen dafür gibt.

So betrachtet ist BABA beim 10-fachen des Gewinns vielleicht zu billig, dennoch hat der Kurssturz hier eine gewisse Logik. Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen, warum es zu diesem Kurssturz gekommen ist - und warum Optimisten glauben, dass sich das ganze Szenario irgendwann wieder einrenken wird.

Ergebnisse sehen schwach aus

Betrachtet man BABA ausschließlich aus einer fundamentalen Perspektive, so ergibt sich ein signifikantes und offensichtliches Problem: Das Umsatzwachstum des Unternehmens hat sich deutlich verlangsamt.

Im 2. Geschäftsquartal (September) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3 %. Die Umsätze aus dem so genannten Segment Kundenmanagement gingen um 7 % zurück, das ist das schlechteste Ergebnis aller Zeiten.

Natürlich spielen auch externe Faktoren eine Rolle, vor allem die COVID-Lockdowns im ganzen Land, aufgrund derer die Kundennachfrage so gedämpft ist. Allerdings stehen andere führende chinesische E-Commerce-Unternehmen unter demselben Druck - und erzielen bessere Ergebnisse.

JD.com (NASDAQ:JD) steigerte seinen Umsatz im gleichen Quartal um 11 % und den Produktabsatz um 6 %. Pinduoduo (NASDAQ:PDD) legt diese Woche seine Zahlen vor; Analysten erwarten ein Wachstum von 44 %, nachdem der Umsatz im Juni-Quartal um 36 % gestiegen ist. Der Umsatz von Alibaba stagnierte im gleichen Zeitraum.

Die Investoren ziehen daraus, dass Alibaba Marktanteile verliert. Pinduoduo gewinnt in kleineren Städten Marktanteile. JD hat ein beeindruckendes Logistiknetz aufgebaut. Und unter sonst gleichen Bedingungen erhält ein Unternehmen, das Marktanteile verliert, in der Regel einen relativ niedrigen Gewinnmultiplikator, wenn er auch nicht unbedingt ganz so niedrig sein muss.

Wird die CCP Gewinne mitnehmen?

Außerdem gibt es immer wieder Nachrichten, die vermuten lassen, dass die chinesische Zentralregierung Alibaba nicht erlauben wird, seine Gewinne zu maximieren.

Diese Angst trieb BABA im letzten Monat auf noch tiefere Lows, nachdem Präsident Xi Jinping sein “Konzept für einen allgemeinen Wohlstand“ noch aggressiver vorantrieb.

Das Eingreifen der Zentralregierung hat sich in letzter Zeit auf jeden Fall bemerkbar gemacht. Der Alibaba-Einheit Ant Financial droht Berichten zufolge eine Geldstrafe von mehr als 1 Mrd. USD, nachdem sie ihre Pläne für einen Börsengang vor zwei Jahren aufgegeben hat. Aus denselben Berichten geht hervor, dass das Unternehmen seine wertvollen Daten auch mit der Regierung teilen muss.

Da es immer häufiger Proteste gegen die Lockdowns im Land gibt, muss die Kommunistische Partei Chinas ihrer Bevölkerung zweifellos etwas Zuckerbrot anbieten. Die Umverteilung eines noch größeren Teils der von Alibaba und seinen Konkurrenten erwirtschafteten Gewinne könnte eine Möglichkeit sein, die Unruhen einzudämmen.

Und doch... es gibt auch Grund für Optimismus

Auf jeden Fall spielen hier kurzfristige Kalküle eine wesentliche Rolle. Es besteht kein Zweifel daran, dass Umsatz und Gewinn von Alibaba durch die Lockdowns beeinträchtigt werden. Dennoch konnte das Unternehmen seine Gewinne im letzten Quartal deutlich steigern, und wenn die Normalität wieder einkehrt, sollte das Umsatzwachstum zu einer Beschleunigung der Gewinnsteigerungen führen.

Aus diesem Grund könnten Anleger angesichts des externen Umfelds - zu dem auch makroökonomische Bedenken im Hinblick auf eine mögliche Immobilienblase gehören - den jüngsten Gewinnbericht als optimistisch bewerten. Viel schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden. Langfristig gesehen sollte die BABA-Aktie also ein Kauf sein.

Zugegeben, die Aktie hat ihre Pluspunkte. Ich persönlich würde die bestehenden externen Risiken aber lieber mit Unternehmen erleben, die im Moment insgesamt besser aufgestellt sind. Und dabei ist noch nicht einmal die VIE-Struktur berücksichtigt, auf die ich bereits Anfang des Jahres hingewiesen habe, eine Struktur, aufgrund derer Besitzer von US-ADRs (American Depositary Receipts) eine potenziell unsichere Rechtsposition haben.

Alles in allem stehe ich der Annahme, dass BABA billig genug sein könnte, skeptisch gegenüber. Aber ich räume auch ein, dass vernünftige Investoren zu diesem Zeitpunkt durchaus anderer Meinung sein könnten.

Haftungsausschluss: Vince Martin hält bei Redaktionsschluss keine Positionen in hier besprochenen Wertpapieren.

Aktuelle Kommentare

Unsinn. hohes Risiko sehe ich insbesondere bei vielen überbewerteten US Titeln, keineswegs aber für ALIBABA
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