Amerikanisches Kupfer könnte der Trump-Trade werden, der funktioniert

Veröffentlicht am 13.03.2025, 07:44

Die Märkte beginnen, eine Kupferprämie für den US-Markt einzupreisen. Die neue Regierung unterstützt mit Deregulierung und Steuergutschriften. Profitieren könnten vor allem Unternehmen, deren US-Anteil an den gesamten Kupferressourcen hoch ist.

An den Märkten scheint sich ein Preismuster zu etablieren, das höhere Kupferpreise in den USA im Vergleich zum Rest der Welt anerkennt. Zu erkennen ist dieses Muster an der Prämie, mit der Kupfer an der US-Börse Comex gegenüber der London Metal Exchange (LME) gehandelt wird.

Kupfer ist an der Comex teurer als an der LME

Die Comex-Prämie preist die Erwartung von (dauerhaften) Zöllen auf Kupferimporte in die USA ein. Der mittlerweile erhebliche und seit geraumer Zeit andauernde Preisaufschlag ist ein klares Indiz dafür, dass Marktteilnehmer zunehmend auf die dauerhafte Einführung von Zöllen setzen.

Diese Erwartung hat sich bereits in den globalen Handelsströmen niedergeschlagen: Arbitrageure versuchen, so schnell wie möglich Kupfer in die USA zu verschiffen. An der LME wurden in den letzten zwei Wochen 115.800 Tonnen registriertes Metall storniert, das stattdessen zur Verschiffung angewiesen wurde. Das Volumen der Kupferbestände im LME-Lagersystem ist auf ein Neunmonatstief von 147.875 Tonnen gefallen.

Laut dem Commodity Summaries Report 2025 des US Geological Survey (USGS) ist die Abhängigkeit der USA von raffiniertem Kupferimporten in den letzten fünf Jahren von 38 % auf 45 % gestiegen. Chile trug im vergangenen Jahr 65 % zu den 810.000 Tonnen raffinierten Kupferimporten der USA bei, Kanada und Mexiko zusammen 26 %. 

Höhere Kupferpreise in den USA lassen dortigen (künftigen) Kupferproduzenten Raum für höhere Margen.

Deregulierung und Steuergutschriften

Die Administration Trump unterstützt den US-Bergbau und will eine Dynamik in Richtung inländische Produktion und Ressourcensicherheit und zur Stärkung der lokalen Mineralienversorgungsketten entfachen.

Am Tag der Inauguration erließ die Trump-Regierung eine Reihe von Durchführungsverordnungen. Eine davon ist die "Unleashing Alaska’s Extraordinary Resource Potential"-Verordnung. Diese weist die Bundesbehörden an, Genehmigungen zu beschleunigen und die Entwicklung von Rohstoff- und Energieprojekten in Alaska zu forcieren.

Am selben Tag wurde mit "Unleashing America’s Energy" eine weitere Verordnung erlassen, die einige Subventionen aus dem Inflation Reduction Act aussetzt. Steuergutschriften sind davon jedoch nicht betroffen – und damit auch nicht die Änderung des Abschnitt 45x. Dieser sieht eine Steuergutschrift in Höhe von 10 % auf die Material- und Förderkosten kritischer Mineralien vor und ist nicht mehr auf Raffinationskosten begrenzt.

Bald wird der Senat über den Critical Minerals Consistency Act abstimmen. Für Kupferproduzenten ist diese Abstimmung von größter Bedeutung. Das Energieministerium stuft Kupfer als kritisches Mineral ein und qualifiziert es somit für IRA-Gutschriften. Der USGS hingegen teilt diese Einstufung nicht.

FAST-41-Genehmigungen für Bergwerke in zwei Jahren

Das neue Gesetz könnte es Kupferförderern ermöglichen, vom derzeit für kritische Mineralien verfügbaren FAST-41-Genehmigungsverfahren zu profitieren. Dies würde die Genehmigungsverfahren für Bergwerke auf zwei Jahre verkürzen und die langen, unsicheren Fristen verkürzen, die in der Vergangenheit oft Investitionen verhindert haben.

Drittens: Es gibt viele große Bergbauunternehmen mit Kupferprojekten in den USA, die noch nicht produzieren – und dementsprechend großes Aufwärtspotenzial. Taseko Mines (NYSE:TGB) (ISIN: CA8765111064, WKN: 866869 ) etwa baut beim Projekt Florence in Arizona bereits. Rio Tinto (LON:RIO) (ISIN: GB0007188757, WKN: 852147) und BHP (ASX:BHP) (ISIN: AU000000BHP4, WKN: 850524) könnten Resolution in Arizona weiterentwickeln, Glencore (LON:GLEN) (ISIN: JE00B4T3BW64, WKN: A1JAGV) und Teck Resources (ISIN: CA8787422044, WKN: 858265) NorthMet in Montana.

Deutlich größer im Verhältnis zum Gesamtportfolio fällt das Potenzial der US-Projekte etwa bei Hudbay Minerals (ISIN: CA4436281022, WKN: A0DPL4) aus. Copper World in Arizona und Mason in Nevada machen mit ihren Reserven und Ressourcen 26 % bzw. 31 % der gegenwärtigen Gesamtressource des Unternehmens aus. South32 (ISIN: AU000000S320, WKN; A14QLH) kommt mit Arctic VMS und Bornite in Alaska zusammen auf 26 %.

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