Baidu (NASDAQ:BIDU), ein Schwergewicht im Bereich künstliche Intelligenz in China und Teil unseres China Titans-Pakets, hat sich strategisch von Nvidia (NASDAQ:NVDA), dem Chipgiganten aus Nordamerika, entfernt und seinen Blick auf Huawei gerichtet, um dessen KI-Chips zu erwerben. Dieser Schritt zeugt von den sich wandelnden geopolitischen Landschaften und den daraus resultierenden Industrieverschiebungen, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Lieferketten und Partnerschaften zu überdenken.
Die Entscheidung fiel in einem Jahr, in dem die Regierung Nordamerikas ihre Exportbeschränkungen für Chips und Chip-Werkzeuge nach China verschärfte, was insbesondere Nvidia traf. Diese Entwicklung könnte ein Vorzeichen für eine größere Abkehr chinesischer Technologieunternehmen von Lieferanten aus den USA sein, da sich diese mehr auf inländische Optionen konzentrieren müssen. Laut Insidern hat Baidu bei Huawei, einem Unternehmen, das seit 2019 unter Exportkontrollen seitens der Vereinigten Staaten steht, eine Bestellung für 1 600 Ascend 910B AI-Chips platziert. Diese Chips sind für 200 Server vorgesehen und sollen eine Alternative zu Nvidias A100-Chip darstellen. Baidu hat bis Oktober etwa 1 000 dieser Chips erhalten, mit einer Gesamtbestellung im Wert von umgerechnet etwa $61.83 Millionen. Es wird erwartet, dass Huawei die Lieferung bis Jahresende abschließt.
Die Wahl für die Chips von Huawei ist nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit, sondern auch ein strategischer Schritt von Baidu. Obwohl die Ascend-Chips in ihrer Leistung noch hinter denen von Nvidia zurückstehen, gelten sie als die fortschrittlichste Option, die derzeit auf dem chinesischen Markt erhältlich ist.
Strategische Neuausrichtung
Baidu hat bereits in die Entwicklung eigener Kunlun-KI-Chips investiert, blieb jedoch für das Training seines Ernie Large Language Models auf Nvidia angewiesen. Die neuen Regelungen der USA, die den Verkauf bestimmter Nvidia-Chips nach China untersagen, haben Baidu dazu veranlasst, sich nach Alternativen umzusehen, um seine Technologien weiterhin voranzutreiben.
Diese Entwicklung könnte für Huawei eine bedeutende Gelegenheit darstellen, da das Unternehmen trotz der Sanktionen weiterhin in seinen Heimmarkt und die Entwicklung von Halbleitertechnologie investiert. Das deutet darauf hin, dass Huawei möglicherweise bereit dafür ist, eine größere Rolle auf dem Markt für KI-Chips zu spielen.
Weder Baidu noch Huawei haben sich öffentlich zu dieser Angelegenheit geäußert, und Nvidia hat eine Stellungnahme abgelehnt. Dennoch zeigt diese Entwicklung deutlich, wie geopolitische Spannungen die globale Technologielandschaft formen können und wie chinesische Unternehmen ihre Anstrengungen verstärken, um technologisch autarker zu werden.
Übrigens: Während Nvidia in unserem Tech33 Aktien-Paket zuletzt eine relevante Zielzone verlassen konnte, notiert Baidu weiterhin in einer relevanten Kursspanne. Wir halten die Abonnenten unserer Pakete hier stets in den schriftlichen Updates und per Kurznachricht auf dem Laufenden, wenn wir Einstiege tätigen respektive einen Stopp setzen oder nachziehen.
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