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Batteriemetalle: China importiert viel Lithium und produziert noch mehr Kobalt

Veröffentlicht am 25.07.2024, 14:47
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China importiert seit Monaten viel Lithium, obwohl die Preise im Land bereits niedrig sind. Der Rohstoffkonzern CMOC hat derweil die Kobaltproduktion im ersten Halbjahr fast verdreifacht, wodurch auch der Preis dieses Batteriemetalls anhaltend unter Druck steht.

Die Volksrepublik hat Zolldaten zufolge im Juni insgesamt 19.583 t Lithiumcarbonat importiert. Die Importe wurden vornehmlich aus Chile (15.652 t) und Argentinien (3434 t) bezogen. Im Vergleich zum Mai entspricht dies zwar einem Rückgang um 20,28 %. Dennoch befinden sich die chinesischen Lithiumimporte auf auffällig hohem Niveau.

Der Juni war der vierte Monat in Folge, in dem die Importe oberhalb von 19.000 t lagen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres importierte China insgesamt 106.389 t, was einem Anstieg von 45,39 % gegenüber 73.180 t im gleichen Zeitraum des Jahres 2023 entspricht.

Hohe Importe drücken Lithiumpreise

Die hohen Importe drücken die Lithium Preise im Land. In der vergangenen Woche wurde für Lithiumcarbonat 99,5 % Li2CO3 in Batteriequalität eine Spotpreisspanne ab Werk in Inlandschina von 11.548-11.960 USD pro Tonne gemeldet – ein Rückgang um rund 4 % in nur einer Woche. "Ein monatlicher Import von fast 20.000 Tonnen Lithiumcarbonat ist viel und übt großen Abwärtsdruck auf Chinas Lithiumcarbonatpreise aus", kommentierte ein chinesischer Lithiumhändler gegenüber dem Branchendienst Fastmarkets.

Auch die Lagerbestände sind hoch. An der Guangzhou Futures Exchanged (GFEX) waren Anfang Juli an jedem Handelstag mehr als 27.000 Tonnen eingelagert. Trotz der gesunkenen Preise läuft die Produktion in China zu normalen Mengen weiter. Fraglich ist, inwieweit die Produktion durch Wartungsarbeiten im Sommer reduziert wird. Markteilnehmer kommentierten jedoch zuletzt, dass viele Produzenten die Wartungsarbeiten im ersten Halbjahr abgeschlossen hätten.

CMOC steigert Kobaltproduktion um 178 %

Auch an einem anderen Batteriemetall herrscht in der Volksrepublik kein Mangel. Der chinesische Bergbauriese CMOC meldete für die ersten sechs Monate des Jahres 2024 einen Anstieg der Kobaltmetallproduktion um 178 % im Vergleich zum Vorjahr.

Das Unternehmen produzierte in diesem Zeitraum 54.024 t Kobaltmetall und erreichte in nur sechs Monaten 83 % seiner zu Jahresbeginn prognostizierten Jahresproduktion von 60.000 bis 70.000 t. Maßgeblich zum Produktionsanstieg bei trugen die Erweiterung der TFM-Mine und die erhöhte monatliche Produktion in den KFM-Minen in der DR Kongo.

Die drastische Ausweitung der Produktion trifft auf eine verhaltene Nachfrage. Aktuell kann der Markt die dargebotenen Mengen Händlern zufolge kaum verarbeiten. Die Preise für Kobalthydroxid sind seit Anfang des Jahres um knapp 19 % gefallen. Der mittlere Hydroxidpreis lag im ersten Halbjahr 2024 bei durchschnittlich 6,98 USD pro Pfund. 2023 waren es im selben Zeitraum auch 8,60 USD. Die Preise für Kobaltsulfat haben zu Beginn der zweiten Jahreshälfte sogar den niedrigsten Stand aller Zeiten erreicht. Die Preise für Kobaltmetall liegen so niedrig wie seit acht Jahren nicht.

Kobalt: Entlastung durch weniger Nickelproduktion?

Gezielte Angebotsverknappungen durch Kupferproduzenten sind unwahrscheinlich, da der Rohstoff vor allem als Nebenprodukt im Kupfer- und Nickelbergbau anfällt.

CMOC könnte lediglich durch den Aufbau eigener Lagerbestände Druck vom Markt nehmen. Das Unternehmen hat in seinem Fünfjahresentwicklungsplan Produktionsziele festgelegt und strebt laut Jahresbericht 2023 bis 2028 eine jährliche Produktion zwischen 90.000 und 100.000 t Kobaltmetall an. Dieses Ziel könnte jedoch bei gleichbleibender Produktionsrate schon in diesem Jahr erreicht werden. Entlastung für den Kobaltmarkt könnte zudem durch die drastisch gesunkenen Nickelpreise und damit verbundene Produktionskürzungen kommen.

Dass CMOC die Kupferproduktion drosselt, ist unwahrscheinlich. In den ersten sechs Monaten des Jahres produzierte das Unternehmen 313.788 t, was einem Anstieg von 101 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit wurden 58 % des mittleren Produktionsziels und 75 % der jährlichen Kupferproduktion im Jahr 2023 erreicht.

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