Bayer (ETR:BAYGN) setzt in seiner Pipeline für die Pharmaentwicklung auf neue Wirkstoffe, um die potenziell sinkenden Einnahmen aufgrund des Auslaufs des Patentschutzes für die beiden Top-Seller Xarelto und Eylea auszugleichen. Im Jahr 2021 verstärkte sich das Unternehmen durch den Erwerb von Vividion Therapeutics.
Es wurde bekannt gegeben, dass Vividion Therapeutics mit der klinischen Phase-1-Studie mit dem Wirkstoff VVD-130850 begonnen hat. Dabei handelt es sich um einen oral verfügbaren STAT3-Inhibitor zur Behandlung fortgeschrittener solider und hämatologischer Tumore.
Aleksandra Rizo, CEO von Vividion Therapeutics, betonte: "Der Beginn der ersten klinischen Studie mit unserem STAT3-Inhibitor-Programm markiert einen wichtigen Meilenstein für Vividion. Es ist das zweite Programm unserer Plattform, das wir in nur wenigen Monaten in die klinische Phase gebracht haben. Wir sind stolz auf die Fortschritte, die wir in vergleichsweise kurzer Zeit mit unserem neuartigen Portfolio von bisher unbehandelbaren Protein-Zielmolekülen für onkologische und immunologische Erkrankungen gemacht haben."
Bayer hatte die Übernahme des Biotech-Unternehmens bereits im August 2021 abgeschlossen und den Kaufpreis auf 1,5 Milliarden Dollar beziffert. Zudem besteht für Vividion Therapeutics die Möglichkeit von weiteren 500 Millionen Dollar in Form von erfolgsabhängigen Meilensteinzahlungen von Bayer.
Allerdings stehen Bayer in den USA hohe Schadenersatzforderungen bevor. Das Unternehmen erlitt in seiner rechtlichen Verteidigung einen Rückschlag, als es vor einem Berufungsgericht in Bezug auf einen Unkrautvernichterprozess verlor. Das elfte Berufungsgericht entschied, dass Bayer nicht vor Klagen wegen seines glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup geschützt ist. Es lehnte es ab, die Klage eines Arztes aus Georgia abzuweisen, der behauptet, dass Roundup bei ihm Krebs verursacht habe.
Diese Entscheidung ist der jüngste Rückschlag von Bayers Bemühungen, tausende ähnlicher Klagen abzuwehren, die potenziell zu Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe führen könnten. Mehrere andere Berufungsgerichte hatten zuvor in ähnlichen Verfahren zu demselben Ergebnis gefunden.
Bayer hoffte darauf, dass der Bundesberufungsgerichtshof in dieser Frage von den anderen Gerichten abweichen würde. Dadurch wäre es wahrscheinlicher, dass der Oberste Gerichtshof der USA die Frage durch ein Urteil klärt, das landesweit gilt. Ein positives Urteil des Obersten Gerichtshofs könnte die Haftung von Bayer im Zusammenhang mit Roundup begrenzen, so die Hoffnung des Unternehmens.
Glyphosat wurde von Monsanto (NYSE:MON) entwickelt, das von Bayer übernommen wurde. Nutzer von Glyphosat-Produkten weltweit berichten über Gesundheitsschäden. Bayer hatte die Vorwürfe bezüglich des Herbizids stets zurückgewiesen, und Behörden weltweit stuften das Mittel als nicht krebserregend ein. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO bewertete den Wirkstoff jedoch im Jahr 2015 als "wahrscheinlich krebserregend". Die EU-Kommission dagegen hält Glyphosat für unbedenklich.
Auch das Profiling auf InvestingPro zeigt die Probleme deutlich auf:
Die Schuldenlast wird durch die Schadenersatzforderungen noch stärker anwachsen.
Die Aktie indes befindet sich voll im Fahrplan weiter nach unten
Für uns ist es keine Überraschung, dass die Aktie weiter fällt. Wir haben die Ziele auf der Unterseite bereits im November 2023 klar gesehen und an unsere Mitglieder kommuniziert. Auch hier auf Investing haben wir schon mehrfach unsere Analysen dazu veröffentlicht (vergleiche hierzu bitte die Artikel vom 17.11.2023, vom 01.12.2023 und vom 04.01.2024).
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