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Bergbau braucht bis 2050 Investitionen von 2,1 Billionen USD

Veröffentlicht am 08.10.2024, 10:29
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Der globale Bergbau benötigt in den kommenden Jahrzehnten hohe Investitionen. Bergbauunternehmen tun sich jedoch immer schwerer damit, Kapital aufzutreiben – auch, weil der Bau neuer Minen immer teurer wird.

Der globale Bergbau braucht bis 2050 neue Investitionen in Höhe von 2,1 Billion USD. Diese Zahl findet sich im jährlichen Transition Metals Outlook vom Bloomberg NEF. Demnach reicht die derzeitige Verfügbarkeit an Rohstoffen weiterhin nicht aus, um die steigende Nachfrage zu decken. Bei wichtigen Energiewendemetallen wie Aluminium, Kupfer und Lithium sei noch in diesem Jahrzehnt mit Engpässen zu rechnen.

6 Milliarden Tonnen Metall bis 2050

Im unterstellten Economic Transition Scenario (ETS) des BNEF benötigt die Welt zwischen 2024 und 2050 3 Milliarden t Metalle für kohlenstoffarme Lösungen wie Elektrofahrzeuge, Windturbinen und Elektrolyseure. In einem Szenario, dass bis 2050 von Netto-Null-Emissionen ausgeht, könnte der Bedarf sogar auf 6 Milliarden t steigen.

Doch ausgerechnet ein Mangel an Kapital gehört zu den größten Problemen von Bergbauunternehmen. Ein neuer Bericht von Ernst & Young sieht den mangelnden Zugang zu Kapital infolge schwieriger Finanzierungs- und  Wirtschaftsbedingungen in diesem Jahr als das größte Risiko der Branche an. Im vergangenen Jahr belegte dieses Risiko in der Untersuchung noch den zweiten Platz.

Der Bericht von Ernst & Young basiert auf einer Umfrage unter Führungskräften aus der Bergbau- und Metallindustrie von Unternehmen mit einem Umsatz ab einer Milliarde USD und erfragt die als solche wahrgenommenen zehn größten Geschäftsrisiken und -chancen für die Branche bezogen auf das Jahr 2025. 

Minenbau wird teurer, Kapitalbeschaffung schwieriger

Zu den schwierigen Bedingungen bei der Kapitalbeschäftigung trägt dem Bericht zufolge auch bei, dass Minen teurer werden. Theo Yameogo, Leiter der Bergbau- und Metallsparte von EY Americas und Canada konstatierte, der Bau von Minen sei nicht nur aufgrund der Inflation, sondern auch aufgrund geänderter gesellschaftlicher Standards teurer als früher. Als Beispiel führte er Bergbauunternehmen in Chile an, die mittlerweile Entsalzungsanlagen bauen müssen, anstatt Süßwasser zu nutzen.

Um Risiken und Finanzierungsbedarf zu senken, setzen Unternehmen zunehmend auf Partnerschaften oder Joint Ventures. Auch alternative Finanzierungsquellen werden in den Vorstandsetagen in Betracht gezogen. 41 % der Befragten gaben an, dass sie Rohstoffhändler als Finanzierungsquelle in Betracht ziehen. 40 % setzen demnach auf Lieferantenfinanzierung und 40 % auf Exportkreditfinanzierung.

Doch auch Rationalisierung ist zu beobachten. Bergbaunternehmen konzentrieren sich Yameogo zufolge auf weniger Metalle. "Einige Unternehmen sagen, "wir machen jetzt einfach Kupfer" oder "Wir werden uns auf unedle Metalle konzentrieren und unsere Kohle abschaffen".

Nicht zuletzt Fusionen und Übernahmen zur Konsolidierung stehen auf der Tagesordnung. Der Bericht zitiert eine weitere im April von EY durchgeführte CEO-Umfrage, der zufolge 76 % der Befragten Desinvestitionen, Ausgliederungen oder Börsengänge anstreben. 54 % rechnen mit Fusionen und Übernahmen und 33 % mit Joint Ventures und strategischen Partnerschaften.

Goldbergbau: Höhere Metallpreise lösen keinen Investitionsboom aus

Die Investitionsneigung der Unternehmen hängt naturgemäß auch mit den Preiserwartungen zusammen. Doch steigende Preise allein sind kein Garant für steigende Investitionen, wie ein Blick auf die Goldbranche zeigt.

Der Goldpreis markiert Rekordhöhen. Dennoch stehen die Führungsetagen auf der Bremse. Tim Wood, Geschäftsführer der Denver Gold Group, äußerte im vergangenen Monat beim Gold Forum Americas in Colorado Springs, die Unternehmensleitungen wollten "Cash bewahren, Schulden abbauen und bessere Dividenden ausschütten."

Die restriktive Haltung geht auch auf negative Erfahrungen der Branche während der letzten Goldhausse im Jahr 2011 zurück. Damals investierten Goldproduzenten hohe Summen in Übernahmen und neue Investitionen. 2012 erreichen die Investitionsausgaben mit 51 Mrd. USD ihren Höhepunkt. Die Investitionen zahlten sich jedoch oft nicht aus – ein Grund dafür, dass der Goldminenaktienindex GDX in den letzten zwölf Jahren um rund 40 % gefallen ist.

Auch bei Kupfer – ein Markt, dem gewaltiges Nachfragewachstum vorausgesagt wird – ist ein Trend hin zu Fusionen und Übernahmen, nicht aber zu Investitionen in Greenfield-Projekte zu erkennen. Gerade diese werden jedoch benötigt, um die steigende Nachfrage langfristig zu decken.

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