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Betrugsprozess gegen ehemaligen VW-Boss Winterkorn wieder aufgenommen

Veröffentlicht am 02.01.2024, 12:38
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Für einen der Hauptbeschuldigten des Dieselskandals ziehen dunkle Wolken auf – und die bestehen diesmal nicht aus verschleierten Abgasen. Wie das Landesgericht Braunschweig kurz vor dem Jahreswechsel mitteilte, ist das Verfahren wegen Verdachts der Marktmanipulation gegen Ex-Volkswagenchef Martin Winterkorn wieder aufgenommen worden. Seit mittlerweile fünf Jahren wird dem inzwischen 76-Jährigen vorgeworfen, Anleger durch die Manipulation von Abgaswerten geschädigt zu haben. Konkret lautet die Anklage auf bandenmäßigen Betrug und einige weitere Straftaten. Aus gesundheitlichen Gründen war das Verfahren 2021 vorerst eingestellt worden, auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird es nun erneut aufgerollt.

Er war einer der wichtigsten Strippenzieher des VW-Abgasskandals, der Anleger Millionen kostete – jetzt steht Winterkorn abermals wegen Betrugs vor Gericht.

Schon 2019 hatte die Staatsanwaltschaft dem kompromittierten Konzernmanager vorgeworfen, den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über den Einbau der unzulässigen Abschalteinrichtung bei Dieselmotoren informiert zu haben. Diese Mechanismen verringerten die Abgase mehrerer Modelle auf Testständen und waren der Auslöser eines der größten Skandale der deutschen Automobilgeschichte. Der Anzeige der Staatsanwaltschaft war im Mai 2018 ein Haftbefehl in den Vereinigten Staaten vorausgegangen. Noch 2017 beteuerte Winterkorn vor einem Untersuchungsausschuss des Bundestages, dass er „nicht frühzeitig und eindeutig über die Messprobleme aufgeklärt“ wurde und unmittelbar nach Bekanntwerden die Behörden informiert habe. Eine Falschaussage, wie sich noch herausstellen sollte.

Winterkorn zahlte zehn Millionen Euro Schadenersatz

Volkswagen (ETR:VOWG) selbst hatte die Manipulationen erst geleugnet und dann heruntergespielt, bis mehrere internationale Ermittlungsbehörden 2016 das ganze Ausmaß der Abgasaffäre aufdeckten. Schon im Frühjahr 2016 hatten knapp 80 private und rund 280 Großanleger geklagt. Aus gesundheitlichen Gründen war das Verfahren gegen Winterkorn 2021, der seit 2015 von den vorsätzlichen Täuschungsmanövern gewusst haben soll, vorläufig eingestellt worden. 2021 zahlte Winterkorn einen Schadenersatz in Höhe von rund zehn Millionen Euro an VW – sein letztes Jahresgehalt als Volkswagen-Manager hatte rund 17 Millionen Euro betragen.

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Winterkorn war einst einer der mächtigsten Männer der globalen Autobranche, regierte als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG zwischen 2007 und 2015 auch die Marken Audi und Porsche (ETR:P911_p). 2014 fielen erhöhte Emissionswerte von VW-Fahrzeugen in den USA auf, nach der Ermittlungen der Umweltbehörde EPA räumte die nordamerikanische Tochter des deutschen Automobilriesen die Manipulation ein. Die Öffentlichkeit ließ Volkswagen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch im Unklaren, woraufhin sich das Justizministerium in den Vereinigten Staaten einschaltete. Auch mehrere europäische Staaten begannen, gegen Volkswagen zu ermitteln.

Milliardengrab Abgasskandal

Während Winterkorn als Reaktion auf Absatzschwierigkeiten in den USA zum Sparkurs aufrief, bekannte der Amerika-Chef von Volkswagen medienwirksam, man habe „Mist gebaut“. Nach mehreren Krisensitzungen in Wolfsburg trat Winterkorn noch im Herbst 2015 zurück, die Staatsanwaltschaft Braunschweig begann kurz darauf, gegen ihn und weitere Top-Manager des Autofirmen-Konglomerats zu ermitteln. Derweil veröffentlichte Volkswagen eine Statistik, der zufolge etwa zwei Millionen Fahrzeuge von den vorsätzlichen Täuschungsmanövern betroffen seien.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Volkswagen für die finanziellen Folgen des Skandals gute sechs Milliarden Euro zurückgestellt – die Norddeutsche Landesbank bezifferte die voraussichtlichen Kosten auf das Fünffache, über die folgenden Jahre wuchsen die Kosten auf deutlich über 30 Milliarden Euro an. Als mehrere Ingenieure zugaben, Software in Kraftwagen eingebaut zu haben, die den tatsächlichen Abgaswert auf Prüfständen verschleierten, verdonnerte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Konzern dazu, rund zwei Millionen Autos zurückzurufen. VW weitete die Aktion freiwillig auf circa acht Millionen betroffene Fahrzeuge aus. Bald darauf wurde klar, dass es sich um eine zweistellige Millionenzahl handelte, im dritten Quartal 2015 schrieb Volkswagen 3.5 Milliarden Euro Verlust.

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Von der Skandalnudel zum Musterschüler

Nach heftigen Kapriolen an der Börse und den weltweiten Absatzmärkten erkämpfte sich VW schon 2017 überraschend den Nimbus als größter Autobauer der Welt und dominiert den Markt seither in großen Teilen. Wann genau das Verfahren gegen Martin Winterkorn wieder aufgenommen wird, ist noch unklar – ebenso wie dessen Länge und das mögliche Strafmaß. Im Juni 2023 wurde Ex-Audi-Chef Stadler wegen Betrugs im Kontext des Dieselskandals zu einer Bewährungsstrafe von knapp zwei Jahren verurteilt.

Für die Volkswagen-Aktie (ETR:VOWG_p) waren die letzten zwei Jahre durchwachsen, für Anleger und Trader boten sich durch teils verstärkte Volatilität allerdings immer wieder lukrative Handelschancen. Welche Möglichkeiten sich künftig in diesem Markt ergeben, analysieren und prognostizieren wir regelmäßig mithilfe der technischen Elliott-Wellen-Analyse. Als Schwergewicht im deutschen Leitindex Dax zählt die VW-Aktie selbstverständlich zu unserem DAX40-Aktienpaket. Das Urteil gegen Winterkorn dürfte auf den VW-Konzern übrigens kaum mehr Einfluss nehmen. Schließlich geht man seit Jahren getrennte Wege.

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