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Die Birkenstock (NYSE:BIRK) Aktie (WKN: BSTCK0, ISIN: JE00BS44BN30) verliert infolge der ersten Quartalszahlen nach dem IPO zeitweise zweistellig. Analysten sind von der starken Marke und dem Wachstumspotenzial überzeugt. Die Bewertung erscheint im Verhältnis zur Wachstumsdynamik aber immer noch sehr hoch.
Birkenstock legte in dieser Woche den ersten Quartalsergebnisbericht nach dem Börsengang in den USA vor – woraufhin die Aktie zeitweise zweistellig einbrach. Während der Umsatz im vierten Geschäftsquartal deutlich stieg, blieben die Gewinne hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Schlimmer noch: Mit steigendem Output werden den Prognosen zufolge die Margen des Sandalenherstellers sinken.
Birkenstock Aktie: Gewinn unter den Erwartungen
Birkenstock berichtete für das vierte Quartal des Geschäftsjahres (das im September endete) einen Umsatz von 374,5 Millionen EUR. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 16 % und übertraf die Konsensschätzungen von 356 Millionen EUR. Der bereinigte Gewinn von 13 Cent pro Aktie blieb jedoch hinter den Analystenprognosen von 15 Cent pro Aktie zurück.
Der schwächer als erwartet ausgefallene Gewinn schickte die Birkenstock Aktie am Donnerstag auf Talfahrt. Zeitweise gab der Kurs um mehr als 10 % nach. Ist dieser Rückgang wirklich gerechtfertigt? Mit dem Kursrutsch wurde ein Großteil des seit dem IPO im Oktober angelaufenen Kursgewinns neutralisiert. Seit dem Börsengang hatte die Birkenstock Aktie bis zur Bekanntgabe der Zahlen um ca. 24 % zugelegt.
Den Prognosen des Unternehmens zufolge wird das EBITDA im Geschäftsjahr 2024 zwischen 520 und 530 Millionen Euro erreichen, woraus sich eine Ebitda-Marge von etwa 30 % ergibt. Langfristig soll dieser Wert übertroffen werden. Birkenstock rechnet auf lange Sicht mit einer EBITDA-Marge im niedrigen 30er-Bereich. Kurzfristig allerdings werden Investitionen in Wachstum die Gewinnspannen belasten. So sollen im kommenden Jahr rund 150 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten und die Erweiterung der Filialflächen fließen.
Birkenstock Aktie: Analysten sehen trotz hoher Bewertung Potenzial
CEO Oliver Reichert will sich „vom breiteren makroökonomischen Hintergrund nicht abschrecken lassen“ und sieht in der „Erschließung erheblicher adressierbarer geografischer, Kategorieerweiterungs- und Vertriebsleerräume“ Potenzial. Im Gesamtjahr erwartet Birkenstock demnach einen Umsatz zwischen 1,74 und 1,76 Milliarden Euro, wobei die Analysten an der Wall Street im Durchschnitt mit 1,70 Mrd. EUR Umsatz und einem EBITDA von 518 Mio. EUR rechnen.
Könnte der Kursrutsch eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellen? Viele Analysten sind jedenfalls von der Birkenstock Aktie überzeugt. Aktuell gibt es elf Kaufempfehlungen – für eine so junge Aktie durchaus viel. Zudem gibt es bei den durch das Wall Street Journal beobachteten Analysten acht Kaufempfehlungen, ein Analyst empfiehlt „overweight“.
William Blair-Analystin Sharon Zackfia kommentierte am Donnerstag: „Wir bekräftigen unser Outperform-Rating aufgrund der Stärke der Marke und des gesunden Umsatzwachstums, das unserer Meinung nach von der Produktionssteigerung, der DTC-Expansion, den White-Space-Kategorien/Geografien und dem vorteilhaften Produktmix durch Premiumisierung und ein erweitertes Closed-Toe-Sortiment unterstützt wird“.
Der Kurssturz in dieser Woche war nicht der erste für die Birkenstock Aktie. Am ersten Handelstag am 11. Oktober gab das Papier um 11 % nach, konnte sich in der Folgezeit aber deutlich erholen. Schon damals hatten viele Analysten Kaufempfehlungen ausgesprochen – wenngleich es sich bei einigen der positiven Kommentare um solche von Banken handelte, die am IPO beteiligt waren.
Unser Fazit: 16 % Umsatzwachstum ist vor dem Hintergrund der aktuellen Bewertung zu wenig. Das KGV liegt laut Wall Street Journal auch nach dem Kursrutsch noch bei knapp 106 (TTM), was nur durch eine größere Wachstumsdynamik zu rechtfertigen wäre.