Bitcoin – Während Gold glänzt, könnte Bitcoin überraschen

Veröffentlicht am 10.04.2025, 11:52
  1. Rückblick

Zum Beginn des zweiten Quartals 2025 zeigen sich sowohl Bitcoin als auch der breitere Krypto-Sektor in einer sehr durchwachsenen Verfassung. Einerseits sorgen Innovationen und der unaufhörliche Blick nach vorne immer wieder für neue Dynamiken, andererseits wirken die ständig wechselnden Narrative zunehmend zwanghaft und ermüdend. Bitcoin bleibt stark spekulationsgetrieben, weist eine enge Korrelation zu den US-Technologieaktien auf und ist mittlerweile fest in den Händen der Wall Street. Trotzdem unterstrichen die vergangenen drei Monate auch die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin und brachten wichtige Fortschritte bei der institutionellen Adoption also auch positive regulatorische Entwicklungen. 

Das starke Momentum vom November und Dezember des letzten Jahres reichte allerdings nur noch für ein minimal neues Allzeithoch bei 109.356 USD am 20.Januar. Seitdem ging es schrittweise in der Spitze um über -32% gen Süden. Zum Wochenauftakt wurde mit 74.434 USD ein neues Fünf-Monatstief erreicht. Während der S&P 500 seit dem Paniktief am Montag bereits eine deutliche Erholung aufs Parket legen konnte, hinkt der Bitcoin etwas hinterher. Eine überzeugende Trendwende ist noch nicht zu erkennen, auch wenn das Sentiment völlig im Keller ist.

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Bitcoin Future USD, Wochenchart vom 9. April 2025. Quelle: Tradingview

Trotzdem könnte das Tief der Korrekturbewegung am Montag gesehen worden sein. Wichtig erscheint uns vor allem, dass das offene Gap (NYSE:GAP) im Bitcoin-Future wie von uns Anfang Januar vermutet, tatsächlich komplett geschlossen wurde. Aktuell hängen die Bitcoin-Future-Notierungen an der 200-Tagelinie (78.855 USD) und suchen nach Halt. Kommt der Aktienmarkt mit einer Stabilisierung und im Anschluss einer größeren Erholung zu Hilfe, sollte sich die Lage auch im Krypto-Sektor in Bälde aufhellen.

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Ethereum in USD, Wochenchart vom 9. April 2025. Quelle: Tradingview

Ein großes Fragezeichen bleibt hingegen die unterirdische Perfomance von Ethereum. Während der Bitcoin als auch neuere Layer-1-Blockchains wie Solana oder Avalanche seit dem Herbst 2022 stark anstiegen, verfehlte Ethereum sein Allzeithoch bei 4.864 USD aus dem Jahre 2021 mit 4.094 USD bislang deutlich. Stattdessen warf die Korrektur der letzten dreieinhalb Monate Ethereum auf einen Tiefpunkt bei 1.411 USD weit zurück. Gegen den Bitcoin notiert Ethereum gar auf einem Fünf-Jahres-Tief!

Ethereum steht zwar technologisch im Spannungsfeld zwischen Dezentralisierung, Sicherheit und Skalierbarkeit, doch die oft kritisierte Transaktionsgeschwindigkeit und hohen Gebühren erklären nicht allein den rückläufigen Preis und die schwache Performance. Seit dem erfolgreichen Merge auf Proof-of-Stake und der Einführung von Layer-2-Lösungen wie Arbitrum oder Optimism hat Ethereum Fortschritte gemacht, um die Skalierbarkeit zu erhöhen, ohne die Kernprinzipien der Dezentralisierung zu opfern. Zudem bleibt Ethereum die führende Plattform für Smart Contracts und dezentrale Anwendungen.

In der schnelllebigen Krypto-Welt spielen jedoch Marktpsychologie, makroökonomischen Faktoren sowie die Konkurrenz durch neue Projekte eine enorm wichtige Rolle. Die Kritik an der Preis-Performance ist in unseren Augen daher berechtigt. Der Markt scheint bereits mehr zu wissen und wir werden Ethereum in die nächste große Erholung komplett abstoßen.

  1. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

  2. Wochenchart: Unterstützung um 74.000 USD bislang nicht gefährdet

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Bitcoin in USD, Wochenchart vom 9. April 2025. Quelle: Tradingview

Nachdem der Bitcoin das erste Kursziel aus seiner Cup-and-Handle-Formation im Bereich um ca. 104.000 USD abgearbeitet hatte, ging den Bullen doch recht schnell die Luft aus. Knapp zwei Monate oszillierte der Bitcoin um die große psychologische Marke bei 100.000 USD hin und her, letztlich lief er sich hier aber fest. Die kollabierenden US-Aktienmärkten sorgten dann ab Ende Januar für zunehmenden Verkaufsdruck und eine Trendwende nach unten.

Die Wochen-Stochastik hatte damals klar gedreht und ist mittlerweile in den überverkauften Bereich eingedrungen, so dass man antizyklisch jetzt eher nach Kaufchancen suchen sollte. Trotzdem ist das Preisgeschehen bislang wenig überzeugend.

Gleichzeitig hat die alte Widerstandszone (jetzt Unterstützung) um das Hoch vom März 2024 bei 73.793 USD bis jetzt problemlos gehalten. Tatsächlich hat das Tief der Korrektur mit 74.434 USD die Zone noch nicht mal erreicht. Insofern kann man also immer noch von einem gesunden Rücklauf an den alten Widerstand sprechen. Allerdings müssen die Bullen nun langsam, aber sicher wieder in den Markt kommen.

In der Summe ist der Wochenchart weiterhin bärisch. Es fehlt aber nicht mehr viel für ein neues Kaufsignal beim Stochastik-Oszillator. Sollte es dazu kommen, wären auf dem Weg nach oben viel Platz und viel Zeit vorhanden.

  1. Tageschart: Noch im Griff der Bären

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Bitcoin in USD, Tageschart vom 9. April 2025. Quelle: Tradingview

Auf dem Tageschart notiert der Bitcoin mittlerweile klar unterhalb seiner 50-Tagelinie (85.671 USD) als auch klar unterhalb seiner immer noch steigenden 200-Tagelinie (86.953 USD). Zusammen mit den tieferen Hochs und tieferen Tiefs ist seit dem 20.Januar ein Abwärtstrend etabliert worden. Es benötigt einen Anstieg über das Spike-Hoch vom 2.April bei 88.563 USD, um diesen Abwärtstrend zu brechen.

Gleichzeitig ist die Stochastik auch auf dem Tageschart ansatzweise überverkauft und bemüht sich um eine Drehung nach oben. Gelingt dies, könnten die Bullen im April mit vollem Momentum nach oben segeln. Tatsächlich ist die Kombination aus einer überverkauften Stochastik auf dem Tages- als auch auf dem Wochenchart aus antizyklischer Sicht sehr vielversprechend. Schließlich gilt es wie immer: Tief kaufen und Hoch verkaufen.

Insgesamt ist der Tageschart nach wie vor bärisch. Wir sehen aber zunehmend Anzeichen einer bevorstehen Trendwende mit der Chance für eine deutliche Erholung in den kommenden Monaten. Ein Anstieg bis mindestens in den Bereich 88.000 bis 90.000 USD sollte dann machbar sein. Dazu muss die Unterstützung oberhalb von 70.000 USD aber halten.

  1. Sentiment Bitcoin – Panik wohin man blickt

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Crypto Fear & Greed Index vom 9. April 2025. Quelle: Bitcoin Magazine Pro.

Der „Crypto Fear & Greed Index“ notiert aktuell bei 18 von 100 Punkten. Damit ist die Stimmung völlig im Keller und es herrscht blanke Panik unter den Krypto-Jüngern. Zwar können solche Zustände auch noch länger anhalten, grundsätzlich liegt jetzt aber eine ideale antizyklische Ausgangslage vor.

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CMC Crypto Fear & Greed Index vom 9. April 2025. Quelle: Coinmarketcap

Auch der „CMC Crypto Fear & Greed Index“ von CoinMarketCap meldet hohe Angstzustände und bestätigt damit die antizyklische Chance.

In der Summe liefert das Sentiment eindeutig und glasklar ein antizyklisches Kaufsignal.

  1. Saisonalität Bitcoin – Bis in den Juni hinein extrem positiv

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Bitcoin Saisonalität vom 4. April 2025. Quelle: Seasonax

Während das saisonale Muster seit Jahresbeginn eher eine seitwärts verlaufende Konsolidierung erwarten ließ, kam es stattdessen ab Ende Januar zu einer starken Verkaufswelle. 

Ab Mitte April wechselt die saisonale Vorgabe jedoch auf klar bullisch, denn typischerweise kam es in den letzten 15 Jahren ab dem Frühling bis ca. Mitte Juni meist zu deutlichen Anstiegen. Zusammen mit der stark überverkauften Lage auf dem Wochen- als auch auf dem Tageschart sowie dem panischen Sentiment ist die Ausgangslage daher extrem vielversprechend.

Zusammengefasst wechselt die saisonale Ampel jetzt auf Grün, und unterstreicht damit die antizyklische Chance für den Bitcoin.

  1. Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)

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Bitcoin/Gold-Ratio, Tageschart vom 9. April 2025. Quelle: Tradingview

Bei Kursen von rund 77.000 USD für einen Bitcoin und ca. 3.055 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit nur noch 25,24 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,039 Bitcoin. Damit hat der Bitcoin gegen Gold seit Mitte Dezember um über -38% abgewertet!

Ähnlich wie der Bitcoin-Tages- und Wochenchart sowie das allgemeine Markt-Sentiment zeigt auch das Bitcoin/Gold-Ratio einen stark überverkauften Zustand an, womit die antizyklische Chance für den Bitcoin zusätzlich unterstrichen wird. Eine Trendwende ist bislang aber nicht zu erkennen. Die nächste Unterstützung für das Ratio wartet erst im Bereich von 22-23, während die 50-Tagelinie (29) schnell fällt und jeden Erholungsversuch zunächst deckeln bzw. stoppen dürfte.

In der Summe bestätigt das Bitcoin/Gold-Ratio die starke Outperformance von Gold in diesen unsicheren Zeiten. Obwohl der Bitcoin in den letzten dreieinhalb Monaten bereits um über 38% gegen das Gold abgewertet hat, ist eine Trendwende noch nicht erkennbar. Es bleibt also spannend, denn Gold wäre eigentlich reif für eine Korrektur. Die geopolitische Lage lässt dies aber nicht zu, sondern erzeugt immer neue Nachfrage nach dem ultimativen Geld und sicheren Hafen namens Gold.

  1. Makro-Update – Chinas Goldstrategie erzwingt Trumps Zollrevolution

Die makroökonomische und geopolitische Lage ist mittlerweile so vielschichtig und komplex, dass wir es diesmal für notwendig halten, etwas weiter auszuholen

Am 15. November 2012 trat Xi Jinping sein Amt als Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) an und wurde im März 2013 zusätzlich Staatspräsident der Volksrepublik China. Dies markierte den Beginn seiner Machtübernahme als „maßgeblicher Führer“ des Landes, wobei er in den folgenden Jahren seine Kontrolle über Partei, Staat und Militär weiter festigte. Von Beginn an legte Xi seinen Fokus auf nationale Souveränität und wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Chinas schrittweiser Abbau von US-Staatsanleihen

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China – US-Staatsanleihen vs. Goldreserven, vom 9. April 2025. Quelle: Holger Zschäpitz

Nur wenige Monate später begann China ab 2013 schrittweise seine Bestände an US-Staatsanleihen zu reduzieren. Der Höhepunkt der chinesischen Bestände an US-Staatsanleihen lag Ende 2013 bei ca. 1,3 Bio. USD. Die schrittweise Reduktion beschleunigte sich in den folgenden Jahren, so dass im Jahr 2022 die Marke von einer Billion USD unterschritten wurde. Im Januar 2025 notierten Chinas Bestände an US-Staatsanleihen mit 761 Mrd. USD auf dem niedrigsten Stand seit 2009. Gleichzeitig hat China massiv Gold gekauft.

Nicht überraschend nehmen die geopolitischen Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten seit 2013 weltweit zu, denn China hatte damals begonnen die symbiotische, aber unausgewogene Wirtschaftsbeziehung zwischen China und Amerika (auch als "Chimerica" bezeichnet) schrittweise aufzukündigen, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu minimieren. Damit wurde jedoch die globale Vorherrschaft der USA herausgefordert.

Besonders in den 2000er-Jahren, aber im Prinzip schon über viele Jahrzehnte, konnten die USA ihren an sich wertlosen US-Dollar in die Welt exportieren und dadurch deutlich über ihre Verhältnisse leben. Amerika lieferte Sicherheitsgarantien, Waffen und Militär, während Schwellenländer wie China im Gegenzug günstigst Waren für die US-Konsumente produzierten und ölreiche Länder wie Saudi-Arabien Öl zu stabilen Preisen lieferten. Die vereinnahmten US-Dollar legten diese Länder wieder in US-Staatsanleihen an.

Dementsprechend ist das Handelsbilanzdefizit der USA bereits seit 1976 durchgehend negativ. Zuvor, in den 1950er- und 1960er-Jahren, verzeichneten die Vereinigten Staaten in der Regel Handelsbilanzüberschüsse, was mit ihrer starken industriellen Basis und dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zusammenhing. Der Wandel begann in den 1970er-Jahren, als die Importe die Exporte erstmals dauerhaft überstiegen. Ein Schlüsselmoment war das Jahr 1971, als die USA unter Präsident Nixon das Bretton-Woods-System aufgaben, was den US-Dollar von der Goldbindung löste und die weltweiten Wechselkurse flexibler machte. Dies führte zu einer schrittweisen Verschlechterung der US-Handelsbilanz.

Historische Entwicklung des Handelsbilanzdefizits der USA

Seit 1976 hat sich das Defizit kontinuierlich ausgeweitet, mit wenigen Ausnahmen von kurzfristigen Rückgängen, etwa nach der Finanzkrise 2008/2009. Die Gründe dafür sind vielfältig: steigender Konsum („auf Pump“), ein starker US-Dollar, der Importe begünstigt, sowie die Verlagerung von Industrie und Produktion in kostengünstigere Länder wie China ab den 1980er-Jahren. Heute liegt das US-Defizit bei ca. 1 bis 1,5 Bio. USD jährlich.

Da infolgedessen die soziale und wirtschaftliche Krise in den USA eskaliert, hat sich das negative Handelsbilanzdefizit nicht überraschend zu einem zentralen Thema der US-Wirtschaftspolitik entwickelt. Millionen Menschen kämpfen mit Armut, Obdachlosigkeit und Suchtproblemen (Fentanyl aus China), während gleichzeitig die Nachfrage nach US-Schuldpapieren zunehmend schwindet. Dies hat zu einem deutlichen Anstieg der Zinssätze geführt, was weltweit die Lebenshaltungskosten erheblich verteuert.

Trumps radikale Gegenstrategie

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Importzölle der USA seit 1909, vom 9. April 2025. Quelle: Holger Zschäpitz

Während die Regierungen unter den Demokraten Obama und Biden die seit den 1970er Jahren verfolgte imperialistische US-Politik unverändert fortführten, versucht der Republikaner Donald Trump mit einer amerikafokussierten Strategie im Stile eines aggressiven Geschäftsmannes gegenzusteuern. Seine Maßnahmen sind radikal und könnten das Ende der bisherigen Weltordnung bedeuten – zugleich stellen sie jedoch Amerikas letzte Chance dar, die wachsende Dominanz Chinas einzudämmen.

In jedem Fall markiert Trumps „Liberation Day“ das Ende der langjährigen US-Interventionen in ausländische Angelegenheiten, die einst zur Überwindung des Kommunismus und zur Etablierung des US-Dollars als Weltreservewährung führten. Die Einführung von Zöllen birgt jedoch erhebliche Risiken. Einerseits könnte sie mittelfristig eine Renaissance der US-Industrie fördern, andererseits drohen Handelskriege und wirtschaftliche Einbrüche. Inflationäre Effekte durch höhere Importkosten dürften die amerikanischen Verbraucher außerdem zunächst erheblich belasten.

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Geopolitisch könnten Vergeltungsmaßnahmen von Handelspartnern die Isolation der USA verstärken und eine multipolare Weltordnung fördern. China hat bereits Vergeltungszölle auf US-Waren ab dem 10. April angekündigt. Diese sollen von 34 % auf 84 % steigen! Zudem gefährden steigende Schulden, unterbrochene Handelsströme und geschwächte Allianzen die Stabilität der US-Finanzen und den Wert des US-Dollars. Als Folge von Trumps Zollpolitik werden sich neue Handelsabkommen beschleunigen, wodurch die globale wirtschaftliche Macht der USA und die internationale Rolle des US-Dollars weiter abgeschwächt werden dürften.

Finanzmärkte massiv unter Druck

Der Einbruch an den Aktienmärkten ist daher als „kalter Entzug“ zu verstehen: schmerzhaft, und wirtschaftlich riskant, aber politisch opportun und notwendig. Dieses Unterfangen wurde bislang von niemandem gewagt und birgt erhebliche Unsicherheiten. Es könnte sogar eine globale Wirtschaftskrise auslösen, die an die Depression der 1930er Jahre erinnert.

Dementsprechend ist die überverkaufte Lage an den Aktienmärkten und beim Bitcoin mit Vorsicht zu genießen. Solange die Notenbanken nicht zur Hilfe eilen, kann der Boden auch noch weit entfernt sein. 

Gleichzeitig bleibt der Goldpreis stark, denn China kauft physisch ständig weiter zu und setzt damit das anglosächsische Papiergold-Betrugssystem der letzten Jahrzehnte systematisch unter Druck. Mit Preise oberhalb von 3.000 USD ist Gold gegen Silber und Öl stark überbewertet, aber der Grund dafür ist offensichtlich. Gold feiert seine Rückkehr als einzig wahres und echtes Geld und gewinnt in diesen Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Misstrauen gegenüber Fiat-Währungen als ultimativer Wertspeicher immer mehr an Bedeutung.

Bitcoin ist keine Konkurrenz für Gold

Bitcoin als moderner Akteur hat zwar ähnliche Eigenschaften wie Gold, passt aber nur bedingt in das Narrativ Gold, denn Bitcoin muss seine Fähigkeit als ultimativer Wertspeicher in Krisenzeiten erst noch beweisen. 

Beide teilen das Ziel, als Alternative zu inflationären Fiat-Währungen zu dienen, und werden von Befürwortern als Schutz vor Währungsabwertung gesehen. Insbesondere Bitcoins Spitzname „digitales Gold“ unterstreicht diese Parallele, da es wie Gold knapp und nicht manipulierbar ist – ein Merkmal, das im Kontext sinkenden Vertrauens in Zentralbanken zunehmend geschätzt wird.

Dennoch unterscheiden sich Gold und Bitcoin grundlegend in ihrer Natur und Wahrnehmung. Gold ist physisch, universell akzeptiert, bracht weder Strom noch Netzwerk/Internet und hat eine Jahrtausende alte Geschichte als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Bitcoin hingegen existiert als digitale Innovation erst seit 2009 und wirkt eher abstrakt. Während Gold eine stabile Wertentwicklung zeigt, ist Bitcoin für seine hohe Volatilität bekannt, was seine Rolle als „echtes Geld“ für Skeptiker fragwürdig macht. Zudem dient Gold heute kaum noch alltäglichen Transaktionen, sondern wird gehortet, wohingegen Bitcoin ursprünglich als Zahlungssystem gedacht war, sich aber zu einem Spekulationsobjekt gewandelt hat. 

Bitcoin ergänzt Gold somit eher, als dass es mit ihm konkurriert – eine moderne Variante desselben Prinzips in einer digitalisierten Welt. Solange die Aktienmärkte unter Druck bleiben und die Notenbanken nicht zu Hilfe eilen, dürfte es für den Bitcoin ungemütlich bleiben.

  1. Fazit: Bitcoin – Während Gold glänzt, könnte Bitcoin überraschen

Der Bitcoin steht Anfang April 2025 vor einer komplexen Gemengelage aus makroökonomischen Unsicherheiten, geopolitischen Spannungen, kollabierenden Aktienmärkten und einer stark angeschlagenen Marktpsychologie. Zwar gibt es Anzeichen für eine nahende Trendwende, gestützt auf die überverkaufte technische Lage sowie die positive Saisonalität bis Mitte Juni, doch die Abhängigkeit von den US-Aktienmärkten und die eklatante Schwäche bei Ethereum trüben das Bild. 

Die jüngste Korrektur auf ein Fünf-Monatstief bei 74.434 USD spiegelt die Unsicherheit wider, während Gold als stabiler Wertspeicher in Zeiten steigender geopolitischer Risiken weiter an Bedeutung gewinnt. Bitcoin bleibt ein spekulativer Akteur, der seine Rolle als „digitales Gold“ erst noch festigen muss. Gold hingegen, unterstützt durch die massiven Käufe Chinas und eine Weltwirtschaft, die sich von der US-Dollar-Dominanz löst, überstahlt in diesen Wochen als „einzig wahres Geld“ alles. Bitcoin kämpft stattdessen mit Volatilität und mangelnder Akzeptanz als Zahlungsmittel. Gleichzeitig bietet die Ausgangslage aber signifikante antizyklische Chancen für den Bitcoin, sollten sich die Aktienmärkte erholen.

Insgesamt steht der Krypto-Sektor vor einer Bewährungsprobe, während Gold seine historische Stärke ausspielt. Die nächsten Monate könnten für Bitcoin daher entscheidend sein. Kann die breite Unterstützungszone zwischen 70.000 und 75.000 USD verteidigt werden, dürfte eine Erholung im Frühsommer nicht nur Kurse oberhalb von 88.000 USD bringen, sondern auch das angekratzte Vertrauen wiederherstellen. Wir hatten im Januar für das laufende Jahr eine große Handelspanne zwischen ca. 70.000 und ca. 150.000 USD sowie „abartige Volatilität“ in Aussicht gestellt. Dabei bleibt es. Allerdings überwiegen mittlerweile die Chance auf der Oberseite.

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