Der bayerische Autobauer blickt auf ein eher enttäuschendes erstes Quartal 2023 zurück: Im Vergleich zum Vorjahr verkaufte der DAX40-Konzern, global betrachtet, in den Monaten Januar bis März in etwa 1.5 Prozent weniger Fahrzeuge. Insgesamt fanden im abgelaufenen Quartal somit 588 138 Autos einen Besitzer. Deutlich stärker fiel der Absatzrückgang in China aus, wo rund 195 000 und somit 6.6 Prozent weniger Fahrzeuge an den Mann gebracht werden konnten. Und auch in Europa gingen die Verkaufszahlen merklich zurück, im Vergleich zum ersten Quartal 2022 steht hier ein Minus von 1.9 Prozent zu Buche. Zulegen konnten die Bayerischen Motoren Werke hingegen in den Vereinigten Staaten. Jenseits des Atlantiks verkaufte der Konzern nämlich in etwa 90 000 Fahrzeuge und demnach 11.2 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
83 Prozent mehr verkaufte E-Autos
BMW-Vertriebschef Pieter Nota zufolge zeigte sich im März weltweit jedoch „ein klarer Aufwärtstrend“ bei den Autoverkäufen, weshalb man das Unternehmen auch „auf Kurs für ein leichtes Wachstum im Gesamtjahr 2023“ sehe. Vor allen Dingen Elektrofahrzeuge sowie Modelle aus dem Premiumsegment sollen hier als „wesentliche Wachstumstreiber“ fungieren. Geplant ist, dass im Jahr 2024 jeder fünfte Neuwagen aus dem Hause BMW vollelektrisch ist. 2025 soll es jeder vierte sein, 2026 dann jeder dritte. Zuletzt lief das Geschäft mit Elektrofahrzeugen für BMW alles andere als schlecht: Im ersten Quartal 2023 konnte der Autobauer über alle seine Marken hinweg 64 647 E-Autos verkaufen und somit den Absatz im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2022 um starke 83 Prozent nach oben schrauben. Laut Nota ist es der BMW-Gruppe gelungen, ihr „dynamisches Tempo beim Hochlauf der Elektromobilität beizubehalten“.
Ab 2035 dürfen in der Europäischen Union keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennermotoren mehr zugelassen werden. Eine Ausnahme bilden jene Autos, die mit synthetischen Treibstoffen, sogenannten E-Fuels, betrieben werden können. Wir hatten in diesem Artikel über den EU-Entscheid berichtet und diesen auch kritisch beleuchtet. Die Fahrtrichtung der deutschen respektive der europäischen Automobilindustrie ist für die kommenden Jahrzehnte jedenfalls klar in Richtung Elektromobilität ausgerichtet. Ein Problem hierbei: Noch sind die Autobauer vor allen Dingen im Bereich der Batterieproduktion stark auf Importe aus Asien angewiesen. Dies spiegelt sich auch in den unter anderem im Zuge der Corona-Pandemie aufgetretenen und noch immer nachhallenden Lieferengpässen wider, die die Produktionsketten hierzulande teils zum Erliegen brachten.
BMW plant großes Batteriewerk in Bayern
Die deutschen Automobilkonzerne treiben deshalb bereits seit geraumer Zeit die „hauseigene“ Batterieproduktion voran – und zwar auch hier in Deutschland. Kürzlich wurde bekannt, dass der bayerische Traditionskonzern BMW in Niederbayern ein großes Akku-Werk aus dem Boden stampfen möchte. Das hierfür benötigte 105 Hektar große Gelände im Landkreis Straubing-Bogen hat das Unternehmen bereits gekauft, der Startschuss für die Bauarbeiten soll im kommenden Jahr 2024 fallen. Zukünftig sollen im Werk dann rund 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Doch in der ansässigen Bevölkerung regt sich Widerstand gegen das Projekt. Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“ kritisiert unter anderem den gewählten Standort für die Fabrik, welcher inmitten der Kornkammer Bayerns liegt. Der Bewegung zufolge gibt es bundeslandweit kaum fruchtbareren Ackerboden, auf welchem derzeit – noch – Nahrung für über 4000 Menschen angebaut wird. Auch befürchtet die Initiative eine starke Zunahme des Verkehrs in der Region sowie eine potenzielle Luftverschmutzung. BMW versucht, die aufgebrachten Bürger des Landkreises zu beschwichtigen. So arbeite man gemeinsam „mit Architekten an schlüssigen Konzepten, die die lokalen Gegebenheiten, den Einsatz regionaler Rohstoffe und Recycling-Materialien und stimmige Außenbeleuchtung zur Reduktion von Lichtemissionen berücksichtigen“. Um die „Bebauung der Fläche zu kompensieren“, entstünden im Nahbereich der Fabrik zudem „ökologische Aufwertungsmaßnahmen“. Hinsichtlich des Wegfallens eines beträchtlichen Teils des fruchtbaren Ackerlandes äußerte sich BMW nicht.
Unsere Analyse zur BMW-Aktie (ETR:BMWG)
Da die BMW-Aktie Teil unseres DAX40-Aktienpakets ist und wir zudem den Lesern, die bis hier her „durchgehalten“ haben, nochmals ergänzenden Mehrwert bieten möchten, werfen wir nun einen kurzen Blick auf unsere aktuelle Analyse. Hier sei angemerkt, dass die von uns berechneten und markante Wendepunkte markierenden farbigen Zielzonen sowie die relevanten Widerstände und Unterstützungen aus dem vorliegenden Chart entfernt wurden.
Wir gehen jedenfalls primär davon aus, dass die BMW-Aktie mittelfristig noch durchaus Platz auf der Oberseite hat, ehe der aktuelle korrektive Anstieg mit dem Hoch der Welle b in Grau sein Ende finden sollte. Daran anschließen dürfte sich dann ein starker Abverkauf, in dessen Zuge sich der Kurs nochmals mindestens halbieren sollte. Erst mit dem Tief der weißen Welle (II) können dann wieder nachhaltige Anstiege eingeleitet werden. Möchten Sie die BMW-Aktie in Vollausstattung analysiert haben? Dann buchen Sie hier.
Abschließend möchten wir nun noch den Bogen vom BMW-Batteriewerk zu einer neuen Produktgruppe schlagen, welche wir in der kommenden Woche in unser Portfolio aufnehmen werden: die Industriemetalle. Eines davon, das Kupfer, spielt nämlich eine nicht unwichtige Rolle bei der Produktion von Akkus für E-Autos. Darüber hinaus umfasst unser zukünftig täglich, von Montag bis Freitag, erscheinendes Industriemetalle-Paket die Werte Platin, Palladium und Uran, welche Sie natürlich auch alle jeweils als Einzel-Abonnement buchen können.
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