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BoE Super Donnerstag: 3 mögliche Szenarien

Veröffentlicht am 02.11.2017, 12:26
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Der gestrige Handelstag war nicht gerade nach unserem Geschmack denn sowohl der Euro als auch das Britische Pfund rangierten seitwärts innerhalb enger Kursspannen. Wir hoffen nun heute auf bessere und profitablere Marktkonditionen denn es steht ein bedeutendes Risikoevent vor der Tür. Sterling Händler bereiten sich auf hoch-volatile Schwingungen vor, denn die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Bank von England Zinsentscheidung. Heute ist bei der BoE nicht nur die eigentliche Entscheidung von entscheidender Rolle, sondern es ist auch ‚Super Donnerstag‘, an welchem die Zinsentscheidung zusammen mit dem vierteljährlichen Inflationsbericht und dem Notenbankprotokoll veröffentlicht wird.

Außer diesem wichtigen Event, bewerten Investoren die Aussichten auf U.S. Steuersenkungen und die Auswahl des neuen Fed Vorsitzenden. Präsident Trump wird aller Voraussicht nach Federal Reserve Gouverneur Jerome Powell zum neuen Fed Chef ernennen. Diese Annahme basiert auf Aussagen von vier, mit der Entscheidung vertrauten Personen. Powell würde als neuer Fed Chef die geldpolitische Haltung von Janet Yellen wiederspiegeln denn auch er unterstützt die Position für einen graduell verlaufenden Zinsanhebungszyklus. Trump wird seine Entscheidung heute um 20:00 Uhr verkünden. Angesichts der breiten Erwartungen, dass Powell ausgewählt wird, verbilligte sich der U.S. Dollar gegenüber anderen Währungen. Allgemein gesehen, ist die geldpolitische Tendenz Powells eher als taubenhaft anzusehen und repräsentiert eine Fortführung des aktuellen Kurses der Fed unter Leitung Yellens.

Das spannendste Event wird jedoch die BoE Entscheidung sein und Trader im GBP/USD lauern auf große Bewegungen. Der Markt preist eine Zinsanhebung mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent ein und dies wäre ein bedeutender Schritt nachdem die Bank von England zuletzt den Zinssatz gesenkt hat als Folge des Brexit Referendums. Dennoch gibt es Warnungen, dass BoE Gouverneur Carney den falschen Schritt zur falschen Zeit machen könnte. Nachdem die Bank von England Investoren auf die erste Zinsanhebung seit einem Jahrzehnt eingestellt hat, gibt es nunmehr keine andere Möglichkeit als diese Erwartung auch zu erfüllen. Ein solcher Schritt kommt zu einer Zeit, in welcher der Brexit den Wirtschaftsausblick eintrübt und eine anschließende Konjunkturabkühlung die Zentralbank von weiteren Zinsanhebungen abhalten würde. Da die größte Sorge der BoE dem Brexit angehört, könnte eine Zinsanhebung auf mittelfristigen Zeitebenen erstmal einmalig bleiben. Mit anderen Worten würde eine heutige Zinserhöhung nicht gleich den Beginn eines Zinserhöhungszyklus bedeuten.

In mehr als einer Hinsicht ist es eine ungewöhnliche Zinsanhebung. Während die Inflation aufgrund des schwachen Pfunds ansteigt, liegt das Wirtschaftswachstum unterhalb des Durchschnitts. Die BoE befindet sich daher in einer Zwickmühle. Sie muss auf der einen Seite die Zinsen aufgrund der zu hohen Inflation anheben, sorgt sich aber auf der anderen Seite um die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzsektor durch die Brexit Folgen.

Werfen wir kurz einen Blick auf die möglichen Handelsszenarien

Neutrales Szenario (am wahrscheinlichsten): Die BoE hebt den Zinssatz an um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren, verpflichtet sich jedoch nicht auf den Beginn eines Zinserhöhungszyklus (einmalige Zinserhöhung). Der GBP/USD könnte anfänglich steigen, jedoch später in Richtung der unteren Barriere der aktuellen Handelsspanne (siehe Chart) zurückfallen. In jenem Fall erwarten wir das Paar zwischen 1.34 und 1.30 handelnd.

Bullisches Szenario (unwahrscheinlich): Die BoE hebt den Zinssatz an und signalisiert ihre Bereitschaft zu einem falkenhaften Kurs mit weiteren Zinsanhebungen auf mittelfristigen Zeitebenen, ähnlich wie bei der Fed. Das Pfund wird dann in die Höhe schnellen und könnte im rasanten Tempo die 1.3450 und 1.36 durchbrechen Ein nächstes Ziel läge bei 1.40.

Bärisches Szenario (möglich, wäre jedoch ein Schock): Keine Zinsanhebung. Die BoE könnte den Schock dann mit der Aussicht auf eine Zinserhöhung im Dezember mildern. Überhaupt keine Zinsanhebung zu verkünden ist allerdings keine Option, denn die Inflation liegt deutlich über dem angepeilten Ziel der Zentralbank und zudem werden die Währungshüter ihre Glaubwürdigkeit wahren wollen. In diesem Fall könnte das Pfund kurzfristig steil abrutschen in Richtung von 1.30, bevor die Verluste aufgrund der Aussicht auf eine spätere Zinsanhebung wieder wettgemacht werden.


GBP/USD 4-Stunden Chart

Die BoE Entscheidung ist für 13:00 Uhr angesetzt wobei zusätzlich neue Wirtschaftsprognosen vorgestellt werden. Carney wird 30 Minuten später eine Pressekonferenz halten.

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Unsere täglichen Handelssignale:

EUR/USD
Long @ 1.1685 SL 25 TP 20, 40
Short @ 1.1590 SL 25 TP 30-40

GBP/USD
Long @ 1.3325 SL 25 TP 30, 100
Short @ 1.3230 SL 25 TP 20, 100

Sie handeln auf Ihr eigenes Risiko. Jegliche Haftung der Autoren dieses Artikels ist ausgeschlossen.

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