Die Woche startet mit einem Absturz der Aktienmärkte weltweit, obwohl die meisten der globalen Notenbanken bereits begonnen haben, ihre Leitzinsen zu senken, weil sich die Inflation beruhigt hat. Doch aktuell überwiegen die Rezessionssorgen, die zu einem konjunkturellen Einbruch führen könnten. Die eingeleitete lockere Geldpolitik der Notenbanken dürfte Aktien wieder stützen, davon dürften aber auch Staatsanleihen profitieren. In Deutschland ist der Bund-Future dafür, das geeignete Instrument.
Die Entscheidungen der großen Zentralbanken in den vergangenen Wochen wurden von Börsianern begrüßt, weil sie Leitzinsen gesenkt haben oder Zinssenkungen verbal vorbereitet haben. Nachdem die Inflation sich in vielen Regionen beruhigt hat, soll die restriktive Geldpolitik zurückgeführt werden und eine neue Ära der Geldpolitik eingeleitet werden. So hat die Bank of England erst am Donnerstag ihren Leitzins von 5,25 auf 5,00 % gesenkt und schloss sich damit der Europäischen Zentralbank, der Bank of Canada und anderen an, die ihre straffe Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation reduziert, vermutlich sogar abgeschlossen haben.
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten haben die Furcht vor einer Rezession wieder geweckt. Die Inflation, die in weiten Teilen der Welt grassierte, als die Corona-Krise die globalen Lieferketten lahmlegte und es gleichzeitig eine Welle von hohen Staatsausgaben weltweit gab, lässt inzwischen deutlich nach. Diese Inflationswelle ist also weitgehend abgeklungen, auch wenn die Inflationsziele wichtiger Notenbanken noch nicht ganz erreicht wurden.
Notenbanken schrauben Leitzinsen runter
Die Debatte um schnelle Leitzinssenkungen ist daher voll entbrannt, beispielsweise bei der EZB. Präsidentin Christine Lagarde erklärte, die September-Sitzung der Zentralbank sei „völlig offen", und eine Reihe von Entscheidungsträgern deutete seitdem weitere Zinssenkungen an, falls sich die Daten wie erwartet verhalten. In Kanada hat sich die Zentralbank inzwischen darauf verlegt, eine Wirtschaft zu unterstützen, die in letzter Zeit unterdurchschnittlich abgeschnitten hat. Im September wird nun eine dritte Zinssenkung in Folge erwartet.
Und in den USA haben die Märkte für Zinstermingeschäfte begonnen, eine nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit einzupreisen, dass eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt und nicht nur um einen Viertelprozentpunkt schon im September möglich ist. Die Politik der US-Notenbank FED gleicht aktuell einem Tanz auf dem Drahtseil, einerseits will man die Wirtschaft ankurbeln, andererseits will man die Zinsen nicht zu schnell oder zu stark zu senken, damit die Inflation nicht wieder ansteigt.
Die große Ausnahme unter den Notenbanken ist die Bank of Japan, die vergangene Woche die Leitzinsen angehoben haben. Die jahrelange aggressive Nullzinspolitik soll beendet werden, weil die Gefahr der Stagnation und sinkender Löhne gebannt zu sein scheint. Auch wenn die japanische Börse zu Wochenbeginn zur Handelseröffnung mit rund 12 % so viel verlor, wie seit 1987 nicht mehr, sollten Anleger einen kühlen Kopf bewahren. Wir haben in den vergangenen Beiträgen auf defensive Investments gesetzt und bei Tech-Aktien (NYSE:XLK) auf fallende Kurse, wie etwa mit dem Nasdaq Discount-Put mit der ISIN DE000VD8AAP0. Das Papier hat seit der ersten Empfehlung vor rund 4 Wochen etwa 45 % zugelegt und seit einer Woche rund 7 %.
Mit ihren Kurseinbrüchen haben die internationalen Aktienmärkte gestern Geschichte geschrieben, doch mit einem nüchternen Blick auf die Börsen ist zu erkennen, dass die international eingeleitete Geldpolitik die Aktienmärkte wieder stützen wird.
Investmentidee(n) auf den Bund-Future
Mit Ausnahme Japans deutet die globale Geldpolitik in wichtigen Industriestaaten auf Leitzinssenkungen, was wiederum tendenziell Kursgewinne bei Anleihen bedeutet. Wir erwarten daher auch in Europa weitere Leitzinssenkungen beziehungsweise steigende Anleihenkurse und setzen daher auf einen moderat gehebelten Bund-Future-K.o.-Call. Das Papier mit der ISIN DE000ME64687 hat einen Hebel von 6, folgt dem Kurs des Bund-Futures also mit einem Faktor von 6 nach oben und unten. Wird die K.o.-Schwelle bei 111,746 EUR berührt oder unterschritten, entsteht ein Totalverlust.