Seit März ist der chinesische Yuan um fast 11% gesunken. Das war der Zeitpunkt, an es mit dem amerikanisch-chinesischen Handelskrieg dank Donald Trumps Rhetorik ernst wurde. Der gestrige Fall um 0,9% brachte den Renminbi auf sein niedrigstes Niveau seit Januar 2017, als China die strikte Kursbindung an den Dollar aufgab.
Sollte der Yuan auch nur um ein weiteres halbes Prozent fallen, dann hätte er sein tiefstes Niveau seit Mitte 2008 erreicht. Es zirkulieren Berichte, denen nach Trump Druck auf seinen Finanzminister Steven Mnuchin ausübt, China in einem in der nächsten Woche erscheinenden Report der Währungsmanipulation zu bezichtigen. Sollte das tatsächlich eintreten, dann wäre es das erste Mal seit 1994.
Die Märkte sind offensichtlich besorgt. Ein solcher Schritt würde den laufenden Handelskonflikt auf neue Tiefs bringen.
Aber manipuliert China tatsächlich seine Währung? Die Chinesen sind bekannt dafür, dass sie extrem sensibel dafür sind, wie andere ihre Stärke einschätzen, vor allem der Westen und ganz besonders die Vereinigten Staaten. Allerdings könnte eine Abwertung der Landeswährung der einzige Weg sein, um die wachsenden Importkosten vor dem Hintergrund schrumpfender Wachstumsraten zu bekämpfen, ohne bei dem Kräftemessen mit der Supermacht der Welt das Gesicht zu verlieren. Es ist natürlich unmöglich definitiv zu sagen, ob die Chinesen ihre Währung manipulieren, allerdings könnte die eine Gelegenheit sein, auf den Yuan zu wetten.
Der USD/CNY Wechselkurs ist bei seinem Hoch vom 15. August auf Widerstand gestoßen, womit sich ein Doppelgipfel ausgeformt haben könnte. Der RSI könnte ein H&S (Head & Shoulder, Kopf & Schulter) Muster entwickeln.
Diese technischen Ereignisse legen nahe, dass der USD/CNY eher kehrtmachen wird, als seinen Anstieg fortzusetzen. Allerdings, sollte der Kurs jenseits des Gipfels von 6,9348 ausschlagen, dann könnte er das schwächer werdende Momentum wegschieben, wie das RSI H&S demonstriert, was in diesem Fall die Marktteilnehmer auf die gleiche Seite bringen würde.
Diese psychologische und technische Kehrtwende könnte definitiv kommen, sollte der US-Finanzminister China der Währungsmanipulation beschuldigen.
Handelsstrategien
Anmerkung: Diese Position, wie andere, ist ein "Setup", das man nicht eingehen sollte, ohne das die Vorbedingungen eingehalten worden. Wie bei bisherigen Setups, befriedigen derzeit die technischen Kennzahlen keineswegs die Vorbedingungen. Wir bereiten uns hier auf eine technische Kehrtwende vor.
Konservative Händler sollten einen Kurs abwarten, der mindestens ein ganzes Prozent über dem Hoch von Januar 2016 von 6,9651 liegt, dem eine Konsolidierung mit wenigstens einer langen grünen Kerze gefolgt von einem erneuten Test des Gipfels von 2016 folgt.
Moderate Händler sollten einen Kurs abwarten, der mindestens ein ganzes Prozent über dem Hoch von 15. August von 6,9348 liegt, dem eine Konsolidierung mit wenigstens einer langen grünen Kerze gefolgt von einem erneuten Test des Gipfels vom August folgt.
Moderate Beispielposition:
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Einstieg: 6,9400, nach Rückkehr von 6,9350, wie oben erklärt
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Stop-Loss: 6,9350
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Risiko: 50 pips
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Ziel: 6,9650, Hoch von 2016 Widerstand
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Gewinn: 300 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:6
Aggressive Händler könnten jetzt einen Short wagen, in der Hoffnung auf eine Kehrtwende beim USD/CNY, bei der der Yuan stärker würde und auf den Widerstand vom Augusthoch bauen und das Momentum nach unten.
Aggressive Beispielposition:
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Einstieg: 6,9300
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Stop-Loss: 6,9350, Augusthoch Widerstand
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Risiko: 50 pips
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Ziel: 6,8000, Unterstützung seit August
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Gewinn: 1.000 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:20