Der Dollar sprang heute gen Norden und erholte sich den zweiten Tag in Folge. Unterstützung lieferte dabei der ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie, der deutlich besser ausgefallen war als erwartet. Wir bleiben jedoch bärisch gegenüber dem USD eingestellt und werten die aktuelle Gegenreaktion als nichts anderes als eine Korrekturbewertung innerhalb eines intakten Abwärtstrends, der kurz vor einer Fortsetzung stehen könnte.
Der Greenback bleibt übergeordnet in der Nähe seines niedrigsten Standes seit 2 ½ Jahren. Und ein weiterer Rückgang um 4% würde ihn auf den niedrigsten Stand seit 6 Jahren bringen. Analysten behaupten inzwischen, dass sich "der US-Dollar in einem jahrzehntelangen Abwärtstrend befinden könnte", nachdem die Fed ihre langjährige Inflationspolitik geändert hat.
Gleichzeitig könnte der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China den Yuan näher an den US-Dollar heranbringen um die Stellung des Greenbacks als globale Reservewährung ernsthaft gefährden. Natürlich bräuchte es dafür ein paar zusätzliche Katalysatoren, so die Analysten, die diese Idee zumindest vorerst ausschließen.
Dennoch deuten die Daten der Weltbank und des IWF darauf hin, dass China bis 2024 die USA als größte Volkswirtschaft der Welt überholen wird. Charttechnisch könnte die Wachablösung schon begonnen haben.
Der Dollar-Yuan-Wechselkurs vervollständigte ein massives Doppel-Top, das sich über 15 Monate lang entwickelte. Bislang hat das Devisenpaar die Nackenlinie nicht nachhaltig unterboten und stabilisiert sich gerade an der Glättung der letzten 200 Wochen, die zum ersten Mal seit Juni 2018 wieder getestet wurde.
Gelingt dem Paar die Stabilisierung an dieser dynamischen Unterstützung, so bestünde kurzfristig Erholungspotenzial. Sollte sich der Dollar jedoch weiter abschwächen, was wir erwarten, könnte die Nachfrage nach dem USD im Allgemeinen und insbesondere gegenüber dem Renminbi spürbar zurückgehen.
Sowohl preis- als auch impulsbasierte Indikatoren gehen nach unten und stützen unsere Ansicht, dass das Devisenpaar langfristig nur nach unten gehen kann. Der MACD hat bereits ein Verkaufssignal erzeugt. Die vorangegangenen beiden Male, als der MACD ein negatives Schnittmuster erzeugte, sanken die Kurse um gut 4%.
Der Rate of Change ist unter das seit Januar 2018 etablierte symmetrische Dreieck gefallen und der RSI hat die untere Begrenzungslinie seines Trendkanals unterschritten.
Handelsstrategien
Konservative Händler sollten auf einen Rückgang des USD/CNY unter das Februartief warten, um die Short-Seite zu handeln.
Moderate Händler sollten darauf warten, bis der USD/CNY mindestens eine Woche lang unter seiner 200-Wochen-Linie liegt.
Aggressive Händler können nach Belieben eine Short-Position eingehen, sofern diese einen Handelsplan haben.
Handelsbeispiel - Aggressive Short-Position
- Einstieg: 6,8300
- Stopp-Loss: 6,8500
- Risiko: 200 Pips
- Ziel: 6,7100 - über den Jahrestiefs 2019
- Reward: 1.200 Pips
- Risk-Reward: 1:6
Hinweis: Dies ist nur ein Beispiel für einen möglichen Trade. Passen Sie die Parameter jederzeit an Ihre persönlichen Bedürfnisse an.