China antwortet mit Exportrestriktionen für Rohstoffe auf US-Zölle

Veröffentlicht am 06.02.2025, 08:44

China verhängt Exportbeschränkungen für fünf Rohstoffe. Spürbare Auswirkungen dürften sich aber bei nicht allen betroffenen Mineralien zeigen. Trump jedenfalls hat es nicht eilig, mit Peking zu verhandeln.

Trump hat pauschal zusätzliche Zölle von 10 % auf chinesische Importe eingeführt, die Volksrepublik schlägt nun wie erwartet zurück. China kündigte am Dienstag eine Reihe von Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA an, darunter Beschränkungen für den Export von fünf kritischen Metallen: Wolfram, Tellur, Wismut, Indium und Molybdän.

Für die Ausfuhr dieser Metalle sind fortan Exportlizenzen notwendig. Diese werden Peking zufolge nur an Unternehmen vergeben, die die "relevanten Vorschriften" einhalten – wobei bislang nicht ganz klar ist, wie diese Vorschriften aussehen.

Chinas Muster: Erst Exportlizenzen, das Exportverbote

Es ist zu erwarten, dass aus den Exportbeschränkungen mittelfristig Exportverbote werden. Das Muster jedenfalls ist bekannt: Am 01. August 2023 waren chinesische Exportbeschränkungen für Gallium und Germanium in Kraft getreten, am 01. Dezember folgte Graphit.

Im Dezember 2024 verhängte die Volksrepublik ein sofortiges Exportverbot für Gallium, Germanium und Antimon in die Vereinigten Staaten. Es handelte sich dabei um eine Reaktion auf erweiterte Beschränkungen für den Verkauf fortschrittlicher US-Technologie an China, verhängt durch die damalige Biden-Regierung.

"Grundsätzlich ist der Export von Gallium, Germanium, Antimon und superharten Materialien in die USA nicht gestattet", erklärte das Handelsministerium damals – und fügte hinzu, dass auch in die USA gelieferte Graphitprodukte fortan strengeren Kontrollen unterlägen.

Die Auswirkungen der Exportbeschränkungen für die USA sind je nach betroffenem Rohstoff sehr unterschiedlich. Molybdän, das zur Stahlhärtung und Korrosionsminderung verwendet wird, produzieren die USA in großem Umfang selbst, die Abhängigkeit von chinesischen Importen ist hier sehr gering.

Auch im Hinblick auf Indium erscheinen die Effekte begrenzt. Für die Einfuhr des Rohstoffs aus China hatten die USA letztes Jahr Zölle in Höhe von 25 % eingeführt. Dies hatte amerikanische Importeure bereits dazu veranlasst, ihre Lieferketten zu diversifizieren. Die wichtigsten Lieferanten sind Südkorea, Japan und Kanada, weniger als ein Zehntel der Indiumimporte der USA stammten in den letzten vier Jahren aus China.

Wismut und Wolffram am stärksten betroffen

Anders sieht es bei Wolfram aus, das für Legierungen und Spezialstähle verwendet wird. Seit 2015 wird in den USA kein Wolfram mehr abgebaut. Wismut, das für Metalllegierungen sowie in der Medizin und in der Kosmetik zum Einsatz kommt, wird in den USA bereits seit 1997 nicht mehr produziert. Sowohl Wismut als auch Wolfram beziehen die USA ausschließlich über Importe, bei Wolfram ist China trotz Rückgängen in den vergangenen Jahren der wichtigste Lieferant.

Allzu tief scheint der Schock in Washington nicht zu sitzen: Trump sagte am Dienstag, er habe es nicht eilig, mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu sprechen, um den heraufziehenden Handelskrieg zu entschärfen.

Die vergleichsweise moderate Reaktion Pekings auf Trumps Verhängung eines zehnprozentigen Zolltarifs auf alle chinesischen Importe wird als Versuch chinesischer Entscheidungsträger interpretiert, mit Trump eine Verhandlungslösung herbeizuführen.

Neben den Exportbeschränkungen hat China selbst einige Zölle auf US-Importe eingeführt. Diese sind auf Einfuhren von etwa 20 Mrd. USD anwendbar, während Trumps Zölle umgekehrt Einfuhren im Volumen von 450 Mrd. USD betreffen.

Am Montag nahm Trump zunächst verhängte 25-prozentige Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada taggleich für zunächst 30 Tage wieder zurück – im Gegenzug für Zugeständnisse bei der Grenzsicherung und der Verbrechensbekämpfung.

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