Das Aktienjahr 2025 setzt die starke Performance aus 2024 fort, mit dem Unterschied, dass europäische Aktien derzeit stärker zulegen als ihre amerikanischen Pendants. Weniger neu ist die Omnipräsenz des neuen US-Präsidenten Trump mit seiner Zollpolitik. Angesichts der sehr börsenfreundlichen Politik der neuen US-Regierung, sollten US-Aktien aber nicht abgeschrieben werden. Angetrieben von einer lockeren Geldpolitik dürfte die Outperformance europäischer Aktien jedoch anhalten, trotz der Gefahr eines Handelskonflikts mit den USA.
Europäische und deutsche Aktien schafften – gemessen am DAX sowie dem EURO STOXX 50 – mit Kursgewinnen von jeweils 10 % einen besonders starken Jahresstart. Im Vergleich zu US-Aktien und ihrem Kursanstieg von gerade einmal 3 % im S&P 500 ist diese Performance umso beeindruckender. Die Vorteile europäischer Aktien rücken immer stärker in den Fokus. Europäische Titel sind im historischen Vergleich und relativ zu US-Aktien günstig bewertet.
Im Gegensatz dazu sind vor allem die großen US-Tech-Werte, die für einen Großteil der positiven Indexperformance der vergangenen Monate gesorgt haben, hoch bewertet und dadurch anfällig für Korrekturen. So hat die Veröffentlichung des chinesischen KI-Modells DeepSeek seit Mitte Januar eine Phase der Neuorientierung bei amerikanischen KI-Aktien ausgelöst. Die bisher hohen Margen und das kräftige Wachstum dieser Titel stehen aktuell auf dem Prüfstand.
Fed wird restriktiver
Gleichzeitig werden Leitzinssenkungen in den USA durch die expansive Fiskalpolitik des neuen US-Präsidenten Trump immer unwahrscheinlicher. Die damit verbundenen hohen Ausgaben der US-Regierung dürften die Inflation weiter antreiben, so dass die US-Notenbank dazu gezwungen sein könnte, mit einer restriktiveren Geldpolitik gegenzusteuern. Zwar übt Trump Druck auf die Fed aus, doch erst vergangenen Woche haben zwei hochrangige Fed-Gouverneure eine abwartende Haltung proklamiert, um zu sehen, wie sich die bisherigen Leitzinssenkungen auf die US-Wirtschaft ausgewirkt haben. Eine mögliche erste Senkung wird am Markt frühestens mit dem Juni-Meeting erwartet.
In Europa nimmt wiederum die Hoffnung zu, dass es eine zaghafte konjunkturelle Erholung geben wird. Mögliche Strukturreformen durch eine neue Bundesregierung könnten diese Entwicklung unterstützen. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass im Falle einer Beendigung des Ukrainekriegs oder eines Waffenstillstands ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor der letzten Jahre wegfallen und der beginnende Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur vielen hiesigen zyklischen Unternehmen, wie etwa den Anlagenbauern oder der Baustoffbranche, neue Aufträge bescheren könnte. Trump hat am Wochenende zum ersten Mal seit 2018 wieder mit Putin gesprochen.
Risikoprämien in Europa sinken
Nach der Verabschiedung des französischen Haushalts für das Jahr 2025 beruhigten sich die Kapitalmärkte. Das Ziel ist es, das Staatsdefizit zu senken und hat für sinkende Risikoprämien französischer im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen gesorgt. Die zuletzt gestiegene Sorge vor einer erneuten Euro-Vertrauenskrise hat dadurch abgenommen.
Für europäische Aktien spricht – neben dem zunehmenden Interesse institutioneller Anleger – auch eine expansivere Geldpolitik im Vergleich zu den USA. Anleger erwarten von der EZB derzeit noch drei oder mehr Leitzinssenkungen in diesem Jahr. Die konjunkturelle Schwäche in Deutschland spielt derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Weiterhin unberührt davon zeigt sich dementsprechend der DAX. Er kletterte zuletzt wieder auf ein neues Rekordhoch, womit sich die seit dem letzten Jahr erkennbare Abkopplung der Finanzmärkte von der Realwirtschaft weiter fortsetzt. Dieser Vorteil europäischer Aktien könnte noch eine Weile anhalten, auch wenn ein eskalierender Handelskonflikt mit den USA weiterhin zu den größten Risikofaktoren gehört.
Investmentidee(n) auf den DAX
Wir bleiben in diesem Umfeld bei unserem DAX-Investment (ISIN DE000VG2T8Y7), einem DAX-Discount-Call, der seit der Aufnahme gut performt hat. Das Papier hat einen Cap (Höchstauszahlungsbetrag) bei 21.500 DAX-Punkten und bietet aktuell eine Maximalrendite von 23,9 % (17,1 % p.a.), wenn der DAX bei Fälligkeit im Juni 2026 mindestens bei 21.500 Punkten notiert. Darunter verringert sich der Gewinn. Der Break-Even liegt bei 21.307 Punkten. Unterhalb des Basispreises bei 20.500 Punkten entsteht ein Totalverlust.