Saisonale Auswertungen liegen häufig für die USA vor, während das Thema in Deutschland eher stiefmütterlich behandelt wird. Hierzu wollten die Experten der HSBC ein Gegengewicht setzen, indem Sie die durchschnittliche Entwicklung der zehn DAX®-Schwergewichte in den schwierigen Sommermonaten bzw. im 4. Quartal untersucht haben. Dazu stellen wir die Analyse aus dem Daily-Trading vor. Hier können Sie den Daily abonnieren.
Während sich die saisonale Zurückhaltung in den heißen Sommermonaten ausgezahlt hat, blieb ein saisonal starkes Q4 bisher Wunschdenken. Kommt die Jahresendrally mit Zeitverzug doch noch oder fällt diese saisonale Anomalie in diesem Jahr komplett aus? Um diese Frage zu beantworten, haben wir die Kursentwicklung der zehn größten DAX®-Titel – gemessen an der Marktkapitalisierung von SAP (DE:SAPG) bis Münchener Rück (DE:MUVGn) – im Dezember untersucht.
Ausgewählte X-Open End-Turbos | |||||
Basiswert | WKN | Optionsscheintyp | Einlösungstermin | Knockout Barriere | Hebel |
DAX® | TD73MP | Call | open end¹ | 10742,7263 Pkt | 14,76 |
DAX® | TD6FA4 | Call | open end¹ | 10243,2142 Pkt | 9,00 |
DAX® | TR4YWP | Put | open end¹ | 12347,1204 Pkt | 13,56 |
Dezember: Zu Beginn und am Ende freundlich
Als Datenbasis dienen dabei die Jahre von 2000 bis 2017. Im letzten Monat des Jahres hat ein Portfolio aus den DAX®-Schwergewichten im Durchschnitt in diesem Jahrtausend um 1,35 % zugelegt und stellt dabei seine Benchmark (+0,99 %) in den Schatten. Mit anderen Worten: Die zehn größten deutschen „blue chips“ profitieren in besonderer Weise von dem saisonalen Phänomen der Dezemberrally. Die Wertentwicklung ist aber nur die eine Seite der Medaille.
Dazwischen Dezember-Delle
Interessant sind darüber hinaus die Trefferquote sowie die beste/schlechteste Performance im Dezember. Isoliert betrachtet sieht die Trefferquote von knapp 64 % gut aus. Doch das Bild wird getrübt, denn die Trefferquote ist deutlich schlechter als für das gesamte Schlussquartal. Außerdem brachte der schlechteste Dezembermonat regelmäßig größere Verluste als der beste Dezember Investoren Gewinne bescherte. Unsere Auswertung lässt aber noch tiefergehende Erkenntnisse zu. So neigen die zehn Schwergewichte in der 2. Dezemberwoche oftmals zu einer Konsolidierung. Diese „Dezember-Delle“ dürfte aufgrund der hohen Gewichtung auch den DAX® insgesamt belasten, was für einen weiteren Wermutstropfen sorgt. Ein Investitionszeitpunkt per Mitte Dezember dürfte deshalb ein besseres Chance-Risiko-Profil aufweisen als ein Engagement gleich zu Monatsbeginn. So bieten bspw. Bayer (DE:BAYGN) und Linde (DE:LING) in der zweiten Monatshälfte sogar eine bessere Performance als im Gesamtmonat. Dagegen neigen die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) und SAP (-0,09 % bzw. -0,81 %) sogar im gesamten Dezember zu einer saisonalen Schwächephase. Verknüpft mit der konkreten charttechnischen Situation bieten solche saisonalen Auswertungen zusätzliche Renditepotentiale.
Disclaimer: Wir weisen darauf hin, dass HSBC für die Platzierung dieses Beitrags bezahlt und auch die genannten Produkte ausgewählt hat. Darüber hinaus stellt Feingold Research Produkte von HSBC in ihren Publikationen und Beiträgen vor.