Fachbegriffe aus der Technischen Analyse sind nicht jedermanns Sache. Man kann es ja auch einfacher ausdrücken. Wenn sich an einem Top die Volatilität ausweitet und eine Formation entsteht, die oft nach unten aufgelöst wird, spricht man von einem Broadening- oder Megaphon-Top. Da die Indikatorenlage ähnlich bedenklich aussieht, besteht derzeit eine erhöhte Gefahr für einen Einbruch. Andererseits beginnt nun eine statistisch sehr positive Phase, die bis in den Sommer reichen könnte. Immerhin konnten in den vergangenen 35 Jahren 25 Jahre mit einem positiven Ergebnis in diesem Zeitraum abschließen. Es ist also noch nicht beschlossene Sache, dass der Markt nun einbricht. Eine Entscheidung dürfte in den kommenden zwei Wochen fallen. Die neue kleine Seitwärtsrange wird dabei auch beachtet werden müssen.
Dow Jones – steht kräftig unter Druck
Das Verhalten der US-Märkte könnte auch auf den deutschen Markt übergreifen. Zuletzt ist der Dow Jones kräftig unter Druck geraten und bis an die alte Abwärtstrendlinie gefallen. Drei aufeinanderfolgende sehr schwache Tage ruft förmlich nach einer Erholungsbewegung. Auch wenn sich die Lage kurzfristig sichtbar verschlechtert hat, sind die Indikatoren bereits recht weit in den überverkauften Bereich vorgedrungen. Somit könnte zum Wochenstart eine Entspannung erfolgen. Allerdings wurde das Tief vom Dezember letzten Jahres unterschritten, was nach der Dow-Theorie kein gutes Zeichen ist. Nun wird sich zeigen, wieviel Kraft die Marktteilnehmer aufbringen können, um Schlimmeres zu verhindern.
Gold – Schnell mal runter, schnell mal hoch
Gold zeigt in diesen Tagen, dass es nicht nur Wertaufbewahrungsmittel ist, sondern auch ein Spekulationsobjekt darstellt. Anfang Februar brach das Edelmetall kräftig ein um anschließend weiter zu bröckeln. Im Bereich der Unterstützungszone knapp über 1.800 USD stabilisierte sich Gold dann um nun sehr kräftig anzusteigen. Inzwischen reagiert das Edelmetall viel empfindlicher auf Inflationsaussagen, als dies von März bis November letzten Jahres der Fall war. Im Bereich von 1.870 USD befindet sich eine Widerstandszone die allerdings nicht besonders stark sein dürfte. Ob zum Wochenauftakt genügend Energie im Markt ist, um diese zu brechen, wird sich zeigen.
Euro – sucht jetzt eine Richtung
Die Indikatoren sprechen derzeit eine recht eindeutige Sprache. Divergenzen und Kaufsignale müssten den Euro wieder über die latente Widerstandszone bringen können. Im nun erreichten Bereich um 1,07 USD könnte aber auch schon wieder Ende der Angriffslust sein. Mit etwas Fantasie lässt sich eine Kopf-Schulter-Umkehr-Formation erkennen, die allerdings noch nicht vollendet wurde. Somit ist ein Ausbruch nach oben weiterhin möglich.
Öl – Trendkanal verlassen, Dreieck wird jetzt wichtiger
Der Aufwärtstrendkanal dürfte beim Öl keine Bedeutung mehr haben. Vielmehr hat sich inzwischen ein gleichseitiges Dreieck etabliert. Solche Dreiecke können in beide Richtungen aufgelöst werden. Da die Indikatoren im neutralen Bereich notieren, ist von dieser Seite her kein Hinweis zu erwarten. Im oberen Bereich des Dreiecks verläuft eine Widerstandszone die einen Ausbruch nach oben erschwert. Trotzdem sollte ein Ausbruch aus dem Dreieck, gleich in welche Richtung, nicht antizipiert werden.
Quelle Charts: ProRealTime.com