

Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Suchbegriff
Das Jahr 2022 war an der Börse hoch kompliziert. Eines aber bleibt beständig. Prognosen von Experten und Investmentbanken. Hören Sie lieber auf jemand besseren.
Mit dem Ende der Urlaubssaison 2022 war es wieder soweit. Die Experten der großen Investmentbanken traten ebenso wie viele sogenannte Aktienmarktgurus wieder auf den Plan. Wie üblich waren die Kursziele für den S&P 500, für DAX und Nasdaq bis Jahresende gesucht. Da die Kurse gerade im Keller waren, zeigten sich viele Analysten sehr skeptisch. Zu Beginn der Jahres 2022 war man fast unisono positiv gestimmt. Schon daran kann man erkennen, dass Kursprognosen meist für die Katz sind. Das, was der Markt schon gezeigt hat, wird fortgeschrieben und im Zweifel prozyklisch bestätigt.
Prozyklik all überall
Sie werden kaum einen Experten einer großen Investmentbank finden, der in einer sehr guten Börsenphase einen Einbruch von 30 bis 40 Prozent vorhersagt. Und genauso fand man im März 2020 niemand, der eine Verdopplung des DAX binnen kurzer Zeit prognostizierte. Den Vogel schießt jedoch sehr häufig Goldman Sachs (NYSE:GS) ab und zwar nicht nur bei den Aktienmärkten, sondern auch bei Währungen oder Ölpreis. Die Analysten äußern sich auffällig oft sehr negativ, wenn die Kurse am Boden liegen und sehr Dollar-freundlich, wenn der Dollar schon stark gelaufen ist. Ähnliches ist bei Öl zu beobachten. Fast könnte man meinen, dass die dortigen Experten besonders schlecht liegen.
Marketing first
Dieser Gedanke ist jedoch zu einfach. Als Investmentbank ist man zuallererst den eigenen Aktionären verpflichtet und macht darauf auch kein Geheimnis. Vor Jahren räumte man bei Goldman sogar recht transparent ein, bei Bedarf gegen die eigenen Kunden zu handeln. Und so sollte man sich als Anleger immer und bei jeder Kursprognose fragen – wem dient die Äußerung? Dies gilt ebenso auch für Hedgefondsmanager. Denn alle Akteure am Markt haben Interessen und eine besonders negative Einschätzung für eine Aktie oder einen Index kann daran liegen, dass die Adresse sich vielleicht selbst möglichst billig eindecken will. Genauso wie eine besonders bullishe Prognose für eine Aktie daran liegen kann, dass der Verfasser „Stücke loswerden will“ wie es am Aktienmarkt heißt.
Prognosen sind kompliziert
„Niemand kann mit Sicherheit irgendwelche Kursentwicklungen vorhersagen. Am Aktienmarkt kann es bestenfalls immer um Chance-Risiko-Verhältnis gehen und um die Phantasie für bestimmte Anlageklassen“, findet Jürgen Molnar als Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Dies liegt auch in der Natur der Sache, denn jede Information, die am Markt gegenwärtig verfügbar ist, ist in den Kursen eingearbeitet. Jüngstes Beispiel im Herbst 2022 auf der Einzelaktienseite war Netflix (NASDAQ:NFLX). Noch im Frühsommer äußerten sich fast alle sogenannten Experten pessimistisch für Netflix. Klar, die Zahlen im ersten Halbjahr 2022 sahen mau aus. Im Herbst 2022 dann die große Überraschung. Mit beginnendem Winter, neuen Produktionen und dem Ende der Streaming-Pause nach Corona kamen die Kunden wieder. Keine besonders große Sensation, für viele Analysten aber schon. Sie stuften die Aktie, die sich seit Frühsommer verdoppelt hatte im Kurs – bei fallender Nasdaq wohlgemerkt – wieder herauf. Prozyklischer geht es kaum.
Deshalb muss das Fazit bei Prognosen am Aktienmarkt eigentlich nur eines sein: Denken Sie antizyklisch, sehen Sie Prognosen primär als Marketing und vertrauen Sie dem besten Experten: Ihrem gesunden Menschenverstand. Wer dann noch vernünftige Produkte oder Aktien in seinem Depot mischt, der kommt auch in schlechten Aktienmarktjahren gut durch.
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