US-Präsident Donald Trump hat die kürzlich in Kraft getretenen US-Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen ausgesetzt und damit Zeit für Verhandlungen geschaffen. China allerdings hat einen Einfuhrzoll von 125 Prozent auf alle Waren aufgedrückt bekommen. Zwar führte dies an den weltweiten Handelsplätzen zu einem deutlichen Aufatmen, allerdings steht diese Erholung weiterhin auf tönernen Füßen, wie Wirtschaftsexperten warnen. Das erklärt womöglich auch die aktuelle Zurückhaltung der Käufer am Donnerstag. Die Achterbahnfahrt der letzten Wochen dürfte sich damit unvermindert fortsetzen und zahlreiche Fehlsignale hervorbringen. Ein Blick auf den DAX zeigt im Wochenchart unterdessen weiteres Korrekturpotenzial an, welches von einer kurzen, technischen Erholungsbewegung unterbrochen wurde.
Short-Chance:
Obwohl die Trendverläufe seit Oktober 2022 und März 2020 beim DAX noch vollkommen intakt sind, mehren sich die Zeichen auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft, sollte die US-Administration ihre bisherige Politik unverändert fortsetzen. Lieferketten werden gestört, Mangel an Ersatzteilen wird vorherrschen und Produktionsstätten ihre Fertigung drosseln, nur um einige Beispiele zu nennen. Dies könnte auch der deutschen Wirtschaft deutlich zusetzen und damit den Index weiter gen Süden drücken. Im Extremfall würden unterhalb der aktuellen Wochentiefs von 18.500 Punkten demnach Rücksetzer zurück auf 18.016 und darunter in den Bereich des 200-Wochen-Durchschnitts bei 16.881 Zählern möglich und sich für ein mittelfristiges Short-Engagement anbieten. Auf der Oberseite ist der Weg dagegen stark von zahlreichen Hürden zugepflastert, eine erste verläuft um 21.257 Punkten, eine weitere um 21.821 Zählern. Erst über dem Niveau von mindestens 22.253 Punkten wird ein Gipfelsturm mit entsprechenden Anstiegschancen an 23.477 Punkte erwartet.
Tageschart:
Dax-Performance-Index, Täglich, Örtliche Zeit (GMT+1); Kurs des Index zum Zeitpunkt der Erstellung der Analyse 20.650,59 Punkte; Handelsplatz: Markets; 21:30 Uhr