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DAX Ausblick: Unruhige Weihnacht an den Börsen?

Veröffentlicht am 12.12.2020, 15:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Die letzten Handelstage vor dem Weihnachtsfest könnten durchaus weniger besinnlich ausfallen. Der DAX musste den 2. Fehlausbruch über die Abwärtstrendlinie bei 13.300 hinnehmen, die EZB konnte trotz neuer Maßnahmen nicht überzeugen, das US-Stimulusprogramm lässt weiter auf sich warten, der Corona-Winter wird härter und der Brexit-Deal könnte gar im Worst-Case-Szenario enden. Die Märkte haben sämtliche dieser Unsicherheitsfaktoren ignoriert bzw. sogar aufgekauft. Vielleicht stellt diese Gier nun zur eigentlichen Weihnachtsrally eine Gefahr dar.

Die geldpolitischen Entscheidungen der FED und der Große Verfallstermin dürften die nächste Woche zusätzlich prägen.

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Blicken wir auf einige übergeordnete Chartbilder der Indizes

Wir beginnen mit dem Blick zum S&P 500 Wochenchart, wo beim sechsten Test die obere Begrenzungslinie des Broadening-Tops verletzt werden konnte. Ein nachhaltiges bullisches Absetzen von der Ausbruchszone konnte in der vergangenen Woche nicht gelingen. Der Schluss erfolgte unterhalb der Begrenzungslinie. Droht das Fehlausbruchszenario?
S&P500 Ausbruch oder Fehlausbruch?

Ergänzend dazu noch der S&P500 Tageschart, wo der S&P zum Wochenschluss unterhalb der Begrenzungslinie bei 3.690 gefallen ist. Das mittlere Bollingerband (grau) & die Gap-Zone wurde getestet und erfolgreich verteidigt. Ein nochmaliges Anlaufen der 3.690 würde sich nun direkt zum Wochenstart anbieten (Vorsicht: mehrere Unsicherheitsfaktoren am Wochenende). Ein Start unterhalb des m. Bollinger (3.635) könnte hingegen direkt die Bären auf den Plan rufen. Die 3.615/3.590 wären dann ein schnelles Ziel, gefolgt von der 3.550.
S&P500 Tageschart

Bleiben wir noch im US-Markt und schauen auf den Nasdaq Monatschart seit 1990. Die Rezession der Corona-Pandemie führte gar zu einem Rücklauf über das Allzeithoch, d. h. auch der Nasdaq steht in der scharfen Rezession deutlich höher als zum Vorkrisenniveau, wo es noch solides Wirtschaftswachstum und eine sehr geringe Arbeitslosenquote gab. Die Rekordhausse (nach Ausdehnung & Zeit) von 2009 wurde bei den Techs bisher nicht korrigiert und läuft unvermindert weiter.

Die Oberkante des in der Pandemie gebrochenen Hausse-Trendkanals wurde nun seit vier Monaten getestet und verteidigt. Ein erneuter Test würde bei 11.2 verlaufen. Oberhalb behalten die Bullen das Zepter stets in der Hand, allerdings fehlen bisher die Anschlusskäufe nach dem Durchbruch. Ein Zurücktauchen in den Hausse-Trendkanal dürfte weitere deutliche Abverkäufe mit sich bringen und könnte einen großen Gipfel vollenden.
Nasdaq übergeordnet - Support bisher verteidigt

Im weiteren Bild sehen wir den Nasdaq als Tageschart, wo im Wochenverlauf nach dem neuen Allzeithoch eine Bewegung zur wichtigen Supportzone bei 12.2 einsetzte und gut verteidigt werden konnte. Die Chance für einen bullischen Konter über die .440 wäre damit gegeben. Vorsicht wäre auch hier geboten, falls der Handelsstart schwächer und unterhalb der 12.2 erfolgt. Die Bären könnten direkt dynamisch Kraft entwickeln und Richtung 100-Tagelinien (gelb & blau) laufen.
Nasdaq Tageschart

Kommen wir nach Deutschland und damit zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Das historische Jahr 2020 ist an den letzten Quartalskerzen sehr gut zu erkennen. Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) und größeren Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei auch der Faktor Zeit. Die nun laufende Marktphase konnte innerhalb von zwei Quartalen den Ausgangspunkt wieder erreichen. Wurde im Rekordtempo bereits alles durchgestanden? Bei den vorangegangenen Rezessionen dauerte dieser Prozess Jahre und nicht nur wenige Monate. Es wäre in der Börsenhistorie in dieser Dimension einmalig.

Die 11.7/11.8 stellen im Quartalschart einen wichtigen Support dar, welcher kurz verletzt, aber bisher verteidigt wurde. Oberhalb bleibt die neutrale Spanne zur 13.2/13.3 aktiv, welche seit Juni regelmäßig getestet wird, aber bisher nicht nachhaltig überwunden werden konnte. Ein Verweilen (Quartalsschluss) unterhalb der Supportzone dürfte hingegen auch Abgaben in den 10k-er Bereich mit sich bringen. Oberhalb folgt nach der .460/.500 das AZH.

Ebenso interessant: Die letzten größeren Gipfelphasen umfassten stets mindestens zwei Quartalskerzen. Kein gutes Omen für den Wechsel Q4 2020/Q1 2021? Die Bullen brauchen einen möglichst hohen Quartalsschluss deutlich oberhalb der 13.2.
DAX Quartalschart

Das große DAX Chartbild (als Tageschart) der letzten 25 Jahre zeigt ein ganz ähnliches Bild. Zu sehen sind die letzten beiden großen Bärenmärkte und zum Vergleich die aktuelle eigentlich noch junge Bewegung/ Marktphase. Die Verbindungslinie der letzten beiden Korrekturen wurde verletzt, aber auf Monatsschlussbasis verteidigt. Die Rally von gut 63% wurde so ermöglicht und immer weiter befeuert. Ebenso gut zu erkennen, dass in der aktuellen Rezession die Dimension nach Ausprägung und Zeit im Vergleich zu den letzten beiden Abschwüngen stark abweichend ist. Konnten die Notenbanken an den Märkten erstmals eine (starke) Rezession ausradieren, oder steht diese Marktphase in der Tat noch am Anfang und die Heftigkeit der Bewegung bleibt uns noch viele Monate erhalten? Gut zu erkennen ist auch die Underperformance. So kann der DAX (Performanceindex) seit 2015 seine Höchststände nicht halten. Die Bullen brauchen den Durchbruch, um starke Abgaben zu vermeiden.
DAX seit 25 Jahren im steigenden Keil

Den vorangegangenen DAX-Chart zoomen wir daher bis auf 2015 heran. Nun besser zu erkennen, der DAX tritt seit fünf Jahren auf der Stelle und wurde am Allzeithoch stets heftig abverkauft (~30%). Behält dieses Muster auch während der positiven Saisonalität Gültigkeit? Das 61,8-er Retracement würde um 10.250 verlaufen. Ein Durchbrechen des Musters (>13.500) könnte hingegen die Bullen nochmals beflügeln. Die obere Keilbegrenzung verläuft bei 14.5 steigend.
DAX seit 2015 stets abverkauft am AZH

Zum Abschluss dieser Reihe der Blick zum DAX Kursindex im Monatschart für die letzten 20 Jahre, wo der DAX nicht nur seit 5 Jahren Probleme hat neue Höchststände zu halten, sondern sogar weiterhin auf dem 2000-er Niveau der Dotcom-Bubble notiert.
DAX Kursindex seit 20 Jahren - onvista.com

Wichtige Wochentermine:

Charttechnische Betrachtung:

  • Der DAX verletzte im Q4 seine wichtige Supportzone 12.2/11.8. Unterhalb drohen weitere Abgaben zur 11.3, gefolgt von der 10.8/10.7. Oberhalb bleibt die Range zur 13.2/13.3 aktiv. Darüber würde sich über die .460/.500 die Tür zum AZH öffnen.
  • Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert.


Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX den schwachen Monatsabschluss Oktober im November wieder sehr schwungvoll negieren konnte und erneut an den Höchstständen aus dem Sommer notiert. Erste relevante Marken bilden die 13.165/.035 und nachfolgend die 12.8/12.7. Der Kombisupport bei 12.2 stellt mit der 12.4 eine erste wichtige Supportzone dar. Unterhalb sei die 11.830 zu nennen. Bei Bruch folgt die 11.6, welche bei erneutem Test vermutlich Richtung 11.265 unterschritten wird. Oberhalb der 13.3 folgt hingegen die Aufhellung zur 13.460/.500 und nachfolgend über die .640 zum AZH.


Wichtig: Sollte der Markt mit diesem rekordverdächtigen 1. Halbjahr und der heftigen Rezession im Rücken in eine neue Marktphase eingetreten sein, so wäre wahrscheinlich auch sie von hoher Volatilität in beide Richtungen geprägt, welche durchaus 2 Jahre anhalten kann.


Zusammengefasst für das große Bild im Monatschart.

  • Der DAX oberhalb der 12.7/12.8 mit einer Range zur 13.165/13.3. Darüber Aufhellung zur 13.460/.500 & AZH. Unterhalb stellen 12.2/11.8 den nächsten Cluster. Bei Bruch 11.6/11.440 zur 11.275.

Xetra-DAX Monatschart

Xetra-DAX Wochenchart.

Blicken wir in den Wochenchart, wo der DAX einen zweiten Ausbruchversuch über die Trendbegrenzung Allzeithoch/ Sommerhoch bei 13.300 unternommen hat und abermals nicht verteidigen konnte. Der Bereich 13.130/.165 stelle eine erste relevante Zone dar.

Oberhalb können die Bullen den direkten Abwärtsdruck herausnehmen und eine erste Range über die .225 zur .285 ausbilden. Darüber wäre im 2. Schritt die Erweiterung zur .365 und .460 möglich.

Unterhalb bleiben die Bären an Drücker und können über die 13.035/.009 und 12.950 zur wichtigen Supportzone um 12.850 fallen. Bei Bruch droht eine weitere Eintrübung. Die Gap-Zone .671/.596 wäre dann ein Ziel. Darunter sei die .485 zu nennen.

Zusammengefasst für das Bild im Wochenchart.

  • 13.130/.165 im Fokus. Oberhalb können die Bullen nochmals durchschnaufen und wieder den Weg zur Trendlinie suchen. Unterhalb droht der Bruch der 13k Richtung 12.850.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:

Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

  • Der DAX mit einem aktiviertem Doppeltop (siehe letzte Grafik). Die Unsicherheiten um den Brexit (Entscheidung am Sonntag?) dürften die erste Bewegung entscheiden. Die .115 und .165 stellen erste Entscheidungszonen dar.
  • Oberhalb können die Bullen eine Spanne zur .225/.240 ausbilden. Darüber wäre wieder der Abwärtstrend bei .285 das Ziel.
  • Unterhalb bleiben die Bären an Drücker und bilden eine erste Range zur 13.050/.030. Unterhalb folgt nach der .009 und 12.950 die wichtige Supportzone um 12.850 (sma100 .880/ sma38 .860/ ema100 .810). Bei Bruch droht eine weitere Eintrübung Richtung .671.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 12.200 > 13.225 > 13.240 > 13.285 > 13.345/.365 > 13.435 > 13.460 > 13.500 > 13.585 > 13.600 > 13.640 > 13.750 > 13.795
  • Unterstützungen: 13.165/.130 > 13.115 > 13.050/.030 > 13.009 > 12.950 > 12.880/.860 > 12.810 > 12.671 > 12.596 > 12.530 > 12.485 > 12.400 > 12.375 > 12.330 > 12.245 > 12.190 > 12.090/.060 > 12.035/12k > 11.880/.850 > 11.780 > 11.710/.680 > 11.600 > 11.560 > 11.450 > 11.415 > 11.320

Xetra-DAX Tageschart Übersicht
Xetra-DAX Tageschart
DAX Stundenchart mit aktivem Doppeltop

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